CDU-Politikerin Annette Schavan: Fehlender Gottesbezug hat Europa geschwächt
Nach Ansicht der deutschen Vatikan-Botschafterin und früheren Bildungsministerin Annette Schavan hat Europa sich mit der Weigerung, einen Gottesbezug in eine EU-Verfassung aufzunehmen, selbst geschwächt. Das sagte sie am Montagabend in der römischen Kirche San Pietro in Vincoli bei einer Buchvorstellung. Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs hätten die „Väter und Mütter des Grundgesetzes“ beschlossen, Deutschland als Fundament ein Grundgesetz mit dem Bezug auf Gott zu geben. Von dieser Haltung hätte Europa viel lernen können, so Schavan. Leider hätten die EU-Staaten es 2004 aber abgelehnt, einen wie auch immer formulierten Gottesbezug in den – später nicht ratifizierten – Vertrag über eine Verfassung für Europa aufzunehmen.
Quelle: katholisch.de
Für Annette Schavan spielt der Glaube an Gott eine bedeutende Rolle in ihrem Leben. Dies bekannte sie bereits in Interviews deutlich in ihrer Zeit als Bundesministerin für Bildung und Forschung zwischen 2005 und 2013. Mit Blick auf Ostern sagte sie im Jahr 2010 gegenüber rp-online:
„Die Kartage und das Osterfest sind für mich Höhepunkte des Jahres. Die Osterbotschaft vermittelt uns Christen, dass es nicht alleine auf unsere Kraft ankommt. Vielmehr bekommen wir ungewöhnliche Kräfte geschenkt. Der Tod hat nicht das letzte Wort.“
Die Kraft des christlichen Glaubens beschrieb sie wie folgt:
„Aus dem Glauben heraus entsteht eine entschiedene Einstellung zum Respekt gegenüber dem Menschen und der Würde seiner Freiheit. Das Christentum ist eine wirksame Kraft gegen alles Totalitäre.“
Und weiter:
„Der Glaube gibt uns Werte vor, die als Kompass wirken.“
Das Praktizieren des Glaubens im Gebet gab ihr in ihrer Zeit als Ministerin Orientierung. Dazu sagte sie:
„Mich hat Politik mehr Demut gelehrt als jede andere Phase meines beruflichen Lebens. Dazu gehört auch das regelmäßige Gebet, zum Beispiel die tägliche Laudes und die Vesper. Das nimmt mir Entscheidungen nicht ab, lässt mich aber um Kraft beten, die richtigen Entscheidungen zu treffen.“
Quelle: rp-online.de