Foto: Bundesarchiv, B 145 Bild-F078072-0004 / Katherine Young / CC BY-SA 3.0 DE, Bundesarchiv B 145 Bild-F078072-0004, Konrad Adenauer, cropped, CC BY-SA 3.0 DE

Adenauer’s Enkel erklärt: Der katholische Glaube prägte die Politik des ersten dt. Bundeskanzlers

Vor fast 70 Jahren fanden am 14. August 1949 die ersten Parlamentswahlen in der neu gegründeten Bundesrepublik statt. Am 15. September 1949 wählte der Bundestag Konrad Adenauer zum ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. In einem umfassenden Interview mit der Zeit-Beilage „Christ & Welt“ sprach Adenauer’s gleichnamiger Enkel Konrad Adenauer über den katholischen Glauben seines Großvaters. Das Interview trägt den Titel „Mein Großvater, der Katholik“.

Darin bringt der Adenauer Enkel, der auch Vorstandsmitglied in der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus in Rhöndorf ist, zum Ausdruck, dass die Politik Konrad Adenauers von seinem katholischen Glauben geprägt war.

Die Adenauer-Republik stehe für die Westbindung, den europäischen Gedanken und habe auf einem „streng katholischen Wertekodex“ gefußt. Dazu betonte der Adenauer Enkel mit Blick auf seinen berühmten Großvater:

„Einbindung war das Wesen seiner Politik, der Menschen im Land und des Landes in Europa. Er war eben auch ein gläubiger Katholik.“

Auf die Frage, was ihm von seinem Großvater ‚am Eindrücklichsten in Erinnerung geblieben‘ sei, antwortete Adenauer jr.:

„Dass er ein strammer Kirchgänger war, und das immer und überall, selbst auf seiner Reise ins kommunistische Moskau, 1955.“

Auch seinen Geburtstag habe Konrad Adenauer jedes Jahr mit einem Gottesdienstbesuch begonnen.

In Glaubensdingen sei er „eher liberal“ als dogmatisch gewesen. So habe er stets betont, dass es für einen Katholiken ausreichen müsse, „glauben zu wollen“.

Insbesondere habe Adenauer über die Vaterunser-Bitte „Und führe uns nicht in Versuchung“ reflektiert, auch weil er durch die persönlichen Erfahrungen im Nationalsozialismus erkannte, dass Menschen durch totalitäre Ideologien verführbar sind. Mit Blick auf sein Bild von Gott, der nicht in Versuchung führt, plädierte er für eine Änderung der Zeile in „und führe uns in der Versuchung“, was übrigens Papst Franziskus im Dezember 2017 ähnlich zum Ausdruck brachte.

Die religiöse Tradition führe die Adenauer-Familie auch heute fort, so der Adenauer-Enkel.

Das Interview gibt’s unter zeit.de

Quellen: zeit.de, pro-medienmagazin.de, katholisch.de