Andreas Onea: „Vertrauen und inneren Frieden ziehe ich aus dem Glauben“

Der österreichische Fernsehmoderator und Schwimmer Andreas Onea hatte am 3. Mai 1998 mit seiner Familie einen schweren Autounfall, bei dem ihm im Alter von 5 Jahren der linke Arm amputiert wurde. In einem bewegenden Interview mit dem Magazin „Helden der Freizeit“ sprach er aktuell über seinen Lebensweg. Dabei hob er die Kraft hervor, die er in seinem Glauben erfährt.

Im Sommer 1999 begann Andreas Onea während der Rehabilitation mit dem Schwimmen als Therapie und wurde zu einem Schwimmer, der Erwartungshaltungen und Barrieren in den Köpfen anderer bricht. Er gewann fünf Bronze- und zwei Silbermedaillen bei Welt- und Europameisterschaften. 2008 hielt er den Weltrekord über 50 m Brust auf der Kurzbahn. 2012 gewann er bei den Staatsmeisterschaften der Nichtbehinderten des Österreichischen Schwimmverbandes das B-Finale über 200 m Brust. Seit Oktober 2012 ist der Sohn einer rumänischen Einwandererfamilie Moderator beim ORF.

Gerade durch seine Arbeit als Moderator hofft der 30-Jährige „eine positive Art von Sichtbarkeit“ für das Thema Inklusion beizutragen. Dazu erklärt er:

„Ich bin sichtbar in diesen Formaten, bin aber nicht dort, weil mir ein Arm fehlt, sondern weil ich Sportler und Moderator bin.“

Er möchte verdeutlichen, dass seine Behinderung „vollkommen egal ist“, und vielmehr seine Leistung in den Mittelpunkt stellen. Dadurch hofft er zu einer größeren „Sichtbarkeit“ von Menschen mit Behinderung „in den Medien, im Sport, in der Wirtschaft, in der Politik, in der Kultur“ beizutragen. Weiter betont er:

„Behinderung ist das, was das Umfeld aus meinen Rahmenbedingungen macht.“

So besteht für ihn die eigentliche Behinderung darin, wenn barrierefreie Zugänge nicht vorhanden sind oder „wenn die Menschen anders mit mir umgehen, nur weil mir ein Arm fehlt“. Am wichtigsten findet er, dass „Barrieren im Kopf“ durchbrochen werden und die Leistungsfähigkeit von Menschen mit Behinderung gesehen und anerkannt wird.

Als prägend für sein Leben empfindet er die bedingungslose Liebe, die er in seiner Kindheit erfahren hat, und „das Hoffnungsvolle, das mir meine Eltern vorgelebt haben“. Auch wenn ihn in seinem Leben viele Menschen geprägt haben, ist er sich bewusst:

„Der Mensch, der ich bin, bin ich dank meiner Eltern.“

Das Lebensmotto seiner Familie beschreibt Andreas Onea mit den Worten: „Alles wird gut, wir schaffen das, wir vertrauen einander.“

Die Quelle, aus der sich dieses Lebensmotto speist, ist bei Familie Onea der Glaube an Gott. Im „Helden der Freizeit“-Interview betont Andreas Onea den Stellenwert seines Glaubens für die Herausforderungen des Lebens folgendermaßen:

„Die Tatsache, dass ich überlebt habe, ist ein Wunder und ich danke Gott jeden Tag dafür.“

Sein Glauben habe ihm die Perspektive eröffnet, die Dinge so zu sehen, „wie ich sie jetzt sehe“. So sieht er den tragischen Unfall, bei dem er seinen Arm verlor, heute sogar als Segen und erkennt Sinn darin, „anderen Menschen Zuversicht und Hoffnung“ weitergeben zu können. Das Fundament dieser Sichtweise beschreibt Onea mit seinem Gottvertrauen. Diesbezüglich erklärt er:

„Dieses Vertrauen, dieser innere Frieden, den ziehe ich aus dem Glauben.“

Dieses Vertrauen, dass letzten Endes „alles gut wird“, habe ihm „so viel Lebensfreude in den letzten Jahren gegeben“, schilderte der 30-Jährige weiter.

 

Über dieses ihm in der Kindheit vermittelte Urvertrauen sprach Andreas Onea im August 2016 im Interview mit der österreichischen Kirchenzeitung Der Sonntag.

Damals sagte er, dass der Glaube, den er von seinen Eltern vorgelebt bekam, heute das ist, „was mein Leben ausmacht“. Dazu erläuterte er:

„Vor allem nach dem Unfall haben mir meine Eltern immer dieses Gefühl der Hoffnung gegeben. Sie haben mir immer gesagt, alles wird gut, und wir werden dafür sorgen, dass das alles passt. Gott kümmert sich darum, dass das alles funktioniert.“

Im Zuge dessen sei ihm im Lauf seines Lebens klar geworden, „wie alle diese Dinge, die aus dem Unfall entstanden sind, ein unglaublicher Segen waren für mein Leben“. Diesbezüglich schilderte Onea weiter:

„Der Glaube hat mir geholfen, dass ich verstanden habe, dass einfach etwas Größeres da ist, das mich leitet, dass Gott da ist, der mich begleitet, dass ich nicht alleine bin auf diesem Weg.“

Sein Gottvertrauen sei für ihn eine große Kraftquelle, berichtete er weiter. Seinen Glauben pflegt Andreas Onea im Gebet und durch die Gemeinschaft in einer rumänischen Pfingstchristengemeinde. Ein „aktives Gemeindeleben“ im Miteinander mit anderen Christen findet er „total spannend“ und kraftspendend.

Quellen: heldenderfreizeit.com, wikipedia.org, erzdioezese-wien.at, youtube.com

Schönes Statement von Andreas Onea, das seine Lebenshaltung zeigt: