Carolin Kebekus: „Ich bin katholisch getauft und fühle mich als Christin“

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Die Komikerin Carolin Kebekus nahm mit harten Bandagen erneut die katholische Kirche ins Visier. Sie kritisierte mit deftigen Worten den Umgang mit Frauen im „ältesten Männerverein der Welt“. Überraschenderweise erklärte sie aber auch, dass der christliche Glaube für ihr Leben von Bedeutung ist. Sowohl die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) als auch die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) antworteten respektvoll.

In der „Carolin Kebekus Show“ widmete die 40-jährige Entertainerin 13 Minuten der ARD-Sendezeit, um mit harter bis grenzüberschreitender Kritik, die Stellung der Frauen in der katholischen Kirche anzuprangern. Direkt zu Beginn äußerte Kebekus, dass ihr die katholische Kirche „eine Herzensangelegenheit“ sei. Am Ende ihres impulsiv vorgetragenen Beitrags erklärte sie, dass für sie die entscheidende Frage sei, wie die modernde Frau gleichzeitig Mitglied in der katholischen Kirche sein kann. In diesem Zusammenhang sagte Carolin Kebekus, dass dies für sie zugleich „eine sehr persönliche Frage“ sei. Dabei bekannte sie sich mit folgenden Worten selbst zum Glauben:

„Ich bin aus der Kirche ausgetreten, weil ich das vor mir selber irgendwann nicht mehr rechtfertigen konnte. Aber ich bin katholisch getauft und fühle mich natürlich immer noch als Christin.“

Weiter sagte sie:

„Ich kann die Verbundenheit mit der Gemeinde und dem Glauben der Frauen von Maria 2.0 absolut nachvollziehen.“

Für sie sei es ein großes Rätsel, warum man das Engagement von Frauen, die intelligent und voller Liebe für die Kirche seien, nicht nutzen würde, erklärte Kebekus weiter.

Auf den Auftritt von Carolin Kebekus reagierten die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) als auch die Deutsche Bischofskonferenz. Wie die kfd-Bundesvorsitzende Mechthild Heil erklärte, möchte sie mit Kebekus über deren jüngstes kirchenkritisches Video ins Gespräch kommen und lud die Kabarettistin zu einem Austausch ein, was sie wie folgt begründete: „Für uns ist es spannend, noch deutlicher zu erfahren, was gerade jüngere Frauen über Glaube, Spiritualität und den Sinn des Lebens denken. Ich würde mich freuen, wenn wir da mal ins Gespräch kämen.“

Die kfd nannte das Video „bitterböse und provokant, aber im Kern richtig“.

Mit einem Facebook-Post reagierte die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) bereits einen Tag nach der Kebekus-Show auf das Video der Kabarettistin. Mit Grüßen vom „ältesten Männerverein der Welt“ richtetet sich der Beitrag direkt an Kebekus und dankt für die im Video vorgenommene „Zusammenfassung unserer Geschichte und Wertvorstellungen.“ Weiter hält die Bischofskonferenz fest, man arbeite „noch immer hart daran, unsere Verfehlungen der vergangenen Jahre und Jahrzehnte aufzuarbeiten.“

Es sei sehr traurig, „wenn Sie selbst sagen, dass Sie aus der Kirche ausgetreten sind und damit die Beziehung zu ‚unserem Maskottchen‘ verloren haben – um es mit Ihren Worten zu sagen. Sie können sich dennoch gewiss sein, dass ‚unser Maskottchen‘ immer für Sie da ist. Auch wir als Kirche sind jederzeit ansprechbar“, heißt es in dem Post.

Abschließend richtete die DBK die Bitte an Carolin Kebekus „bei aller Liebe zur Satire“ auf „Äußerungen, die blasphemische Elemente enthalten“, zu verzichten.

Wäre doch klasse, wenn aus dem Ganzen ein konstruktiver Dialog entsteht, durch den vielleicht auch klar wird, dass die Kirche nicht so schlecht ist wie ihr medialer Ruf.

Quellen: ardmediathek.de, katholisch.de (1), katholisch.de (2)