Foto: Christian Langbehn (Verlagsgruppe Randomhouse)

Daniel Böcking: „Auf meiner Entdeckungsreise in den Glauben lernte ich fromme Physiker kennen“

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Am 19. Juni gedachte die Welt dem vierhundertsten Jahrestag der Geburt des französischen Mathematik-Genies Blaise Pascal (1623-1662), der mit seiner berühmten Pascalschen Wette aufzeigte, dass es logisch sinnvoll ist, an Gott zu glauben. In einem Gastbeitrag für das evangelische Sonntagsblatt erklärt 400 Jahre später der BILD-Journalist Daniel Böcking, wie er sein kritisches, wissenschaftliches Denken mit seinem christlichen Glauben vereinen kann – und wieso es einen Versuch wert ist, an Gott zu glauben.

Erst vor Kurzem nahm der Astrophysiker und Fernsehmoderator Harald Lesch in einer beeindruckten Terra-X-Doku zum Thema „Gibt es Gott?“ auch Bezug auf die Pascalsche Wette von Blaise Pascal, zu der Lesch folgendes anmerkte: „Das ist eine ziemlich clevere Berechnung des großen Logikers Pascal. Und er kommt auch zu dem Schluss, dass, wenn wir schlau sind, wir natürlich an Gott glauben!“

Papst Franziskus veröffentlichte zum vierhundertsten Jahrestag der Geburt von Blaise Pascal das Apostolische Schreiben „Sublimitas et miseria hominis“. Darin betont der Pontifex: „Schon sehr früh machte er außergewöhnliche Entdeckungen, die ihm zu einem großen Bekanntheitsgrad verhalfen. Aber er blieb nicht dabei stehen. In einem Jahrhundert großer Fortschritte auf so vielen Gebieten der Wissenschaft, begleitet von einem wachsenden Geist philosophischer und religiöser Skepsis, erwies sich Blaise Pascal als unermüdlicher Wahrheitssucher, der als solcher immer „ruhelos“ blieb, angezogen von neuen und weiteren Horizonten.“ (Hinweis: Dieses Apostolische Schreiben im kompletten Wortlaut gibt es unter folgendem Link: bistum-regensburg.de)

Das christliche Medienmagazin Pro widmete dem berühmten Naturwissenschaftler und philosophischen Denker einen Artikel mit dem Titel „Blaise Pascal: Der Philosoph, der Christ wurde“. Darin wird von der außergewöhnlichen Hinwendung zu Gott berichtet, die der Erfinder der ersten Rechenmaschine in einer Nacht im Jahr 1654 erlebte. In einem emotionalen Überschwang der religiösen Erkenntnis erfuhr der französische Denker eine tiefe Begegnung mit Gott. Völlig begeistert und überwältigt von der Erkenntnis von einem Gott, der nicht nur als Hirngespinst und Theorie existiert, sondern ein persönliches Gegenüber ist, schrieb er das Erlebte noch nachts auf einem Blatt Papier, dem „Mémorial“, auf, das noch heute existiert (Mehr dazu gibt’s HIER).

 

Aktuell berichtet der BILD-Journalist Daniel Böcking in einem Gastbeitrag im evangelischen Sonntagsblatt, dass er sich mit der Empfindung, ein kritischer, wissenschaftlicher Denker zu sein, schwer tat, sich auf den Glauben an Gott intensiv einzulassen. Die vielfach kolportierte Auffassung, dass Glaube das Gegenteil von Wissen sei, hinderte ihn zudem dabei. Wie so viele Menschen blendete er den Gedanken, dass Nicht-Glauben auch nicht wissen ist, aus. Erst als er diese Blockade lösen konnte, wurde ihm klar, „dass wir es Gott unnötig schwer machen, uns zu berühren, weil wir denken, dass Glaube das Gegenteil von Wissen ist – und wir unweigerlich als ein wenig wattig im Kopf gelten, wenn wir zugeben, dass wir glauben“, so Böcking in seinem Gastbeitrag.

Seinen Wendepunkt zum Glauben beschreibt der 46-jährige Journalist im Sonntagsblatt wie folgt:

„35 Jahre hat es bei mir gedauert, bis ich begriffen habe, dass ich mitten im Leben stehen kann, dass ich kritisch nachfragen darf, dass ich wissenschaftliche Erkenntnisse feiern und bewundern kann – und gleichzeitig ein glühender, wissbegieriger, frommer, gläubiger Mensch und Anhänger von Jesus Christus sein kann.“

Ihm wurde klar, dass ein Entweder-Oder zwischen Wissenschaft und Religion „Humbug“ ist. So lernte er auf seiner „Entdeckungsreise in den Glauben“ fromme Physiker kennen und stellte fest, dass es davon gar nicht so wenige gibt. Zudem wurde ihm bewusst, dass die Erkenntnis, wie das Universum entstanden ist, noch lange nicht die Frage beantwortet, warum es entstanden ist und woher die Naturgesetze kommen. Böcking begriff, dass dies Fragen sind, die sich einer naturwissenschaftlichen Messung entziehen und sich vielmehr im meta-physischen Raum bewegen. Zudem verblüffte ihn die Feststellung, „dass selbst nicht-christliche Historiker die Existenz von Jesus für ziemlich gut belegt halten“.

Die tragende Kraft seines Glaubens, aus dem er Halt und Hoffnung im Leben Hier und Heute bezieht, legte Daniel Böcking in seinen Büchern „Ein bisschen Glauben gibt es nicht. Wie Gott mein Leben umkrempelt“ (2016) und „Warum Glaube großartig ist. Mein Glück mit Jesus“ (2018) sehr anschaulich dar.

Im Sonntagsblatt hält Daniel Böcking fest:

„Ich übersetze ‚Glauben‘ nicht mit ‚Nicht wissen‘, sondern mit ‚auf etwas vertrauen‘. Ganz biblisch: ‚Der Glaube ist der tragende Grund für das, was man hofft: Im Vertrauen zeigt sich jetzt schon, was man noch nicht sieht.‘ (Hebräer 11,1, Hfa)“

 

In der aktuellen Terra-X-Doku „Gibt es Gott?“ stellt der Astrophysiker Harald Lesch dar, dass der Glaube an Gott eine Entscheidungsfrage eines jeden einzelnen Menschen sei und keine Frage naturwissenschaftlicher Erkenntnis. Dazu betont er:

„Die Naturwissenschaft kann Gott nicht beweisen, denn sie betrachtet die Welt der Naturgesetze. Aber für Gott gelten diese Gesetze nicht. Gott ist per Definition nicht von dieser Welt. Glaube und Wissenschaft sind genau deshalb kein Widerspruch. Sie können nebeneinander existieren.“

Wie Böcking betont auch Lesch, dass viele der großen Wissenschaftler wie etwa Issac Newton, Albert Einstein oder Max Planck sich zum Glauben an Gott bekannten.

Quellen: sonntagsblatt.de, bistum-regensburg.de, pro-medienmagazin.de

Deutschlands bekanntester Wissenschaftler Harald Lesch sprach im Interview mit uns über seinen Glauben an Gott: