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Philipp Burger: „Ich wünsche mir eine Fehlerverzeihkultur“

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Der Musiker und Autor Philipp Burger, der mit seiner Band Frei.Wild die großen Konzerthallen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und in Italien füllt, sprach mit uns im PromisGlauben-Interview über seine Autobiographie „Freiheit mit Narben – Mein Weg von rechts nach überall“, die auf Platz 1 der Spiegel- und BILD-Bestsellerliste gelandet ist. Dabei schildert der 42-Jährige, wie die Zeit des Zivildienstes den Perspektivwechsel in seinem Leben angestoßen hat und wie seine Verbindung zu Gott sein Leben in die Spur brachte. Ganz offen spricht er über die Beichte als Sakrament der Freude, seine Sehnsucht nach einer Fehlerverzeihkultur, seinen Umgang mit Lebenskrisen, ihm wichtige Werte und sein Verhältnis zum lieben Gott.

Der Sänger und Songwriter, der aktuell mit seinem Solo-Album Grenzland auf Tour ist, war in Teenager-Tagen in seinem Leben falsch und viel zu weit rechts abgebogen. Im Rückblick auf diese Zeit, die ihm bis heute nachhängt, und im Allgemeinen wünscht sich Burger eine Fehlerverzeihkultur in unserer Gesellschaft. Dazu betont er:

„Nicht zu vergeben, ist belastend. (…) Ich wünsche mir den Wert der Vergebung zurück.“

Für ihn persönlich sei dabei das Sakrament der Beichte „eine große Hilfe“. Überhaupt zeigt sich der Frei.Wild-Frontmann gewiss:

„Christliche Werte haben sich seit zwei Jahrtausenden bewährt.“

Der Sänger schilderte, wie sein Leben oft hausgemacht in die Krise geriet. Darauf zurückblickend stellt er fest:

„Wenn man sich danebenbenimmt, wackelt das Leben.“

In diesen Lebenssituationen habe er irgendwann gemerkt, dass er es alleine nicht schaffen werde. Er habe dann nach einen Strohhalm gesucht und dabei den Strohhalm entdeckt, „der eigentlich schon immer da stand“. Verwundert zeigte er sich darüber, dass man es zur Krisenbewältigung „oft auf komplizierten Wegen probiert und den einfachsten und sich bewährtesten komplett aus dem Auge verliert“. Die Verbindung zu Gott brachte ihn schlussendlich „wieder zurück auf Kurs“. Dazu betont Burger:

„Heute weiß ich, wo mein Rettungsanker hängt.“

Das schenkt ihm Gelassenheit und lasse ihn in einer schlaflosen Nacht „nicht gleich komplett verrückt“ werden. Neben dem Glauben seien auch Sport, ein Treffen mit Freunden oder das Erleben der Natur Rettungsanker, so der Sänger.

Zu seiner Vorstellung von Gott, die kindlich geprägt sei, erklärte der Sänger unter anderem:

„Gott ist wie eine vertraute Stimme, die verständnisvoll ist.“

Orientierung in seinem Gauben findet Philipp Burger im YOUCAT, dem 2011 veröffentlichten Jugend-Katechismus der römisch-katholischen Kirche. Dieser sei für ihn ein Lebensretter und Rückenwindgeber, durch den er die Schönheit des Glaubens entdeckt habe. Der YOUCAT gebe auf existenzielle Lebensfragen Antworten, die sich „extrem gut anfühlen“.

Die Möglichkeit des Glaubens und des übernatürlichen Halts gibt der zweifache Familienvater auch an seine Kinder weiter. Durch seine Erfahrungen im Glauben ist ihm heute klar:

„Das kleinste Licht ist größer als das Dunkle.“

Anbei das Video zum PromisGlauben-Interview mit Philipp Burger: