Foto: Sarah Moser

Unternehmer Roland Mack führt den Europa-Park mit christlichen Werten

Herausfordernde Zeiten liegen im Zuge von Corona vor und hinter Roland Mack, der seit 45 Jahren den weltberühmten Europa-Park in Rust betreibt. Darüber sprach der 71-Jährige kürzlich mit dem Online-Magazin XING News. Kraft und Orientierung zieht Mack aus seinem Gottvertrauen. Seine christliche Prägung findet auch Ausdruck im Europapark, wo für die Besucher die Möglichkeit besteht, mit Park-Seelsorgern ins Gespräch zu kommen oder in der Kapelle Andacht zu halten.

2019 zählte der Europa-Park rund 5,8 Millionen Besuchern und war damit der meistbesuchte Freizeitpark im deutschsprachigen Raum. Im Interview mit XING News erklärte Roland Mack, dass die Corona-Pandemie die größte Krise in seinen 45 Jahren als Chef des Europa-Parks darstellt. Wichtig in dieser Zeit sind ihm Werte wie Vertrauen, Demut, Empathie, Wertschätzung und Verlässlichkeit, was er wie folgt zum Ausdruck bringt:

„In dieser Phase haben wir noch einmal gelernt, dass ich mich auf meine Mannschaft verlassen kann – und sie sich auf mich.“

Weiter sagte er u.a.:

„Ich glaube, wir sind alle noch ein Stück näher zusammengerückt, dass wir noch etwas einfühlsamer miteinander umgehen und uns wertschätzen.“

Zudem hob der Unternehmer hervor, dass er es für wichtig erachtet, „bodenständig zu sein und zu bleiben, damit man dann eben auch in der Krise glaubhaft ist, damit Mitarbeiter, Kunden und Partner einem auch unter Druck vertrauen“.

Auch im Interview mit der Welt betonte Roland Mack im August 2020 grundlegende Werte. Dabei hob er den Wert der Familie mit folgenden Worten hervor:

„Gott sei Dank gibt es ein großes Miteinander in der Familie.“

Fundament der Werteorientierung ist für Roland Mack sein christlicher Glauben. Wie der Schwarzwälder Bote berichtete, betonte Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble in seiner Laudatio, die er anlässlich des 70. Geburtstags des Europa-Park-Chefs im Oktober 2019 hielt, dass Mack mit seiner Bodenständigkeit und seinem Gottvertrauen den Park gemeinsam mit seiner „beeindruckenden Großfamilie“ zu dem gemacht habe, was er heute sei: ein „Leuchtturm“ in der weiten Region, „ein Imperium“.

Vor Jahren gab Roland Mack dem Journalisten Hanno Gerwin ein beeindruckendes Interview zu seinem Glauben und den damit verbundenen Werten. Damals bekannte er in der Sendung „Gerwin trifft“:

„Ich bin katholisch erzogen worden und lebe den christlichen Glauben. Das ‚Helfen‘ ist eine wichtige Zielsetzung im christlichen Glauben – das Miteinander, das Füreinander und der Umgang mit Menschen. „

Mit dem christlichen Glauben sei er von Kindestagen an groß geworden. So habe er sonntags mit seinen Großeltern um fünf Uhr morgens den Frühgottesdienst besucht und habe auch als Messdiener in der Kirche seinen Dienst verrichtet.

Weiter berichtete Mack damals, dass Jesus für ihn „ein Bindeglied [ist], um die nicht erklärbaren Dinge des Lebens zu verstehen“ und dass er die Beziehung zu Gott im Gebet pflegt. Dazu gehe er mitunter auch in die Kapelle in seinem Bauernhaus, „wohin ich mich in einer stillen Stunde gerne zurückziehe“, so Mack. Überhaupt schätze er „Ruhe und Selbstfindung“.

Auch hob der Europa-Park-Chef im Gespräch mit Hanno Gerwin hervor, dass sein Glaube für sein unternehmerisches Wirken relevant ist. Dazu erklärte er:

„Es ist absolut wichtig, die Bedeutung der Zehn Gebote in das persönliche Leben zu übertragen. Du sollst nicht lügen, Du sollst anderen nicht Unrecht tun: Das sind wunderbare Lebensweisheiten, die sicherlich auch ein erfolgreicher Unternehmer braucht.“

Der christliche Glauben hat auch seinen Platz im Europa-Park. Diesbezüglich titelte etwa der Südkurier mit der Headline „Jesus auf der Achterbahn: Zwei Seelsorger trauen, taufen und predigen im Europa-Park“. Im Artikel wird von den Tätigkeiten der beiden Park-Seelsorger berichtet und resümiert, dass die christlichen Kirchen „im Vergnügungspark gut vertreten“ seien.

Auch die FAZ berichtete im Jahr 2011 mit der Headline „Heiraten im Freizeitpark“ vom Wirken der Park-Seelsorger. Dazu war u.a. zu lesen, dass mitten im Europa-Park Kapellen und eine Kirche stehen, über dem Altar einer Kapelle „ein hölzernes Abbild vom Sohne Gottes“ hängt und zwei Diakone dort im Dienste Gottes arbeiten.

Die katholische Wochenzeitung Paulinus beschrieb im Artikel „Besinnung im Café Benedetto“ Roland Mack und den Europapark in Rust, u. a. wie folgt: „Im Europapark Rust gehören Vergnügen und Glaube eng zusammen. Das liegt nicht nur an den dort arbeitenden Seelsorgern, sondern auch an der Parkfamilie Mack selbst. An Andachtsorten, in der Kapelle und im Café ‚Benedetto‘ laden Parkseelsorger zur Besinnung ein. (…) Sie stehen den Menschen hauptsächlich als seelsorgerlicher Gesprächspartner zur Verfügung. Es kommen Besucher mit Beziehungsstress, aber auch Schausteller und Artisten mit Einsamkeits- oder Angstgefühlen. (…) Sozial benachteiligten Kindern ermöglicht es die Parkfamilie, den Park gratis zu besuchen. (…) Roland Mack war es stets ein Anliegen, Menschen im Freizeitpark nicht nur perfekt zu unterhalten, sondern auch christliche Werte zu vermitteln – und zu leben. Es ist der Wunsch der Familie Mack, dass Religion und Kirche in den Themenkontext des Freizeitparks eingebettet sind.“

Zur Aktion „Kirche im Europapark“ erklärte Roland Mack einmal:

„Vergnügen und Glaube sind wichtige Bestandteile des Lebens, die der Europa-Park auf außergewöhnliche Weise vermittelt.“

Das Schweizer Go-Magazin beschriftete vor Jahren ein Interview mit Roland Mack mit der Schlagzeile „Mit Gott im Freizeitpark“. In diesem Interview berichtete der Europa-Park-Chef, dass bei ihm und seinem Team beim Bau des skandinavischen Themenbereichs die Idee aufkam, die heutige norwegische Stabkirche nicht als Kulisse, sondern als geweihte Kirche zu bauen, was sie gemeinsam mit der Erzdiözese Freiburg und der Badischen Landeskirche hinbekommen haben. Zu den Beweggründen erklärte er:

„Für uns war es nicht nur architektonisch reizvoll, diese Kirche zu bauen, sondern es hat auch inhaltliche Gründe: Wir wollten neben der Böcklin-Kapelle eine Kirche im Park haben.“

Weiter sagte er:

„Der Glaube ist für unsere Familie ein Anker. Das war bei unseren Eltern schon so. (…) Der Glaube hat für uns immer eine wichtige Rolle gespielt. Es gibt eine Mahnung unserer Mutter, die mir für immer bleibt: Wenn es im Tagesgeschäft mal wieder impulsiv zuging, sagte sie: ‚Vergesst den Herrgott nicht!'“

So sei es auch im Europa-Park gute Tradition, dass alle großen Bauten, ob Achterbahn oder Hotel, gesegnet werden.

Die Frage, ob ihm sein Glaube auch schon persönlich geholfen habe, bejahte Mack und gab als Beispiel den Umgang mit den Tod seiner Eltern an. Dazu sagte er:

„Da hat mir der Glaube geholfen, zuversichtlich zu sein und den Schmerz auszuhalten und Hoffnung zu schöpfen.“

Im Buch „Woran glaubst du?“, in dem prominente Persönlichkeiten über Religion und andere Leitgedanken sprachen, hob Roland Mack hervor, dass er im Glauben Halt findet. Dazu betonte er:

„Ich glaube an die Kraft der Ruhe. Diese Momente, die uns zum Innehalten einladen und uns zeigen, wie kostbar Stille ist.“

Mit der aus seinem Glauben resultierenden Orientierung betreibt Roland Mack seit nunmehr über 45 Jahren erfolgreich den Europa-Park in Rust, dessen besondere Atmosphäre bei den Gästen ankommt.

Quellen: xing.com, welt.de, schwarzwaelder-bote.de, gerwintrifft.de, suedkurier.de, faz.net, paulinus.de, presse.europapark.com (1), presse.europapark.com (2), gomagazin.ch, focus.de, bz-ticket.de, bild.de

Hinweis: Ein Porträt zu diesem beeindruckenden Unternehmer liefern die Bücher „Roland Mack – Herr der Achterbahnen“ und „Roland Mack –Mein Leben für den Europa-Park“, die 2014 bzw. 2019 im Herder-Verlag erschienen sind.

 

Anbei ein Einblick in die skandinavische Kirche im Europa-Park:

Foto: Sarah Moser