Foto: Gage Skidmore, Danny Trejo by Gage Skidmore, cropped, CC BY-SA 3.0

Danny Trejo: „Der liebe Gott hat mich an einen Ort geführt, an dem ich tun kann, was ich liebe“

Der US-Schauspieler Danny Trejo („Machete“), der vorwiegend als Darsteller von Bösewichten und Antihelden auf der Leinwand zu sehen ist und seit 1985 in über 250 Filmen für Kino und Fernsehen mitgewirkt hat, veröffentlichte kürzlich seine Autobiographie „Trejo – Mein Leben. Verbrechen, Erlösung und Hollywood“ (Heyne Verlag, 2022). Sein Buch widmet der 78-Jährige „allen Inhaftierten dieser Welt“ und appellieret an sie, nicht die Hoffnung und den Glauben zu verlieren.

Danny Trejo, der durch seine Rolle als Action-Held „Machete“ zum Hollywood-Star wurde, durchlebte die Geschichte vom verlorenen Sohn im eigenen Leben.

Im Interview mit dem Spiegel berichtete Trejo aktuell, dass er in seiner Kindheit in einem kriminellen Umfeld aufwuchs, wobei sein Onkel Gilbert, ein drogenabhängiger, bewaffneter Schwerstkrimineller, sein Mentor und Vorbild auf dem eigenen Weg in die Kriminalität und Drogenabhängigkeit war. „Pure Wut“ und „rasender Zorn“ seien damals seine Wegbegleiter gewesen.

Aufgrund diverser Raub- und Drogendelikte verbrachte er den Großteil seiner Jugend hinter Gittern. Bei einem fünfjährigen Aufenthalt im San Quentin State Prison überlebte er eine Messerattacke.

Im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (18. September 2002, Nr. 37) erklärte Danny Trejo, dass er im Gefängnis einen Ort erfuhr, „wo du entweder Raubtier oder Beute bist“. Auf sein Leben in jungen Jahren zurückblickend beschreibt sich der Schauspieler als einen Menschen, der „verloren“ und „voller Ängste“ war, dabei aber nicht fähig gewesen sei, „dies zu zeigen“. Zudem habe er mit einem Gefühl der Wut gelebt. Aus dieser emotionalen Mischung sei er zu einer gefährlichen Person „mit sehr kurzer Zündschnur“ geworden.

Sein ihn prägender Onkel Gilbert habe ihm beigebracht, dass es im Leben darum gehe, „um jeden Preis“ zu gewinnen. Im Sumpf der Kriminalität und Drogenabhängigkeit beschreibt er seine damalige Lebenseinstellung im F.A.S.-Interview wie folgt:

„Es drehte sich alles um Geld, Geld, Geld. So war meine Einstellung.“

 

Zum Perspektivwechsel in seinem Leben kam es, als er im Jahr 1968 bei einer Revolte in der Haftanstalt Soledad einen Gefängniswärter mit einem Stein verletzt und ihn infolgedessen Ängste plagten, in der Todeszelle zu landen. In dieser Zeit wendet er sich in seiner Verzweiflung an Gott. In einem YouTube-Video aus dem Jahr 2010 mit dem Titel „From Death Row to Eternal Life“ erklärte Trejo:

„Ich saß isoliert in einem der dunkelsten Löcher. Durch die Gnade Gottes – und nur durch die Gnade Gottes wurde ich gerettet.“

Durch das Lesen der biblischen Geschichte vom verlorenen Sohn, in der Jesus erklärt, wie Gott ist, erkennt Danny Trejo in diesem Gleichnis seine eigene Geschichte. Der Schauspieler schilderte in besagten YouTube-Clip: „Wir kennen alle die Geschichte vom verlorenen Sohn. Er verließ seine Familie, sein Haus und ging hinaus in die Welt. Und er verjubelte alles Geld. Er gab alles für Wein und Frauen aus.“ Dabei verlor der junge Mann alles, erklärte Danny Trejo weiter. „Er endete gebrochen auf der Straße und wurde obdachlos.“ Zuletzt wollte er nur noch nach Hause. „Doch seine Scham war zu groß.“ Aber die Not war so groß, dass er dennoch zurückging.

Den Moment, der ihn von den Worten Jesu anfasste, beschreibt Danny Trejo wie folgt:

„Der Vater rannte ihm mit offenen Armen entgegen. Ein Freudenfest begann – das ist wunderbar. Diese Story beinhaltet vieles von meiner Geschichte. Ich hatte meinen Vater vergessen und verlassen.“

Seitdem sucht er die Verbindung zu Gott im Gebet und in der Heiligen Schrift.  Wie der verlorene Sohn, habe auch er sich bei Gott willkommen gefühlt. Zu dem, was er in der Verbindung zu Gott erlebte, erklärte der Action-Darsteller:

„Egal wie weit weg du zu sein glaubst: Alles, was du tun musst, ist, zu Gott zurückzukehren. Das ist es.“

 

Die Verwandlung, die durch seine Beziehung zu Gott sich in seinem Leben vollzog, klingt im aktuellen Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (F.A.S.) – 18. September 2002, Nr. 37) immer wieder an. So etwa, wenn er davon berichtet, dass er heute Menschen, die ihm aufgrund seines markanten Aussehens mit Misstrauen begegnen, mit folgenden Worten anspricht:

„Guten Morgen, Gott segne dich, Mann. Schön, dich zu sehen.“

Weiter legt Danny Trejo im F.A.S.-Interview eine demütige Haltung an den Tag und empfindet den Zugang zur Schauspielerei als geschenkt, was er wie folgt darlegt:

„Der liebe Gott hat mich an einen Ort geführt, an dem ich tun kann, was ich liebe.“

Auch sein Blick auf den Nächsten, der wichtig in seinem Leben geworden ist, kommt im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung zur Sprache. Zu seiner Motivation neben der Schauspielerei als Drogenberater zu arbeiten, beschreibt Danny Trejo, dass sich seiner Meinung nach „unser aller Leben“ ums Helfen drehe. Das Bewusstsein, dass er anderen Menschen helfe, rette ihn selbst auch „aus einem schlechten Tag“. Wenn er vor „Kids“ auf einer Highschool einen Vortrag halte und sieht, dass die Kinder von seinen Worten beeindruckt sind, sei das „ein Segen“.

Zur ambivalenten Situation, dass er heute als Drogenberater vielen Menschen zu einem besseren Leben verhilft, in jungen Jahren aber Schuld auf sich geladen hat, in dem er Menschen schlimm verletzt habe, bringt Danny Trejo zum Ausdruck, dass er bis heute seine früheren Taten bereut und dafür „jeden Tag Wiedergutmachung leiste“. Im Gebet erfährt er Vergebung und seine Motivation für sein soziales Engagement. Mit Blick auf sein Leben betont der 78-Jährige:

„Ich habe viel Schlechtes getan, aber wissen Sie was? Ich tue viel Gutes. Und das ist alles, was zählt.“

 

In seinen kürzlich erschienen Memorien „Trejo – Mein Leben. Verbrechen, Erlösung und Hollywood“ (Heyne Verlag, 2022) hebt Danny Trejo seine Verbindung zu Gott als zentral in seinem Leben hervor. Diesbezüglich betont er u.a.:

„Ich muss sagen, dass dir mit Gott nichts passieren kann. Alles ist möglich. Ohne Gott aber bist du tot. Und ich weiß, dass ich ohne den Glauben, den ich habe, tot wäre.“

 

In einem weiteren YouTube-Clip aus dem Jahr 2010 antwortete „Machete“ auf die Frage, wer Jesus für ihn ist. Dazu sagte er:

„Jesus bedeutet mir alles.“

Nur durch ihn lasse sich erklären, was er erreicht hat, angesichts dessen, wo er herkomme, erklärte Danny Trejo weiter.

Quellen: spiegel.de, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 18. September 2022, Nr. 37, S. 11, youtube.com (1), jesus.ch (1), jesus.ch (2), youtube.com (2)

Anbei der beschriebene YouTube-Clip, in dem Danny Trejo das Gelichnis vom verlorenen Sohn mit Blick auf sein Leben auslegt:

 

Hier der YouTube-Clip, in dem „Machete“ erklärt, wer Jesus für ihn ist: