Entertainer Harald Schmidt: „Ich glaube einfach“

Der Entertainer Harald Schmidt sieht sich mit Blick auf sein Lebenswerk im Showbusiness als „eine Art Frank Sinatra, der Nietzsche zu Ende denkt“. Dagegen findet er im Glauben auf einfacherem Weg Halt und Orientierung. Das brachte der 63-Jährige aktuell im Interview mit der „Neuen Züricher Zeitung“ (NZZ) zum Ausdruck.

Schmidt, der seit Jahren öffentlich zum katholischen Glauben steht, berichtet auch im NZZ-Interview, dass er als Katholik oft die Heilige Messe besuche. Dies begründete er damit, dass er „ein großer Freund des Rituals“ sei. Weiter erklärte er, dass es in Köln durchaus Priester gebe, deren Predigten er gut finde und ihn insbesondere Predigten von Jesuiten ansprechen. In diesem Zusammenhang brachte er zum Ausdruck, dass sein Zugang im Glauben nicht theologischer Natur sei. Dazu sagte er:

„Als Gläubiger brauche ich keine Theologie. Ich glaube einfach.“

Dabei zeigt er sich von „Frauen in den Neunzigern“ angetan, die jede Woche in die Sonntagsmesse gehen, täglich den Rosenkranz beten und vermutlich nicht einmal wüssten, „dass es überhaupt Theologieprofessoren gibt“, erklärte der Entertainer.

In seinem Leben habe es auch nie atheistische oder agnostische Phasen gegeben. Auch in Momenten des Zweifels war ihm folgendes bewusst:

„Warum sollte man für die 80 oder 85 Jahre, die man hier auf Erden ist, den großen Durchblicker spielen? Die Wahrscheinlichkeit, dass es hinterher ganz anders ist, liegt ja mindestens bei 50 zu 50.“

Einen missionarischen Anspruch habe er aber nicht. Wenn ihm jemand erkläre, dass er mit dem Glauben nichts am Hut habe, sei das für ihn in Ordnung. Dabei erinnerte Schmidt aber an einen Satz, dem ihm einmal ein Münchner Arzt gesagt habe und der da lautet: „Mei, in ihr’m kloanen Krankenhausbettl werns holt all’ wieder katholisch.“

 

Bereits vor Jahren bekannte Harald Schmidt, dass er „definitiv an die Auferstehung“ glaube. Damals berichtete er auch:

„Ich war während des Zivildienstes in einer Pfarrei beschäftigt. Da wurde der Pfarrer von sogenannten Atheisten schreiend ins Krankenhaus geholt, wenn der Tumor im Endstadium war. Ich glaube, ob man Atheist ist, kann man erst auf den letzten Metern sagen.“

Gegenüber dem Magazin Focus gab er im Dezember 2014 zu Bedenken:

„Nietzsche? Hegel? Shakespeare? Nicht schlecht, aber funktionieren die auch am Sarg?“

Quellen: nzz.ch, a-e-m-gmbh.com, livenet.de, kirche-im-swr.de, focus.de