Bayer-Chef Bill Anderson: „Ich kam zur Überzeugung, dass es einen Gott gibt“
Der US-amerikanische Chemieingenieur und Manager Bill Anderson ist seit dem 1. Juni 2023 der Vorstandsvorsitzender der Bayer AG. Bei der „Celebrating Democracy“-Tour in München sprach der 59-Jährige aktuell im Interview mit dem Magazin The Pioneer offen über seinen Glauben an Jesus Christus.
Bill Anderson berichtete gegenüber „The Pioneer“, dass er in einem religiösen Elternhaus aufgewachsen sei, er aber seinen Eltern die Religiosität „nicht abgekauft“ habe. Folglich habe er im Jugendalter für sich selbst gelebt. Das änderte sich, als ihn im Alter von 22 Jahren ein junger Ingenieurskollege mit der Frage „Wofür lebst du?“ herausgeforderte, schilderte Anderson im Rückblick auf diese Zeit. Die Feststellung, dass er im Grunde nur für sich selbst lebte, brachte ihn dazu, sich mit der Tiefendimension des Lebens auseinanderzusetzen. Der Bayer-Manager stellte sich Fragen wie „Warum sollte ich an Gott glauben?“ oder „Warum sollte ich Gott folgen?“. Um Antworten auf Fragen wie diese zu bekommen, habe er „verschiedene Religionen in Betracht gezogen“ und dabei auch angefangen, die Bibel zu lesen. Zum Ergebnis seiner Auseinandersetzung mit der Bibel ließ er wissen:
„Ich kam zur Überzeugung, dass es einen Gott gibt und dass er unsere Treue verdient.“
Bill Anderson merkte an, dass die Frage nach Gott gerade heutzutage eine wichtige Frage sei, die jeder für sich klären sollte. Zu seiner Vorstellung von Gott erklärte er:
„Das ist der Gott, der vor dem Urknall existierte.“
Gott habe das Universum und alles darin erschaffen und dabei die Menschen nach seinem Ebenbild, führte Anderson weiter aus.
Danach gefragt, ob er seinen Glauben als reine Privatsache betrachten würde oder ob sein Glaube auch Auswirkung auf sein berufliches Wirken habe, brachte der 59-jährige Top-Manager zum Ausdruck, dass jeder Mensch – mehr oder weniger bewusst – aus einer Überzeugung heraus handeln würde. Diesbezüglich sagte er:
„Jeder hat einen Glauben. Manche Menschen glauben an Macht, manche an Geld und manche an Beziehungen. Wenn ich also meinen Glauben mit zur Arbeit bringe, mache ich genau das Gleiche wie alle anderen auch.“
Auch ein Atheist bringe seinen Glauben mit zur Arbeit, merkte Anderson weiter an.
Aus seiner Orientierung an Jesus Christus heraus sei es für ihn wichtig „unparteiisch“ und „fair“ zu sein. Das Postulat Jesu, auch die Feinde zu lieben, berge zudem keinen Platz für Vorurteile oder Diskriminierung, betonte Anderson.
Im Umgang mit den Herausforderungen seines Tuns als Manager wie zum Beispiel die Sorge um die Arbeitsplätze der Menschen und die Zukunft eines Unternehmens gebe ihm sein Glaube „enorme Kraft“. Danach gefragt, ob er das näher erklären könne, sagte der Bayer-Manager:
„Als Christ spielen Sie vor einem Publikum, dass aus einer einzigen Person besteht. Das bedeutet, dass es nur diese eine Person gibt, die für mich wirklich wichtig ist und das ist Gott.“
Gott rufe ihn dazu auf seinen Nächsten und sogar seine Feinde zu lieben und dem versuche er gerecht zu werden, schilderte Bill Anderson weiter. Dabei könne er sein bestes geben, sei sich aber gleichzeitig bewusst, dass er selbst nicht Gott ist und Gott „die Kontrolle“ hat, so Anderson. Im Bewusstsein der Endlichkeit des Lebens und seiner Hoffnung aus dem Glauben könne er loslassen und auch an intensiven Arbeitstagen mit den schwierigsten Situationen sagen:
„Danke Gott, dass du mich durch diesen Tag gebracht hast. Gib mir die Kraft, morgen ein guter Leader zu sein.“
Diese Perspektive auf das Leben sei „wirklich befreiend“ und gebe ihm eine Kraft, die über ihn selbst hinausgeht, schilderte der 59-jährige Top-Manager.
Quellen: thepioneer.de, bayer.com
Hinweis: Das Interview zum Nachhören gibt es HIER (ab Min. 5:09)


