Gundula Gause appelliert „im christlichen Wertekonstrukt weiterzuleben“
Die Nachrichtenmoderatorin Gundula Gause, die seit 1993 Co-Moderatorin im ZDF-heute-journal ist, bekennt sich seit Jahren auf Nachfrage in Interviews ganz selbstverständlich zur Bedeutung, die der christliche Glauben in ihrem Leben hat (wir berichteten). Nun sprach die praktizierende Protestantin, die mit einem Katholiken verheiratet ist, anlässlich ihres 60. Geburtstag im katholischen Podcast „Himmelklar“ über ihre Sorge des Bedeutungsverlustes der Kirchen in der Gesellschaft und über die ihrer Meinung nach notwendige Modernisierung und Veränderung von Kirche.
Gundula Gause berichtete, dass ihr Mann und sie „aktive Christen“ seien, in ihrer Ehe die Ökumene lebten und sich „sehr mit der Zukunft der Kirchen“ beschäftigten. Der Bedeutungsverlust der Kirchen, den sie dabei feststellen, berühre sie „persönlich stark“. Sich mit „den großen und glücklichen Ergebnissen und Errungenschaften unseres christlichen Abendlandes“ zu beschäftigen und die gegenwärtigen Gefährdungen zu sehen, bereite ihr Sorgen, schilderte die ZDF-Moderatorin weiter.
Gause nahm gegenüber Himmelklar auch Bezug zum Umstand, dass das Christentum weltweit auch 2024 nach Christus weiterhin wächst. Im Dezember 2023 meldete N-TV, dass das Christentum global ‚überraschend stark‘ wächst. Dazu wurde u.a. folgendes berichtet: ‚Im Jahr 2023 hat die Zahl der Christen weltweit erstmals die Marke von 2,6 Milliarden Menschen überschritten. Zurzeit wächst das Christentum mit einer Jahresrate von 1,18 Prozent im Jahr, also gut 30 Millionen Gläubigen. Jeden einzelnen Tag wird die Christengemeinschaft damit um rechnerisch 82.000 Menschen größer.‘
Zur stagnierenden bis rückläufigen Entwicklung des Christentums in Europa betonte Gundula Gause, dass es hier „um den Erhalt des Christentums“ gehe. Um der negativen Entwicklung in Europa entgegenzuwirken, empfiehlt sie den christlichen Kirchen „die Bereitschaft zu Veränderung“. Dabei sieht Gundula Gause viele gute Bemühungen in Gemeinden und hält mehr Mitbestimmung für Laien als einen ganz wichtigen Schritt in die Zukunft.
Weiter brachte die Nachrichtenmoderatorin zum Ausdruck, dass „eine offenere und zeitgemäßere Kommunikation“ wichtig ist. So habe sie in der Osternacht 2024 „eine ganz nahbare Predigt“ von einem katholischen Diakon erlebt und sei „begeistert“ von dessen Auftritt gewesen. Dazu erklärte sie:
„Und ich meine, worum geht es denn im Glauben? Es geht doch auch um eine gewisse Transzendenz und eine gewisse Öffnung für den Glauben.“
Der Diakon habe das Wunder der Osternacht und die damit einhergehende Hoffnung auf ein ewiges Leben in einer Weise beschrieben, die „einfach sehr erfüllend und beglückend“ auf sie wirkte, schilderte Gundula Gause.
Einen weiteren wichtigen Aspekt für den Erhalt des Christentums in Europa sieht die 60-Jährige in der Ökumene. Diesbezüglich betont sie:
„Denn es geht ja im Kern um das Christliche und um das Christentum. Von daher ist für mich die Ökumene die Lösung.“
Überdies hält die Moderatorin den Dialog über Themen des christlichen Glaubens für bedeutend. Dabei entstehe „so viel Gutes, dass man es gar nicht glauben mag, dass unser Glaube Gefahren ausgesetzt ist“. Es gehe nicht nur darum „eine neue Form des Glaubens und des Lebens des Glaubens für sich zu finden, sondern überhaupt weiterhin den Glauben als Geschenk zu begreifen, so wie ich es tue, und überhaupt im christlichen Wertekonstrukt weiterzuleben“, appelliert Gundula Gause.
Quellen: katholisch.de, domradio.de, zdf.de, missio-hilft.de, n-tv.de