Foto: PromisGlauben e.V.

Michael Stahl im PG-Interview: „Gott ist für mich unfassbar greifbar in Jesus“

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Am 3. April 2023 hielt der Selbstbehauptungstrainer und Autor Michael Stahl im Münchner Hofbräukeller einen Vortrag zum Thema „Vergebung macht frei“. Im Anschluss trafen wir den ehemaligen Promi-Bodyguard zum PromisGlauben-Interview. Dabei sprach Michael Stahl über den Perspektivwechsel, den der Wert der Vergebung in sein Leben brachte.

Im Gespräch mit PG-Chefredakteur Markus Kosian berichtete der Kampfsportler und ehemalige Promi-Bodyguard von seinem Label Protactics, unter dem er heute Selbstbehauptungstrainings und vielfältige Projekte anbietet sowie als Autor die Menschen ermutigt.

Über seine Zeit als Promi-Bodyguard erzählte Stahl, dass er sich als kleiner Junge wünschte dem Weltklasse-Boxer Muhammad Ali zu begegnen. Aus dieser Motivation heraus entwickelte er seine Leidenschaft für den Kampfsport und ging dann in die Sicherheitsbranche, wo 27 Jahre später sein Traum, Muhammad Ali zu beschützen wahr wurde. Im Rahmen seiner Tätigkeit als Bodyguard beschützte er in dieser Zeit zudem u.a. den Musiker Falco, die Sängerin Nena, die Pop-Band No Angels oder den Musikproduzenten Dieter Bohlen. Über diese Zeit stellte er fest, dass er in der Glamour-Welt vielen einsamen, leeren Menschen begegnet sei. Er selbst habe in dieser Zeit sehr Ich-bezogen und rücksichtslos gelebt. Seine Ehe scheiterte. Rückblickend resümiert Michael Stahl:

„Ich war ein kaputter Kerl in einer kaputten Welt.“

Den Kampfsport habe er betrieben, weil sein Leben ein Kampf gewesen war, und in den Sicherheitsdienst ging er aufgrund einer tiefen Sehnsucht nach Sicherheit, ist sich Stahl heute gewiss. Heute rate er den Menschen, Dinge nicht ausschließlich um des Erfolges willen zu tun, sondern das tun, was sie glücklich macht und dies mit Gottvertrauen anzugehen.

Der Perspektivwechsel trat in sein Leben, als er wieder die Beziehung zu Jesus Christus suchte, die ihm als Kind seine Oma vorlebte. Dadurch wurde es ihm möglich, sich mit vergangenen Fehlern auszusöhnen und sich und seinen Mitmenschen zu vergeben. Freiheit trat in sein Leben, als er bereit war, seinem alkoholkranken Vater zu vergeben und ihm zu sagen, dass er ihn liebe. Diesen Moment sieht Stahl rückblickend als entscheidend an, dass sich sein versteinertes Herz löste. Dazu betont er:

 „Vergebung hat mein Leben verändert.“

Stahl schilderte, wie durch die Vergebung Frieden in sein Leben einkehrte und der Druck, den er sich früher in allen Dingen des Lebens machte, immer mehr wich. Er verließ den Sicherheitsdienst und fand neue und tiefgehende Freude mit seiner Schule, in der er mit Wertebewusstsein Selbstbehauptungstrainings leitet. Zum Fundament seines Denkens und Handelns erklärt er:

„Meine Identität ist, ein Kind Gottes zu sein.“

Zu seinem Verständnis von Vergebung teilte Stahl mit:

„Die Vergebung Gottes ist Gnade.“

Im Unterschied zu vielen Weltanschauungen, in denen der Mensch „etwas leisten, etwas tun muss“, sei die frohe Botschaft im christlichen Glauben, dass Gott etwas getan hat. Stahl brachte mit Blick auf Johannes 3,16 zum Ausdruck, dass durch die Heilstat Christi am Kreuz dem Menschen vergeben ist. Mit dieser Gnade sei auch er in seinem Leben beschenkt worden, so dass er durch die Beziehung zu Jesus Christus frei werden konnte. Dazu betont Stahl:

„Ich musste gar nichts tun, außer einfach dieses Geschenk annehmen.“

Seit seinem Perspektivwechsel 2007 dürfe er diese Geschenk erleben und auspacken. Dazu erklärt er:

„Ich darf erleben, wie Gott mein Leben Stück für Stück verwandelt und mein Herz in Ordnung bringt.“

Gott ist für ihn der „Papa“, mit dem er über Jesus in Beziehung lebt. Wenn Menschen Gott als „irgend etwas“ bezeichnen, kann Michael Stahl das nicht nachvollziehen. Dies verdeutlichte er mit einem anschaulichen Beispiel. Wenn seine 13-jährige Tochter nach ihrem Vater gefragt, sagen würde, dass es da „schon einen Erzeuger“ gebe, würde ihm dass das Herz brechen. Gott ist für ihn das konkrete „Du gegenüber“, das sich in Jesus Christus in dieser Welt gezeigt hat. Diesbezüglich erklärt der Selbstbehauptungstrainer:

„Wenn ich Jesus anschaue, dann sehe ich die Liebe Gottes leibhaftig.“

Ein Leben in dieser Verbindung verwandle den Menschen derart, dass Liebe das Schöne aus einem Menschen herausliebe, versinnbildlichte Michael Stahl das selbst Erlebte. So habe er seinem Vater nach der Versöhnung keine Vorwürfe mehr gemacht und durfte erleben, wie Gottes Liebe auch das Herz seines Vaters verwandelte. Auf dessen Grabstein stehe: „Gott ist Liebe.“

Mit Blick auf sein Leben, das durch eine schwere Kindheit und Schicksalsschläge wie einem Herzinfarkt und einem schweren Autounfall mit seiner Familie gezeichnet ist, schilderte der Kampfsportler, dass er in seinem Leben schon „einiges durchgemacht“ habe. Dabei ließ er sein tragfähiges Gottesbild erkennen, das ihm das Evangelium vermittelt. So sagt er mit Blick auf den biblischen Gottesnamen Jahwe:

„Gott hat mir nicht versprochen, dass mein Leben einfacher wird, aber er hat mir versprochen, dass er für mich da ist.“

Für ihn ist heute klar:

„Liebe ist mein Motor. Gott ist Liebe, die für mich unfassbar greifbar in Jesus ist.“

In der Begleitung von sterbenden Menschen habe er persönlich erlebt, wie am Ende „dieser Jesus ihr Rettungsanker, ihre Sonne, ihre Hoffnung, ihre Zuversicht und ihr Trost“ war. Durch die lebendige Beziehung zu Jesus Christus sei er selbst in seinem Leben „wahrhaft frei“ geworden. Diesbezüglich erklärt Michael Stahl:

„Seit circa 16 Jahren darf ich erleben, wie Gott mein Herz Stück für Stück gesund liebt und mich in die Freiheit führt.“

Für ihn ist Jesus Christus, nach dem wir unsere Zeit rechnen und die Woche wie das Jahr strukturiert haben, der beste Therapeut, der seit 2000 Jahren Menschen heilt. Durch Jesus werde erfahrbar:

„Wir sind geliebt um unserer selbst willen.“

Wer die Liebe Gottes in sein Herz aufnehme, könne erfahren wie diese den Menschen verwandelt. Mit Blick auf seine eigene Erfahrung richtete Michael Stahl resümierend folgende Worte an junge Menschen:

„Egal was passiert, du bist geliebt und du bist nie allein.“

Anbei unser Interview mit Michael Stahl im Video: