Friede Springer: „Alles, was ich in meinem Leben bin und habe, verdanke ich Gott“

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Springer-Großaktionärin Friede Springer betonte im Rahmen der Feierlichkeiten zu ihrem 80. Geburtstag am 15. August den Wert des Vertrauens. Orientierung findet die wertebewusste Verlegerin im christlichen Glauben.

An ihrem 80. Geburtstag hob Friede Springer das große Vertrauen ihres Mannes Axel Springer als Antrieb für ihre Arbeit in dem Medienkonzern hervor. „Ich wollte es Axel beweisen“, dass er zu Recht volles Vertrauen in sie gesetzt habe, sagte sie bei einem Empfang im Springer-Hochhaus vor rund 150 geladenen Gästen aus Politik – darunter Bundeskanzler Olaf Scholz und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen – und Medien und Gesellschaft sowie zahlreichen Weggefährten.

In der Berichterstattung rund um ihren 80. Geburtstag wird von zahlreichen Medienvertretern das Wertebewusstsein von Friede Springer hervorgehoben. So titelte die Berliner Morgenpost mit der Schlagzeile „Friede Springer: Eine leise Pionierin für die Medienfrauen“. Der Tagesspiegel schrieb in seiner Hommage an Friede Springer unter der Headline „Wie vier Märchen aus 1001 Nacht“ folgende Zeilen: „Anders als Platzhirsche wie Silvio Berlusconi oder Rupert Murdoch haben Friede Springer und Liz Mohn ohne Feld- und Kreuzzüge auf großer Bühne ihre Unternehmen behutsam und entschlossen ausgebaut und weiterentwickelt.“

Matthias Döpfner berichtete in seiner Rede vom einfachen Lebensstil der Jubilarin, der sich auch darin äußere, dass ein Kleinwagen, mit dem sie beim Einkaufen ihren Parkplatz selbst suche, statt einer Limousine reichen muss, dass ein Fußweg das Taxi ersetzen kann und dass beim Früchteernten auch das Fallobst aufgesammelt wird. Zu letzterem Punkt sagte Döpfner wörtlich: „Als wir vergangenen Sonntag in Potsdam spazieren gegangen sind, da hast du Äpfel gesammelt. Nicht die schönen dicken am Baum, sondern Fallobst. Apfel für Apfel hast du aufgehoben. ‚Die kann man noch essen‘, hast du gesagt.“ Ihr „Lifestyle“ sei mit „bodenständig bescheiden schon fast prahlerisch luxuriös beschrieben“, resümierte Döpfner.

Bundeskanzler Olaf Scholz unterstrich die „Eigenschaften einer Frau mit großem Herzen und Überzeugung“. Weiter sagte er: „Bescheidenheit, Bodenhaftung – das sind Eigenschaften, die jede und jeder sofort nennt, der Sie beschreibt. Sie haben sich nie in die erste Reihe gedrängt, wie manch anderer es an Ihrer Stelle getan hätte. Aber Sie sind der Pflicht auch nie ausgewichen, wenn sie gerufen hat.“

Die Welt hob in ihrer Berichterstattung zur Festveranstaltung auch den Glauben von Friede Springer mit folgenden Zeilen hervor: „Und auch dass Friede Springer allzeit eine fromme Frau geblieben ist, fiel nicht unter den Tisch, auf dem friesisch karge Kost aus Matjes und Tomate stand. ‚Gottes Segen‘, wünschten die engsten Freunde der Jubilarin und gaben den Friedenskuss.“

 

Wie die evangelische Nachrichtenagentur IDEA zum 80. Geburtstag der Verlegerin berichtet, nimmt Friede Springer, die der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) angehört, regelmäßig am Gottesdienst ihrer Berliner Gemeinde teil und beendet nach eigenen Angaben jeden Tag mit Gebet. Weiter wird Friede Springer mit folgenden Worten zitiert, die sie anlässlich ihres 75. Geburtstages im Jahr 2017 sagte:

„Mein Leitspruch ist: Alles ist Gnade. Fürchte Dich nicht! Alles, was ich in meinem Leben bin und habe, verdanke ich Gott.“

 

In einem Interview der Mitteldeutschen Kirchenzeitung „Glaube+Heimat“ erklärte Friede Springer im Frühjahr 2020, dass sie den christlichen Glauben von ihrer Mutter vermittelt bekam und für sie Dankbarkeit eine Lebensgrundhaltung ist (wir berichteten).

Über die Bedeutung von Bibel und Gebet in ihrem Leben sagte sie u.a.:

„Ich finde Trost und Hilfe im Gebet. Jeden Tag beende ich damit.“

Die Bibel schilderte die Mehrheitsaktionärin der Axel Springer SE als wichtigen Wegbegleiter und beschrieb, dass ihr die Worte der Bibel Halt gaben, als ihr Mann Axel Springer im Jahr 1985 im Sterben lag. Diesbezüglich hob sie folgenden Bibelvers aus der Erzählung von der Auferweckung des Lazarus im Johannesevangelium hervor, wo es heißt: „Jesus spricht zu ihr [Marta]: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe.“ (Johannes 11,25)

Weiter berichtete Friede Springer von ihrer besonderen Beziehung zu Israel, das sie nach Informationen der Kirchenzeitung bereits 57 Mal bereist hat. Den wieder aufkeimenden Antisemitismus in Deutschland findet sie furchtbar. Angst vor den Anfeindungen, denen sie wegen ihrer Haltung zu Israel ausgesetzt ist, habe sie nicht. Dazu erklärte Springer gegenüber der Mitteldeutschen Kirchenzeitung:

„Nein. Ich habe Gottvertrauen!“

 

Matthias Döpfner, der seit 2002 als Vorstandsvorsitzender die Geschicke der Axel Springer SE leitet, erklärte auf der Festveranstaltung zu Friede Springer’s 80. Geburtstag: „Du wirkst heute glücklicher, als ich Dich jemals zuvor erlebt habe – entspannt, frei, vor allem innerlich frei, so in Dir ruhend wie nie.“

‚Eine schönere Feststellung kann es wohl kaum geben‘, hielt die WELT in ihrem Bericht dazu fest.

Quellen: welt.de (1), welt.de (2), morgenpost.de, businessinsider.de, tagesspiegel.de, bz-berlin.de, mopo.de, idea.de, pro-medienmagazin.de,