Der Schauspieler Jan Fedder war von Kindheit an dem christlichen Glauben zugewandt
Jan Fedder ist gestorben. Der Hamburger Schauspieler (u.a. Das Boot, Großstadtrevier“) erlag im Alter von 64 Jahren seiner langjährigen Krebserkrankung. Zum Tod von Jan Fedder titelt der Spiegel „Hauptberuflich Mensch“ in Anspielung auf folgende Aussage des beliebten Schauspielers 2018 in einem Interview mit Reinhold Beckmann:
„Hauptberuflich bin ich Mensch. Und nebenberuflich bin ich Schauspieler.“
Jan Fedder war ein gläubiger Mensch, der im christlichen Glauben aufwuchs, im Kirchenchor des Hamburger „Michel“ sang und an Gottes Pläne glaubte. Dazu bekannte er sich in einigen Interviews.
Im Juni 2019 sprach Jan Fedder im Interview mit der Bild am Sonntag (BamS) über seinen angeschlagenen Gesundheitszustand und erklärte, dass der Rollstuhl jetzt zu seinem Leben gehöre. Dabei äußerte sich der 64-jährige auch über seinen Glauben und sein Bild von Gott.
Nach einem exzessiven Lebensstil in der Vergangenheit habe „der liebe Gott entschieden, dass ich den Rest meines Lebens im Rollstuhl durch die Gegend fahre“, so Jan Fedder gegenüber der BamS. Dazu schreibt die BamS, dass dies für den gläubigen Schauspieler ‚ein Zeichen‘ sei, ‚es ruhiger angehen zu lassen‘.
Angst vor dem Tod habe er nicht, sondern nur vor zwei Dingen. Zum einen „vor dem lieben Gott“ und zum anderen davor, seine Frau Marion zu enttäuschen, mit der er nächstes Jahr seinen 20. Hochzeitstag groß feiern möchte. Dazu sagte Jan Fedder:
„Die Liebe mit Marion ist ein Geschenk Gottes.“
Schon in der Vergangenheit sprach Jan Fedder in Interviews über seinen evangelischen Glauben, mit dem er in seiner Kindheit groß wurde. Sein Vater war Mitglied im Kirchenvorstand und er selbst habe als Junge sieben Jahre im Kirchenchor mitgesungen und sich schon als Kind dem Glauben zugewandt. Im Doppel-Interview mit dem katholischen Pater Thomas Krauth sprach Jan Fedder am 30. August 2009 in der Bild am Sonntag über sein Aufwachsen im Glauben. Dazu sagte er:
„Ich bin sehr christlich erzogen worden und kannte keinen freien Tag, weil damals am Samstag noch Schule war und ich am Sonntag um 9 Uhr morgens zum Einsingen in die Kirche musste.“
Obwohl er somit sonntags nie ausschlafen konnte, habe er seine Schulkameraden aber nicht um ihre Freizeit beneidet. Dazu betonte er damals weiter:
„Ich war auch nie böse auf den lieben Gott. Wir kennen uns sehr gut, wir duzen uns. Wir sind uns sehr zugetan und sprechen täglich.“
Im Interview mit „Das Neue“ im April 2011 bekannte Jan Fedder, dass der Glaube auch im Erwachsenenalter für ihn eine bedeutende Rolle spielt. Gott dankbar zu sein, ist ihm wichtig:
„Ich glaube an Gott und bete jeden Tag. Ich bedanke mich für mein Leben.“
Im September 2012 äußerte er gegenüber der Bild-Zeitung, dass er täglich betet. Dazu sagte der Hamburger Schauspieler:
„Ich bete jede Nacht. Manchmal vergesse ich das – aber selten.“
Nach überstandener Krebserkrankung brachte Jan Fedder im November 2013 im Interview mit der Bild-Zeitung zum Ausdruck, dass er den Tod nicht fürchtet. Über sein Gottesbild gab er folgendes zu erkennen:
„Alles in diesem Leben ist vorbestimmt. Ich glaube nicht an Zufälle. Alles, was passiert, bestimmt der liebe Gott.“
Im Oktober 2016 sagte Jan Fedder im Interview mit der Hamburger Morgenpost, dass er der evangelischen Kirche „eng verbunden“ sei, auch wenn er nicht in den Sonntagsgottesdienst gehe. Vor allem der Hamburger Michel, in dem er getauft, konfirmiert und getraut wurde, ist für ihn von Bedeutung. Über seinen Glauben sagte er:
„Ich bete und bin sehr gläubig.“
Der Glaube helfe ihm sehr, erklärte der Hamburger Schauspieler vor einigen Jahren gegenüber dem Internetportal wunderweib.de:
„In jeder Minute, in jeder Sekunde. Er ist immer da.“
Einem großen Publikum bekannt wurde Fedder vor allem als Polizist Dirk Matthies in der ARD-Serie „Großstadtrevier“ – eine Rolle, die er seit 1992 spielte und die zu seinem Markenzeichen wurde. Auch für vier Siegfried-Lenz-Verfilmungen stand er vor der Kamera – für seine Darstellung in „Der Mann im Strom“ erhielt er 2006 den Deutschen Fernsehpreis. Seine erste große Rolle hatte Fedder 1981 in Wolfgang Petersens Klassiker „Das Boot“. Später wurde vor allem das Fernsehen zu seinem Metier. In mehr als 400 Produktionen wirkte er mit. Die NDR-Serie „Neues aus Büttenwarder“ mit Fedder als Bauer Brakelmann und Peter Heinrich Brix als dessen Kumpel „Adsche“ wurde vor allem im Norden Kult. Der auf St. Pauli aufgewachsene Sohn eines Kneipenbesitzers war ein waschechter Hamburger und spielte meist typische norddeutsche Charaktere. Er galt als Volksschauspieler – und das „mit Fug und Recht“, wie Fedder einmal selbst sagte. Gleich mehrfach wurde er von der Polizei zum Ehrenkommissar ernannt. (Quelle: tagesschau.de)
Quellen: spiegel.de, bild.de (1), bild.de (2), bild.de (3), evangelisch.de, bild.de (4), mopo.de, livenet.de