Julia Klöckner erinnert zu Allerheiligen an Hildegard von Bingen
Die Präsidentin des Deutschen Bundestags, Julia Klöckner, betonte in Posts in den sozialen Medien die Bedeutung des Reformationstags und von Allerheiligen. Dabei hob sie Martin Luther (1483 – 1546) und Hildegard von Bingen (1098 – 1179) als gesellschaftsprägende Persönlichkeiten hervor.
Die 53-jährige Katholikin, die einst Theologie studierte und sich ganz selbstverständlich zum christlichen Glauben bekennt (wir berichteten), erinnerte in einem Insta-Post zum Reformationstag 2025 an den bedeutungsvollen Tag im Jahr 1517, als Martin Luther „seine 95 Thesen veröffentlichte und damit die Reformation der Kirche auslöste“. Dazu erklärte Julia Klöckner:
„In seinen 95 Thesen kritisierte Martin Luther vor allem den Ablasshandel, bei dem Gläubige Geld für den Erlass ihrer Sünden zahlen sollten. Er betonte, dass Vergebung allein durch den Glauben und die Gnade Gottes geschehe und nicht durch menschliche Taten oder Zahlungen. Damit stellte er zentrale kirchliche Praktiken und Autoritäten seiner Zeit in Frage.“
Weiter verwies die CDU-Politikerin darauf, dass der Reformationstag nicht in allen Bundesländern ein Feiertag ist, weil insbesondere in Gegenden mit Katholiken in der Mehrheit stattdessen am 1. November Allerheiligen gefeiert werde.
Einen Tag später sendete Julia Klöckner am 1. November einen Insta-Post zu Allerheiligen 2025. Darin verwies sie darauf, dass Allerheiligen „ein kirchlicher Festtag zu Ehren aller Heiligen [ist], auch jener, die keinen eigenen Gedenktag haben“. Zudem besuchen an diesem Tag viele Menschen „Friedhöfe, schmücken Gräber und erinnern sich an ihre Liebsten, die nicht mehr bei ihnen sind“, schrieb Klöckner weiter. Zudem erinnerte sie daran, dass bereits im 4. Jahrhundert ein Gedenktag für alle christlichen Märtyrer, der zunächst am Sonntag nach Pfingsten begangen wurde, und erst im 9. Jahrhundert Papst Gregor IV. den 1. November offiziell zum Festtag für die gesamte Westkirche erklärte (Hinweis: Mehr zur Bedeutung von Allerheiligen gibt es in der aktuellen Predigt von unserem geistlichen Begleiter Pater Dr. Peter Uzor) .
In einem weiteren Insta-Post zu Allerheiligen hob Julia Klöckner die Persönlichkeit der Mystikerin und Universalgelehrten Hildegard von Bingen (1098 – 1179) hervor, die in der katholischen Kirche als Heilige verehrt wird. Dazu schrieb Klöckner:
„Anlässlich des heutigen ‚Allerheiligen‘ werfe ich gerne einen Blick auf eine ganz besondere Frau: die Hl. Hildegard.“
Die Bundestagspräsidentin teilte in ihrem Post mit, dass die Ruine des ehemaligen Klosters, in dem die Benediktinerin einst lebte, sich in ihrem Wahlkreis auf dem Disibodenberg bei Sobernheim befindet und hier „die heilkundige Hildegard von Bingen“ einst als Novizin eintrat. Weiter erklärte Julia Klöckner, wie die Reliquien der hl. Hildegard über Umwege in die Kirche des alten Klosters Eibingen kamen, wo sie sich seit 1641 befinden.
Hildegard von Bingen war eine Nonne im Mittelalter – und Wissenschaftlerin, Kräuterkundlerin, Ernährungsexpertin und Volksheilige. Die Benediktinerin, Äbtissin, Dichterin, Komponistin und bedeutende natur- und heilkundige Universalgelehrte gilt als erste Vertreterin der deutschen Mystik des Mittelalters. Ihre Werke befassen sich unter anderem mit Religion, Medizin, Musik, Ethik und Kosmologie. Sie war auch Beraterin vieler Persönlichkeiten. Die Hildegard-Stadt Bingen ist die bedeutendste historische Wirkungsstätte der Heiligen. In der römisch-katholischen Kirche wird Hildegard als Heilige verehrt. Papst Benedikt XVI. erhob sie am 7. Oktober 2012 zur Kirchenlehrerin (Doctor Ecclesiae universalis).
Auch heutzutage ist die Hl. Hildegard Thema in vielen TV-Dokumentationen. So etwa in der ARD-Sendung „Planet Wissen“ oder in der ARD-Alpha-Doku „Auf den Spuren der Hildegard von Bingen“.
In der „Terra X History“-Serie „Die Deutschen“, die im Auftrag des ZDF produziert wurde und die deutsche Geschichte anhand von herausragenden Persönlichkeiten in ausgewählten Epochen erzählt, wurde eine Folge Hildegard von Bingen gewidmet, die mit folgenden Worten bei YouTube eingeleitet wird: „Die populärste Deutsche des Mittelalters – auf Augenhöhe mit den Mächtigen ihrer Zeit. Sie war Visionärin, Naturwissenschaftlerin, Politikerin und Komponistin, Theologin und sogar Managerin zweier von ihr gegründeter Klöster.“
Anbei die Folge aus „Die Deutschen“ über Hildegard von Bingen:



