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Carlo Acutis könnte bald der erste Heilige der Millennials und des Internets sein

Der in den Medien häufig als „Cyber-Apostel“, „Patron des Internets“ oder „Influencer Gottes“ betitelte Carlo Acutis (1991-2006), der zu Lebzeiten als IT-Genie mit ausgeprägter eucharistischer Frömmigkeit bekannt wurde, könnte bald heilig gesprochen werden. Er wird im Vatikan bereits seit einiger Zeit als zukünftiger Schutzpatron des Internets gehandelt und würde dann der erste Heilige der Millennials und des Internets sein.

Neben kirchlichen berichten auch die weltlichen Medien von diesem Ereignis. So titelt etwa die BILD dazu mit der Headline Nach „Like“ vom Papst – Erster Influencer (†15) wird heiliggesprochen“ und der SPIEGEL berichtet mit der Schlagzeile »Cyber-Apostel« könnte als erster Millennial heiliggesprochen werden“

Bereits 2020 wurde Carlo Acutis seliggesprochen, nachdem ihm der Vatikan ein posthumes Wunder zugeschrieben hatte (wir berichteten). Demnach sei ein Junge in Brasilien im Oktober 2010 von einer angeborene Erkrankung der Bauchspeicheldrüse auf medizinisch unerklärliche Weise geheilt worden, nachdem er seine Bitte um Fürsprache an Carlo Acutis gerichtet hatte.

Das für eine Heiligsprechung notwendige zweite Wunder soll sich dann im Jahr 2022 ereignet haben. Nachdem eine 21-jährige Studentin aus Costa Rica nach einem Fahrradsturz am 2. Juli 2022 schwere Kopfverletzungen erlitten hatte und die Ärzte ihr nur geringe Überlebenschancen prognostiziert hatten, pilgerte die Mutter der jungen Frau zum Grab von Carlo Acutis nach Assisi und betete dort für die Genesung ihrer Tochter. Daraufhin soll sich der Gesundheitszustand der 21-Jährigen verbessert haben. Noch am selben Tag habe sie wieder angefangen, selbständig zu atmen. Nach ihrer Genesung pilgerte die junge Frau mit ihrer Mutter zum Grab von Carlo Acutis.

Wie katholisch.de berichtet, hat der Vatikan das Wunder anerkannt. Die nun noch nötigen Beratungen in Rom seien wohl nur noch Formsache.

Carlo Acutis starb 2006 im Alter von 15 Jahren. Ein grippaler Infekt entpuppte sich als tödliche Leukämie, aufgrund derer er innerhalb weniger Tage verstarb. Seit seinem Tod wird er wegen seiner Affinität zum Internet und seiner intensiven Eucharistie- sowie Marienfrömmigkeit als „Cyber-Apostel“ verehrt.

Beim Weltjugendtag 2013 in Rio de Janeiro bezeichnete man Carlo Acutis bei der Vorstellung seiner Lebensgeschichte als möglichen „Patron des Internet“.

Im Oktober 2020 berichtete die F.A.Z. mit der Headline „Ein Influencer Gottes“, dass die Mutter von Carlo Acutis erzählte, dass ihr Sohn seit jeher innig geglaubt habe und sich insbesondere zur Muttergottes und zur Eucharistiefeier besonders hingezogen gefühlt habe. Weiter habe er sein Taschengeld seiner Pfarrei zugunsten von Obdachlosen und Flüchtlingen gespendet.

Bereits im Februar 2019 war auf katholisch.de im Artikel „Carlo Acutis: Auf der Suche nach der ‚Autobahn in den Himmel’“ zu lesen, dass Carlo im Alter von sieben Jahren extra in ein Kloster ging, um die Erstkommunion früher empfangen zu können als üblich. Weiter wurde berichtet, dass er die Messe jeden Tag besuchte, den Rosenkranz betete und regelmäßig zur Beichte ging. Die Eucharistie, die er als „Autobahn in den Himmel“ bezeichnete, nahm in seinem Leben einen ganz besonderen Platz ein.

Sein „Lebensplan“ sei es, „Jesus immer ganz nah zu sein“.

Dieses Interesse verband Carlo Acutis mit seinem Talent am Computer und beim Programmieren, wobei er für sein Alter herausragende Fertigkeiten entwickelte. Er schrieb Algorhythmen, gestaltete Webseiten und Layouts für Internet-Zeitungen.

Mit elf Jahren widmete er sich seinem besonderen Herzensanliegen. Er erstellte ein Online-Verzeichnis aller Eucharistischen Wunder weltweit, das bis heute verfügbar ist. Mittlerweile hat die Vereinigung „Freunde von Carlo Acutis“ aus dessen Online-Verzeichnis der über die Jahrhunderte dokumentierten Hostienwunder eine Wanderausstellung entwickelt, die weltweit in Gemeinden gezeigt wird.

Sein Engagement und seine Begeisterung für die Eucharistischen Wunder begründete Carlo Acutis zu Lebzeiten wie folgt:

„Je häufiger wir die Eucharistie empfangen, desto ähnlicher werden wir Jesus. So bekommen wir hier auf Erden einen Vorgeschmack auf den Himmel.“

Jedes Jahr am 12. Oktober feiert die Kirche den Gedenktag von Carlo Acutis. Sein Gedenktag ist gleichzeitig sein Todestag. Sein Körper liegt seit 2019 in der Basilika Santa Maria Maggiore in einem Hochsarg.

Quellen: bild.de, spiegel.de, katholisch.de (1), faz.net, bistum-regensburg.de, katholisch.de (2), katholisch.de (3)