Foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0, 2019-09-01 Wahlabend Sachsen by Sandro Halank–109, cropped, CC BY-SA 4.0

Thomas de Maizière: „Der Glaube hat mir in schwierigen persönlichen Lagen geholfen“

Im Interview mit der Welt am Sonntag (Ausgabe 27. Juni) sprach der ehemalige Bundesinnenminister sowie Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière über die Bedeutung seines Glaubens, der ihm in Niederlagen und Erfolgen Orientierung gab und gibt.

Im WamS-Interview hob der 67-Jährige den Glauben und die Familie als zentral für sein Leben hervor. Zur Bedeutung seines Christ-Seins sagte der Abgeordnete, der nach der Wahl im September aus dem Bundestag ausscheiden wird:

„Der Glaube ist mir sehr wichtig. Er hat mir in schwierigen persönlichen Lagen geholfen.“

Als Beispiel nahm der evangelische Christ Bezug auf eine Extremsituation wie den Umgang mit einem Terroranschlag. Dazu sagte er:

„Ich habe einmal nach einem Terroranschlag öffentlich gesagt: ‚Wer mag, kann beten.‘ Ich tu’s.“

Weiter betonte der CDU-Politiker die Werte Durchhaltevermögen und Demut, die er aus seinem Christ-Sein bezieht, was er wie folgt zum Ausdruck bringt:

„Was mir mein Glauben gegeben hat, ist in Niederlagen nicht verzweifelt und in Erfolgen nicht hochmütig zu werden.“

Auch wenn er sein „konkretes politisches Handeln aber nie aus meinem Glauben abgeleitet“ habe, so bestärkte ihn doch die Beziehung zu Kirchenvertretern. So habe er in seiner Zeit als Verteidigungsminister (vom 3. März 2011 bis 17. Dezember 2013) „die besten internen Gespräche über die Fragen von Krieg und Frieden“ mit kirchlichen Amtsträgern gehabt, wie dem damaligen katholischen Militärbischof Franz-Josef Overbeck und Nikolaus Schneider, der damals Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland und Ratsvorsitzender der EKD war.

Mit allen politischen Äußerungen der Kirchen ist de Maizière nicht einverstanden, findet aber, dass in der praktischen Politik „die Stimme der Kirche aber genauso zu gewichten [sei] wie etwa die der Gewerkschaften“.

 

Zum Ökumenischen Kirchentag 2010 in München erklärte sich Thomas de Maizière in einer Umfrage der Süddeutschen Zeitung zu seiner persönlichen Sicht auf die Kirche, die für ihn „Freude und Freunde, Gemeinschaft, fröhliches Feiern und würdiges Trauern, Mitgestalten und zusammen beten in einer lebendigen Organisation“ bedeute. Weiter bekannte er sich in dieser Umfrage zum Glauben „an den dreieinigen Gott“ und zu der Hoffnung, die ihn durchs Leben trägt. Dazu sagte er damals:

„Für mein Leben gibt mir Hoffnung die Auferstehung, Erlösung und Gnade und unsere Freiheit eines Christenmenschen.“

Die Beziehung zu Gott pflegt de Maizière im Gebet. In der Reihe „Fragen an das Leben“, die im Magazin Chrismon veröffentlicht wird, sagte er im Dezember 2011:

„Ich bete regelmäßig. Das hilft mir, meine Verantwortung zu tragen und zu teilen.“

Dabei erklärte der CDU-Politiker, dass ihm persönlich in seinem Glauben an den dreieinigen Gott Jesus Christus „am nächsten steht“.

In einem Interview der Online-Ausgabe der „Mitteldeutschen Kirchenzeitung“ ging Thomas de Maizière Ende 2012 näher auf seine Beziehung zu Jesus Christus ein. Dazu sagte er damals:

„Der Glaube an Jesus Christus verändert! Er gibt auch meinem Leben eine andere Ausrichtung und einen tieferen Sinn.“

Die Botschaft Christi gebe ihm auch im Alltag Orientierung. So beziehe er aus der „Erfahrung von Vergebung“ Hoffnung und neue Kraft. Weiter verwies der Protestant darauf, dass für einen Christenmenschen der Tod nicht das letzte Wort hat, was er wie folgt beschrieb:

„Wenn Menschen, die ich geliebt habe, gestorben sind, dann glaube ich über alle Trauer hinweg an die Kraft der Auferstehung.“

Diese tragende Hoffnung bezieht der ehemalige Bundesminister aus einem gelebten Glauben. Gegenüber der Mitteldeutschen Kirchenzeitung berichtete er damals:

„Zur Stärkung meines Glaubens gehören für mich der Gottesdienst mit Predigt und Abendmahl, das persönliche Studium der Bibel und natürlich das Gebet.“

Dabei betonte er für ein lebendiges Christ-Sein die Bedeutung der „Gemeinschaft mit anderen Christen“, die er persönlich als „Geschenk“ empfindet.

Quellen: welt.de, sueddeutsche.de, chrismon.evangelisch.de, pro-medienmagazin.de, livenet.ch