Foto: Marcus Harzem, Achim Kampker 2018, cropped, CC BY 2.0

Streetscooter-Erfinder Achim Kampker: „Für mich ist der Glaube ein zentraler Anker“

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Der Ingenieur und Miterfinder des in Aachen entwickelten Elektrofahrzeugs Streetscooter, Prof. Dr.-Ing. Achim Kampker, der seit Januar 2014 Leiter des von ihm gegründeten Lehrstuhls Production Engineering of E-Mobility Components (PEM) der RWTH Aachen ist, ergriff 2019 die Initiative zur Gründung des Vereins ‚Ingenieure retten die Erde‘Orientierung in seinem Tun gibt dem praktizierenden Katholiken der christliche Glauben. Darüber, dass er nachhaltige Lösungen liebt und mit seinem Glauben getrost in die Zukunft blickt, sprach der 49-Jährige aktuell mit dem christlichen Medienmagazin PRO.

PRO berichtet, dass die Basis für Kampkers wissenschaftliche Arbeit die Bibel und der christliche Glaube seien, was sich auch in seiner Persönlichkeit zeige. Aus seinem Glauben, der sein Menschenbild und seine Forschungen bestimmt, schöpfe er zudem Zuversicht für sein Handeln. Dazu erklärt er:

„Gott hat den Menschen eine Welt zur Verfügung gestellt, in der ganz viel möglich ist und in der es viel zu entdecken gibt.“

Dabei ist sein Handeln durch die Verantwortung, die er vor der Schöpfung empfindet, motiviert.

An seinem Lehrstuhl erforscht der Mitbegründer der StreetScooter GmbH unter anderem Wege, um die Produktion von Batterien für Elektrofahrzeuge nachhaltiger zu gestalten. Gegenüber Pro erklärte Kampker, dass er als Christ die Erde so „beherrschen“ wolle, dass er sie nicht zerstöre, und dass er seine Projekte als einen Beitrag dazu betrachtet. Seine Grundhaltung bezieht er dabei aus der Bibel, was der 49-Jährige wie folgt darlegt:

„Wenn Gott davon spricht‚ dass die Menschen die Erde beherrschen sollen, hat das nichts mit ausbeuten zu tun, sondern dass es uns zum Guten dient. Das übertrage ich auf mich und mein Verhältnis zu meiner Umwelt.“

Wie PRO weiter berichtet, sei die Maxime Kampkers, die Kreativität anderer zu entfalten und einen Stein ins Rollen zu bringen, der etwas Gutes bewirken kann.

Sein ihm dabei Orientierung gebender Glaube wurde in seiner Kindheit grundgelegt und vertiefte sich durch intensive und tiefgehende Gespräche mit einem Priester, den er während seines Studiums in Aachen kennenlernte. Sein Glaube gebe ihm heute Gelassenheit bei Rückschlägen und erde ihn bei wissenschaftlichen Erfolgen. Dazu betont Achim Kampker im PRO-Interview:

„Ich weiß, dass ich ein Werkzeug Gottes bin. Für mich ist der Glaube ein zentraler Anker.“

 

Im September 2024 sprach Achim Kampker im Interview mit dem Magazin „Innehalten“ über seine Rolle als Gründer und Vorsitzender des Vereins „Ingenieure retten die Erde“. Dabei erklärte er, dass für ihn der Mensch im Mittelpunkt steht, dieser sich aber seiner Verantwortung bewusstwerden müsse, die Gott ihm in die Hände gelegt hat. Der Anspruch seines Vereins sei es daher, „unseren Beitrag“ zu leisten, „um unseren Lebensraum zu bewahren“. Kampker berichtete gegenüber „Innehalten“ von seinem Ziel, die soziale Marktwirtschaft zu einer sozialen Marktkreislaufwirtschaft weiterzuentwickeln, indem zum einen möglichst viele Ressourcen lokal erzeugt und mittels Technologie „maximal effizient“ genutzt werden sollten. Zum anderen gelte es, den Menschen positiv zu sehen und zu erkennen, dass die meisten Menschen „das Gute“ wollen. Und dieses Gute sehe er in den Menschen, so Kampker. Mit seiner Vision von einem „Humanotop“ beschreibt er eine „Modellstadt der Zukunft“. Nach dem Platz Gottes in diesem „Humanotop“ gefragt, erklärte der Visionär:

„Gott ist für mich die Basis für alles. Ohne die Orientierung an Gott würde alles ins Leere führen. Wir sind vor Gott für die Bewahrung der Schöpfung verantwortlich.“

Dafür wolle er die Fähigkeiten, die Gott ihm geschenkt habe, einsetzen und Technologie dabei nutzen, fügte Kampker an.

 

Im Juli 2022 hielt Achim Kampker bei der jährlichen Generalversammlung des Unitas-Verbandes, dem Verband der Wissenschaftlichen Katholischen Studentenvereine Unitas e.V., die Festrede zum Thema “Mensch, Maschine, Gott“. Wie der Unitas-Verband auf seiner Webseite dazu berichtet, hob Kampker hervor, dass es an jedem Einzelnen liegt, sich für die Schöpfung zu engagieren und, wenn auch nur in kleinen Schritten und im Rahmen der persönlichen Möglichkeiten bei sich selbst anzufangen. Der ‚Marathon zur Rettung und Bewahrung der Schöpfung läuft und fordert bereits jetzt Geschwindigkeiten, die die besten Athleten nur unter Optimalbedingungen erreichen“, schilderte er die Dringlichkeit, aktiv zu werden.

Dass er dabei nicht resignativ, sondern hoffnungsvoll an die Sache geht, veranschaulichte Achim Kampker in seinem im bene!-Verlag erschienenen Buch „Zukunftslust – Woran wir heute forschen. Was wir längst über das Morgen wissen. Und weshalb wir Hoffnung haben können.“. In diesem Buch, mit dem er „uns allen Hoffnung“ machen will,  beschreibt der verheiratete Vater von fünf Kindern und bekennende Katholik seine visionäre Arbeit an der Stadt der Zukunft, die er Humanotop nennt. Der erfahrene Ingenieur beschreibt eine umsetzbare Vision für ein nachhaltiges Leben und ermutigt: „Für viele Probleme gelingt eine pragmatische Lösung durch die Kombination vorhandener Technologien mit einem regionalen Masterplan. Überall auf der Welt arbeiten Forscherinnen und Forscher daran, die schwierige Lage in den Griff zu bekommen. Sie versöhnen technischen Fortschritt mit Umweltschutz. Dabei geht es auch um die Sicherung von Deutschland als attraktiven Wirtschaftsstandort mit nachhaltiger Ausrichtung.“

Im Interview mit dem Magazin „Innehalten“ erklärte Achim Kampker zu seiner begründeten Hoffnung:

„Wir haben so viele Möglichkeiten und Chancen. Darauf konzentriere ich mich und das macht Spaß und  Lust auf Zukunft. Wir können so viel erreichen, wenn wir es tun, und vor allem, wenn es viele von uns tun.“

 

Zu Ostern 2024 wünschte Achim Kampker in einem Beitrag auf der Social-Media-Plattform LinkedIn „ein frohes und gesegnetes Osterfest“ und fügte dazu folgende Worte des Verses 15,13 aus dem Römerbrief: „Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes.“

Quellen: pro-medienmagazin.de, die-tagespost.de, michaelsbund.de, unitas.org, droemer-knaur.de, linkedin.com (1), linkedin.com (2)