Christian Ude: „Respekt bleibt, auch wenn es Trennendes gibt“

,

Der ehemalige Münchner Oberbürgermeister Christian Ude hat in einem Facebook-Post am Mittwoch den emeritierten Papst Benedikt XVI. gewürdigt. Dabei bekannte er sich als Protestant und betonte den Wert des Respekts.

Der 75-jährige SPD-Politiker teilte in dem Post mit, dass er als verspätetes Geburtstagsgeschenk „ein persönlich gewidmetes Buch des emeritierten bayerischen Papstes“ erhielt. Dazu schrieb er:

„So eine Überraschung – und so eine Ehre!“

Weiter berichtete Ude von „einer sehr eindrucksvollen Begegnung in Rom im Jahr 2000“ mit Joseph Ratzinger, der zu dieser Zeit Präfekt der Glaubenskongregation im Vatikan war. Im Rahmen des Posts bekannte sich Ude zum evangelischen Glauben und teilte dabei eine weitere beeindruckende Erfahrung im Vatikan wie folgt mit:

„Einmal durfte ich – als Protestant – sogar Schirmherr in der päpstlichen Audienzhalle sein bei einem Konzert der Münchner Philharmoniker. Auch das war mir eine große Ehre.“

Seinen Post schloss Christian Ude mit Worten ab, die an den Slogan „Einheit in versöhnter Verschiedenheit“, die die Spitzen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Deutschen Bischofskonferenz als Ziel für die Ökumene ausgegeben haben, erinnern. Münchens Alt-OB betonte:

„Respekt bleibt, auch wenn es Trennendes gibt.“

 

Detaillierter zu seinem persönlichen Glauben äußerte sich Christian Ude im August 2013 im Interview mit dem evangelischen Sonntagsblatt. Seinerzeit berichtete Ude, dass sein Leben in der Jugendzeit „sehr stark religiös geprägt“ gewesen sei. So sei er beispielsweise Mitglied im CVJM (Christlicher Verein junger Menschen) gewesen, wo die wöchentliche Bibelstunde „ein wichtiger Markstein“ gewesen sei. In seiner Studentenzeit sei er dann „durch und durch säkularisiert worden“, was aber nicht zu einem Kirchenaustritt bei ihm führte, weil die Kirche “ immer wieder Dinge gemacht hat, die mir gut gefallen haben“, betonte der damalige Münchner Oberbürgermeister.

In der Politik sieht der Protestant die Kirchen als wichtigen Partner. Dennoch sollten Christen sich nicht bei jeder politischen Frage einmischen, was er wie folgt darlegte:

„Wenn Pfarrer glauben, dass ein Ja oder Nein zu einer Umgehungsstraße aus der Bibel abgeleitet werden kann, geht es mir zu weit.“

Zu seinem persönlichen Glauben brachte Ude zum Ausdruck, dass für ihn ein Unterschied zwischen Religion und Glauben besteht. So glaube er nicht an Dogmen, bekennt aber:

„Ich glaube an den Schöpfer, an das christliche Menschenbild und das Gebot der Nächstenliebe.“

Quellen: Facebook, sonntagsblatt.de

Anbei der beschriebene Facebook-Post von Christian Ude: