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1860-Trainer Michael Köllner: „Mein Glaube ist eine Entscheidung aus meinem Herzen heraus“

In der neuen Pausengong-Folge der KEG Bayern spricht 1860-Trainer Michael Köllner mit Pfarrer Rainer Maria Schießler über seinen Glauben als Basis für spürbare Leidenschaft, die Bedeutung des Erlebens von Gemeinschaft und die Bildung eines weiten Horizonts zur Entwicklung der Seele.

Gleich zu Beginn von Folge 41 gibt Pfarrer Rainer Maria Schießler Butter bei die Fischer und fragte Michael Köllner, ob seine Spieler eigentlich wissen, wo er in seiner Wertehaltung verankert ist. Dazu sagte der Fußball-Lehrer:

„Natürlich, ich verschicke ja auch Gebete.“

Auch wenn nicht alle seiner Spieler christlich sind und einige auch ohne Glauben sind, steht Michael Köllner zu seinem Christ-Sein, was er damit begründet, dass seiner Meinung nach nur derjenige begeistern kann, der selbst begeistert ist. Den Kirchenvater Augustinus sinngemäß zitierend erklärte Michael Köllner weiter:

„Nur wenn das Feuer in dir brennt, zündest du andere an. Der christliche Glaube, den du aus dem Herzen lebst, kann nie verkehrt sein.“

Seine Spieler wüssten, dass sein Glaube „eine Entscheidung aus meinem Herzen heraus“ ist, was sie auch respektierten. Im persönlichen Gespräch mit seinen Spielern gebe es viele Themen. Genauso selbstverständlich wie er sich mit seinen Spielern über tagespolitische Ereignisse unterhält, ist dabei eben auch auch das Thema Glauben und Kirche kein Tabu, schilderte Köllner. In solchen Gesprächen mit seinen Spielern ist es dem 52-jährigen Fußball-Lehrer wichtig, dass Diskussionen und Fragen entstehen, die zum Nachdenken und zum Dialog anregen. Diese Art von Kommunikation empfindet er bereichernder als wenn „30 Mann in der Kabine“ auf ihr Handy starren und keine Diskussion entsteht.

Weiter berichtete Köllner, dass er zu seiner Zeit als Trainer des 1. FC Nürnberg (von 2017 -2019) sogar mit seiner Mannschaft „hin und wieder einmal“ im Gottesdienst war und er beim Aufstieg in die erste Bundesliga am Ende der Saison 2017/18 mit seinen Spielern einen Dankgottesdienst feierte. Dass er dies mit der gesamten Mannschaft unternahm, begründete er damit, dass „am Ende der Dank“ entscheidend sei, unabhängig vom religiösen Kontext oder dem Ort, an dem man seinen Dank zum Ausdruck bringt.

Gemeinsame Erfahrungen helfen seiner Meinung generell, dass sich eine Mannschaft als Gemeinschaft erlebt. Überhaupt sei eine Mannschaft auch wie eine Familie, in der es darum gehe, „die Egos so einzubringen, dass sie der Gemeinschaft dienen“. In dieser Herausforderung seines Trainer-Seins versuche er „den Horizont so weit zu halten“, dass seine Spieler „am normalen Leben nicht vorbeigehen. Denn der Profi-Fußball berge heute die Gefahr in sich, in eine Welt abzutauchen, die mit der Realität nichts mehr zu tun habe. Dies habe er im Umgang und in der Kommunikation mit seinen Spielern im Blick, um sie vor einer harten Landung nach ihrer Profi-Karriere zu schützen.

Zu seiner Mannschaft könne er auch in Krisensituationen und unter Leistungsdruck durch seine grundlegende Orientierung eine gute Beziehung pflegen. Dazu sagte der 52-Jährige:

„Ich habe für mich immer das Gefühl, dass ich von oben gut geführt bin.“

Dadurch empfinde er Schutz und ein Bewusstsein, dass auch das Durchleben von Krisen Sinn ergibt. Im Prozess eines Lebens und den damit verbundenen Lernaufgaben entwickle sich die Seele, ist sich Michael Köllner gewiss.

Anbei die beschriebene Pausengong-Folge der KEG Bayern: