Papst betet für den ermordeten Helden von Frankreich, der „wie“ Jesus sein Leben opferte

Der Polizist Arnaud Beltrame hat sich am Freitag bei einem Terrorakt für eine Geisel eintauschen lassen und wurde erschossen. Der Franzose war gläubiger Katholik, der sich für seine Kirchengemeinde begeisterte. Er sei nicht in einer religiösen Familie aufgewachsen, habe sich aber 2008 dem Glauben zugewandt, schreibt etwa der britische Catholic Herald, und die Erstkommunion sowie die Firmung empfangen. Der Polizeiseelsorger Dominique Arz sagte gegenüber der Presse:

„Er hat seinen Glauben nicht versteckt, er hat ihn ausgestrahlt und davon erzählt. Sein Akt der Selbst-Hingabe stand in Einklang mit dem, woran er glaubte.“

Ähnlich äußerte sich der Priester, der am 9. Juni die kirchliche Trauung für Beltrame und dessen Ehefrau Marielle durchführen sollte. „Das junge Paar kam regelmäßig in die Abtei, um an Messen, Gottesdiensten und Lehreinheiten teilzunehmen“, zitiert der Catholic Herald Pater Jean Baptiste. Er führte die Trauung stattdessen auf dem Sterbebett kurz vor dem Tod Beltrames durch.

Jesus habe gelehrt, dass es keine größere Liebe gebe als die, sein Leben hinzugeben für seine Freunde,

erklärte Pater Jean Baptiste. Dies habe Beltrame gewusst. „Ich glaube, nur der christliche Glaube kann ein solches übermenschliches Opfer fordern“, sagte der Geistliche.

Auch Papst Franziskus hat den ermordeten Polizisten Arnaud Beltrame gewürdigt. Dieser habe eine „großzügige und heldenhafte Geste“ getan, indem er sein Leben opferte, schrieb der Papst am Montag in einem Beileidstelegramm an Bischof Alain Planet von Carcassonne-Narbonne.

„Von Neuem verurteile ich solche Akte blinder Gewalt, die so großes Leid hervorbringen, und erbitte inbrünstig von Gott das Geschenk des Friedens“,

schrieb der Papst weiter.

Bei einer Kreuzwegandacht am Sonntagabend erinnerte auch der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer an die Tat des Polizisten.

„Inmitten der Hölle dieses Geschehens blitzt ein Licht auf, das in seiner Größe und Menschlichkeit sprachlos und andächtig macht und für mich etwas vom Ostergeheimnis sichtbar macht“,

erklärte Voderholzer laut einer Mitteilung des Bistums. „Da ist ein Mann, der im vollen Bewusstsein der möglichen Konsequenzen für jemand anderen sein eigenes Leben einsetzt!“ Laut Voderholzer dürfe man Beltrame als „wahren Märtyrer“ ansehen:

„Einen Zeugen für die wahrhaft Leben schenkende und die Welt verwandelnde Kraft der göttlichen Liebe, die im Kreuz unseres Herrn Jesu Christus vollends sichtbar geworden ist.“

Auch der Bild-Journalist Daniel Böcking vergleicht in seinem Artikel das Opfer von Arnaud Beltrame mit der österlichen Hoffnung und schreibt:

„Vielleicht scheint es vermessen, von hier einen Bogen zu schlagen zum christlichen Glauben und zu Ostern. Doch das Opfer von Arnaud Beltrame erinnert so eindrücklich an das, was wir Christen von Jesus glauben.“

Weiter betont Böcking, dass es am kommenden Oster-Wochenende nicht um Hasen und Schokolade gehe. Vielmehr sei Ostern – das höchste kirchliche Fest – „toternst (Karfreitag: Kreuzigung) und unfassbar fröhlich (Ostersonntag: Auferstehung)“.

Abschließend schreibt Daniel Böcking:

„Auch er (Arnaud Beltrame) vertraute also auf die Trost-Botschaft von Jesus Christus: ‚Wer an mich glaubt, der hat das ewige Leben‘.“

Quellen: pro-medienmagazin.de, katholisch.de und bild.de