Foto: PromisGlauben

Astrophysiker Heino Falcke spricht über Urknall, Apokalypse und Gott

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Kürzlich veröffentlichte der Astrophysiker und Bestsellerautor Prof. Dr. Heino Falcke, dem 2019 mit seinem Team das erste Foto eines schwarzen Lochs im Universum gelang, einen beeindruckenden Reiseführer durch Raum und Zeit. Mit seinem Buch „Zwischen Urknall und Apokalypse – Die große Geschichte unseres Planeten“ (Klett-Cotta) [Anzeige] geht er Herkunft und Zukunft unserer Welt auf den Grund und entwirft dabei eine anschauliche und lebendige Geschichte unseres blauen Planeten und der Entwicklung des Menschen.

Vor seiner Lesung am 3. Oktober 2025 im Planetarium in Stuttgart traf PromisGlauben-Chefredakteur Markus Kosian Prof. Dr. Heino Falcke zum Interview zu seinem neuen Buch „Zwischen Urknall und Apokalypse“. Dabei legte der preisgekrönte Astrophysiker zunächst die unfassbare Größe und die erstaunliche Feinabstimmung des Universums dar. Anschließend entwickelte sich zwischen Falcke und Kosian ein Gespräch, das in der Glaubensperspektive nachspüren lässt, welche Kraft und Energie Gott in unser Universum, in unsere Welt und in unsere Herzen hineingelegt hat.

 

 

Mit Leidenschaft legte der preisgekrönte Astrophysiker die Entstehung unseres Universums vom Urknall vor 13,8 Milliarden Jahren bis zur Entwicklung des Menschen dar und zeigte dabei unter anderem die Verbindung der Hand des Moderators zum Urknall auf.

Zum Kompetenzbereich der Naturwissenschaft erklärt Falcke:

„Die Naturwissenschaft beschreibt die Natur und die Kräfte, die dort wirken, und sie gibt so eine Landkarte dessen, was ist. Aber wo ich jetzt im Leben lang gehe, welche Entscheidungen ich treffe und was mir wichtig ist, was gut und was richtig ist, worauf ich hoffe, das kann mir die Naturwissenschaft nicht beschreiben.“

Zum Zusammenhang zwischen Glauben und Naturwissenschaft beschreibt er:

„Glaube schließt Naturwissenschaft ein und Glaube geht über Naturwissenschaft hinaus. Aber sie schließen sich definitiv nicht aus.“

Das könne man allein an den so vielen Wissenschaftlern sehen, die „geglaubt haben, die nachgedacht haben, die gefühlt, gehofft und geliebt haben“ und die im Zuge dessen „Fragen gestellt haben, die über die Naturwissenschaft hinausgehen“. Dazu betont er:

„Naturwissenschaft sollten wir nicht missbrauchen als Glaubensersatz. Dafür ist sie nicht gedacht. Naturwissenschaft beantwortet keine Sinnfragen.“

Er werde „nervös, wenn Leute versuchen, die Naturwissenschaft so eine Art Glaubensdogma werden zu lassen“, fügte der Physik-Professor an.

Zur Perspektive, die die biblische Schöpfungsgeschichte bietet, erklärt Heino Falcke, dass ihn „die Großartigkeit des Denkens der Menschen, die uns die Bibel gegeben haben“, beeindruckt. Dieses bewege sich zwischen Urknall und Apokalypse. Die Bibel spanne einen Bogen zwischen den ersten Tagen und den letzten Tagen des Universums und biete die kosmische Hoffnung eines neuen Himmels, „einer Heimat bei Gott“ an, was er wie folgt weiter ausführt:

„Es gibt eine Hoffnung, die über das Leben hier hinaus geht.“

Mit Blick auf die Herausforderungen durch Klimawandel und Technologisierung appelliert Falcke, dem Verantwortungsauftrag aus der Genesis endlich gerecht zu werden und als Menschheit „erwachsen“ zu werden. Um diesen Herausforderungen mit Verantwortung zu begegnen, brauche es einen inneren Kompass. Dazu erklärt er:

„Es fängt schon damit an: Glauben wir, dass wir hier sein sollen oder nicht.“

Um seinen Platz in der Welt zu finden und den Herausforderungen des Lebens zu begegnen, sei es seiner Meinung nach wichtig, sich darüber klar zu werden, woher man seine grundlegende Orientierung bezieht:

„Es ist entscheidend, dass man weiß, warum man auf der Welt ist. Für mich ist das Entscheidende einfach zu wissen: Der Schöpfer will, dass ich hier bin.“

Zu seinem persönlichen Glauben ließ Heino Falcke, der als Prädikant in der evangelischen Landeskirche wirkt, wissen, dass er in der Jugendzeit die Gewissheit fand, dass Gott Liebe ist und dieser Gott, der sich in Jesus Christus gezeigt hat, ihn leitet und trägt. Mit Blick auf sein Leben schildert er:

„Ich habe festgestellt, dass Gott trägt. (…) Er ist nicht nur ein Gott für die schönen Lebensphasen, sondern einer, der dich gerade auch in den schweren Phasen trägt.“

Heino Falcke ermutigt mit kindlicher Gewissheit zu glauben, was er auch in seinem Buch „Kekskrümel im All“ [Anzeige] anklingen lässt. Die entsprechende Passage präsentierte er im Laufe des PromisGlauben-Interviews im Rahmen einer kurzen Autorenlesung.

Danach gefragt, was er ohne seinen Glauben vermissen würde, antwortet der vielfach ausgezeichnete Naturwissenschaftler, der – über mehrere Etappen hinweg – zusammen mit seiner Frau den Jakobsweg gelaufen ist:

„Ohne meinen Glauben hätte ich kein Zuhause. Das ist mein wahres Zuhause, was mich trägt, und mein Auftrag als Mensch. Denn ich habe das Gefühl, dass Gott jedem einzelnen Menschen eine Aufgabe mitgibt.“

Dabei gehe es nicht darum, unbedingt erfolgreich zu sein, fügte er an, sondern seine Gabe zu entdecken und diese in die Gesellschaft einzubringen.

Anbei das Video zum Ansehen:

HIER

Zum Interviewgast:

  • Heino Falcke (https://heinofalcke.org/de/home/) ist Professor an der Radboud-Universität Nijmegen und Prädikant in der evangelischen Kirche.
  • 2018 wurde ein Asteroid im Weltall nach ihm benannt.
  • 2019 gelang ihm mit seinem Team das erste Foto eines schwarzen Lochs im Universum.
  • 2023 wurde er mit dem Balzan-Preis ausgezeichnet, mit dem herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler geehrt werden
  • Sein Sachbuchdebüt „Licht im Dunkeln“ und das Kinderbuch „Kekskrümel im All“ waren Bestseller.

Spannende Beiträge in den sozialen Medien von Heino Falcke finden sich unter:

https://www.instagram.com/hfalcke/

https://mastodon.social/@hfalcke

https://www.facebook.com/heinofalcke

Foto (v.l.n.r.): Prof. Dr. Heino Falcke, Markus Kosian (PG)