Benno Fürmann: „Mir war eine Anbindung an das Göttliche sehr früh schon sehr wichtig“

Der Schauspieler Benno Fürmann sprach im Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (kna) über seine Engagement für die Aktion „Vergessene Krisen“, bei der Hilfsorganisationen gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt auf weltweit vergessene Krisen aufmerksam machen. Dabei teilte er mit, dass ihm die „Anbindung an das Göttliche“ früh in seinem Leben „sehr wichtig“ wurde.

Benno Fürmann, der zu den erfolgreichsten deutschen Schauspieler zählt, wurde 1972 in West-Berlin geboren und wuchs dort konfessionslos auf. Religion wurde für ihn dennoch früh bedeutend. Im kna-Interview erklärte der 51-Jährige:

„Ich bin nicht getauft, mir war aber Spiritualität als eine Anbindung an das Göttliche sehr früh schon sehr wichtig.“

Die Verbindung zu Gott pflegt er im Gebet und in der Meditation. Auch wenn er für sich feststellt, „dass Jesus Christus ein großer Mann war“, bleibt seine Vorstellung von Gott eher unkonkret, was Fürmann wie folgt darlegte:

„Ich bin aber in meinem Glauben freier in der Form, was Vorteile hat, aber für mich manchmal auch herausfordernd ist.“

So sei er ein stetig Suchender, beschrieb der Schauspieler seine Situation im Glauben. Dabei ist sein Blick auf Religion mit konkreter Rückbindung durchaus positiv. Dazu sagte er:

„An Religionen schätze ich das Verbindende: das Verneigen vor dem Größeren, vor dem Höheren, vor dem, was immer war, immer ist und immer sein wird.“

Sein soziales Engagement für die Aktion „Vergessene Krisen“, in deren Rahmen Fürmann den Libanon besuchte und die Nachwirkungen der Explosion im Hafen von Beirut vor fast drei Jahren ins gesellschaftliche Bewusstsein hierzulande ruft, begründet der Schauspieler mit seinem Menschsein sowie seinem Bewusstsein, „sehr privilegiert“ zu sein, und der damit verbundenen Dankbarkeit. Zu dem im Libanon Erlebten hebt Benno Fürmann im kna-Interview insbesondere den Wert der Nächstenliebe wie folgt hervor:

„Es gibt Kraft, Menschen zu treffen, die sich unter extremem Einsatz für andere Menschen einsetzen.“

Als „einer der schönsten Momente“ seiner Zeit im Libanon beschreibt er die Gemeinschaft im Gebet vor dem gemeinsamen Essen in einer Suppenküche in Beirut. Dazu berichtete der Schauspieler:

„Wir haben gebetet und gedankt für das einfache Mahl.“

Das dabei Erlebte, das er als „sehr verbindend“ beschreibt, berührte ihn zutiefst sowie auch die „Dankbarkeit und Demut“, die die Menschen zeigten. In unserer Gesellschaft müsste hinsichtlich dieser Werte ein „Umfühlen“ stattfinden, das mit dem Bewusstsein, Teil einer Gesellschaft zu sein, einhergeht. Diesbezüglich betonte Benno Fürmann:

„Keiner von uns ist alleine geboren, keiner von uns wird hoffentlich alleine sterben.“

Weiter führte er aus, dass seiner Ansicht nach „mit gewissen Privilegien“ auch „gewisse Pflichten“ verbunden sind und es demzufolge darum gehe, „auch dahin zu schauen, wo es schlechter aussieht als bei einem selber“.

 

Dass für ihn die Auseinandersetzung mit den großen Lebensfragen von großer Bedeutung ist, brachte Benno Fürmann auch im Deezer-Interview im Jahr 2017 zum Ausdruck, wo er über das von ihm gelesene Hörbuch Silence sprach. Danach gefragt, was ihm an diesem Hörbuch besonders gefallen habe, antwortete der Schauspieler:

„Mir hat am besten an Silence gefallen, dass es eine lange Meditation über Gott ist, von einem jungen Gläubigen, der die Dinge, die er erlebt, nicht im Katechismus gelernt hat, der den großen Fragen, die uns umtreiben, nachgeht.“

 

In seinem neuen Buch „Unter Bäumen“, das am 1. März 2023 im Gräfe und Unzer Verlag erschienen ist, beschreibt Benno Fürmann, wie bedeutend die Schöpfung für seine Orientierung im Leben ist. Dabei schildert er eindrücklich, warum er, wann immer es ihm möglich ist, die Nähe zur unberührten Natur sucht, und welche Lebensfragen ihn umtreiben. Zu seinem Buch teilt Fürmann mit:

„Dies ist kein Ratgeber, sondern eine Auseinandersetzung mit mir und meiner Beziehung zur Natur. Es geht um meine Lust am Leben und meine Überforderung in anspruchsvollen Zeiten. Ich erzähle von dem, was mich umtreibt, was mich aufbaut, meinen Sehnsüchten. Ich erzähle von entscheidenden Stationen meines Lebens und den Fragen, die ich habe: Was ist mir wichtig? Wie schöpfe ich Kraft? Was bedeutet anständiges Verhalten im Hier und Jetzt? Wie versuche ich auf mich, andere und die Natur achtzugeben und zugleich lustvoll durch die Welt zu navigieren? Ich möchte in diesem Buch das Leben feiern.“

Quellen: domradio.de, auswaertiges-amt.de, malteser-international.org, deezer-blog.com, maenner.media, gu.de