Foto: Sven Mandel, Uli Hoeneß 2019, CC BY-SA 4.0

Ex-Bayern-Präsident Uli Hoeneß: „Ich bin gläubig. Und ein sehr dankbarer Mensch“

Kurz vor seinem 70. Geburtstag am 5. Januar gab der ehemalige Präsident des FC Bayern München, Uli Hoeneß, der Welt am Sonntag (WamS) ein Interview über sein bewegtes Leben. Dabei sprach er u.a. über WM-Sieg, Flugzeugabsturz, Gefängnis sowie auch über seinen Glauben und seine Wertvorstellungen.

Danach gefragt, ob er ein gläubiger Mensch sei, antwortete Uli Hoeneß:

„Ich bin gläubig. Und ein sehr dankbarer Mensch.“

In der Gesellschaft vermisst er den Wert der Dankbarkeit heute dagegen „viel zu sehr“. Hoeneß schilderte, dass er sich bereits am Morgen bewusst mache, wie gut es ihm geht. Dazu betonte er:

„Ich bin dankbar für jeden Tag und durch und durch zufrieden.“

So erklärte er auch, dass das Wort „Zufriedenheit“ sein bisheriges Leben am besten beschreibt. Am meisten zufrieden mache ihn seine Familie, in der ein „sehr gutes Verhältnis“ untereinander herrsche. Im WamS-Interview gab der 69-Jährige an einigen Stellen zu erkennen, dass ihm grundlegende Werte sehr wichtig sind, wie etwa der Wert der Versöhnung. So berichtete er, dass er sich nach langem Streit mit Paul Breitner mittlerweile ausgesöhnt habe und sich auch mit Leuten wie Willi Lemke oder Christoph Daum, mit denen er im Clinch lag, bereits vertragen bzw. ausgesprochen habe. Dazu begründete Hoeneß, dass ihm bei einem Blick auf „so viele Probleme in der Welt“ sowie die Endlichkeit des Lebens bewusst geworden sei, dass man „so eine Sache nicht ad infinitum durchziehen“ müsse. Zudem sei er kein Mensch, der in „Begrifflichkeiten“ wie Feindschaft denkt.

Weiter verwies der ehemalige Präsident des FC Bayern München auf den Wert der Freundschaft. Da er während seiner Laufbahn im Fußball wenig Zeit gehabt habe, um Freundschaften zu pflegen, habe er zwar „nicht viele Freunde“, dafür aber gute und verlässliche Freundschaften wie etwa die zu Jupp Heynckes.

Neben dem Wert von Freundschaft und Familie hob Uli Hoeneß explizit auch den Wert der Ehe für sein Leben hervor. So bezeichnete er als beste Entscheidung seines Lebens, „meine Frau zu heiraten“.

Dass der Wert von Ehrlichkeit für ihn eine große Bedeutung hat, brachte der 69-Jährige zum Ausdruck, als er im Zusammenhang zu seinem Einfluss beim FC Bayern sagte:

„Wer zu mir kommt weiß, dass er eine ehrliche Meinung kriegt.“

Als größten Fehler in seinem Leben bezeichnete er so auch seine „Steuersache“, die er „sehr“ bedauere und aufgrund derer er am 13. März 2014 zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden war. Im Gefängnis habe er „viel Demut gelernt“, erklärte Hoeneß weiter. Eine Wertehaltung, die er etwa zu Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 im Interview mit dem Sportmagazin Kicker an den Tag legte, als er bezüglich des Umgangs mit Corona zum Innehalten und Geduld üben appellierte. Dabei erklärte Hoeneß auch, dass er in dieser unsicheren Situation zu Gott bete (wir berichteten).

Seinen anstehenden 70. Geburtstag werde er nun auch aufgrund der Pandemie im kleinen Rahmen mit seiner Familie feiern, auch wenn er grundsätzlich seine „runden Geburtstage gern groß“ feiere, erklärte Hoeneß im WamS-Interview.

Quellen: welt.de, wikipedia.org, sport1.de

Update [05.01.21]: 

Im Interview mit dem Express betont Uli Hoeneß, dass seine Karriere ohne den Wert von Ehe und Familie nicht möglich gewesen wäre. Zudem hob er den Wert der Nächstenliebe hervor. Sich um andere zu kümmern, sei „einer meiner neuen Lebensinhalte“. Dazu sagt Hoeneß weiter:

„Es macht mich glücklich, anderen helfen zu können.“

So spende er sein Honorar aus Referententätigkeit oder Werbung. Weiter erklärt der ehemalige FC-Bayern-Präsident:

„Ich bediene fünf, sechs Stiftungen und habe so viel Spaß dabei, wenn ich Leuten etwas Gutes tun kann.“

Quelle: express.de