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Journalist Alexander Kissler plädiert, die Kraft der biblischen Geschichten wiederzuentdecken

Der Journalist und Autor Alexander Kissler, der Berlin-Korrespondent der Neuen Zürcher Zeitung ist, debattierte Ende April auf dem Kongress christlicher Führungskräfte in Berlin mit Journalistenkollegen über ihr Christsein. Dabei kamen sie zum Ergebnis, dass es nicht schadet, laut über den Glauben zu sprechen.

Wie das christliche Medienmagazin Pro berichtete, erklärte der 53-Jährige auf der Podiumsdiskussion mit T-Online-Chefreporterin Miriam Hollstein und BILD-Journalist Daniel Böcking, dass sein Christsein auch in seinem Arbeitsalltag spürbar ist. So gehe er als Katholik mit der Haltung „Wir sind frei, wir sind gerettet“ durchs Leben und den Berufsalltag. Als Christ versuche er immer „höflich, nett und heiter“ zu sein.

Mit Blick auf die Gesellschaft stellt Kissler fest, dass das religiöse Wissen immer mehr schwindet. So sei ihm bewusst, dass er keinerlei Wissen voraussetzen könne, wenn er Artikel über Kirchenthemen schreibe. Sich mit dem Status Quo abzufinden, ist seine Sache nicht. Vielmehr plädiert der NZZ-Journalist dafür, die Kraft der biblischen Geschichten wiederzuentdecken und sie weiterzuerzählen. Gerade in einer Gesellschaft, der die Bibel fremd geworden sei, stecke darin eine besondere Chance, zeigt sich Alexander Kissler gewiss.

Bedeutend ist für ihn dabei, dass die Bibel nicht politisch verwässert wird, sondern dass die Kirchen vielmehr die missionarische Kraft ihrer Traditionen wiederentdecken.

In diesem Sinne geht Alexander Kissler selbst mit gutem Beispiel voran, wenn er etwa via Twitter-Tweet ganz unverkrampft an die Bedeutung der Fastenzeit erinnert.

 

Heute ist der 30. Tag der Fastenzeit. Allen Christen, die sie begehen, weiterhin alles Gute.

— Alexander Kissler (@DrKissler) March 24, 2023

 

Im Jahr 2008 veröffentlichte Alexander Kissler ein Buch zum Thema Glaube und Vernunft mit dem Titel „Der aufgeklärte Gott“ (Pattloch Verlag). Darin beschreibt er, dass in unserer Gesellschaft Religion als sinnstiftende Instanz ausgedient habe und an ihre Stelle die Naturwissenschaften getreten seien. Dabei stellt Kissler fest, dass die Naturwissenschaften mit der Sinnstiftung jedoch überfordert sind, gerade weil sich auf den für die Zukunft der Menschheit bedeutenden Feldern wie Biotechnologie, Umweltschutz oder Wirtschaftsethik nicht Wissenschaft und Religion gegenüberstehen, sondern Vernunft und Unvernunft. Hier bieten seiner Überzeugung nach fundamentalistische Überzeugungen, seien sie religiös oder wissenschaftlich motiviert, keinen Ausweg aus dieser Sinn- und Lebenskrise. In diesem Kontext fordert Alexander Kissler in seinem Buch „Der aufgeklärte Gott“:

„Was wir nötiger denn je brauchen, ist ein Glaube, der die modernen Wissenschaften vor Gewissenlosigkeit, und ein Wissenschaftsverständnis, das den Glauben vor Blindheit bewahrt.“

Quellen: pro-medienmagazin.de, twitter.com, perlentaucher.de