Günther Maria Halmer: „Man braucht Gottvertrauen, um angstfrei zu leben“
Am 5. Januar feierte der Schauspieler Günther Maria Halmer seinen 80. Geburtstag. Eine wichtige Konstante in seinem Leben ist Gottvertrauen.
Das NDR Magazin DAS!, in dem Günther Maria Halmer im Sommer 2021 zu Gast war, beschreibt den Schauspieler mit folgenden Worten: Rebellisch, eigenwillig, eindringlich – der bayerische Charakterschauspieler Günther Maria Halmer brennt sich ins Gedächtnis ein. Seine Rolle als Hallodri „Tscharlie“ in der Serie „Münchner Geschichten“ Mitte der 70er-Jahre ist bis heute Kult. Er überzeugt in unzähligen Rollen auf den großen Theaterbühnen und in Film- und Fernsehen – so etwa in diversen „Tatort“- und „Traumschiff“-Folgen oder in seiner weiteren Paraderolle als „Anwalt Abel“ in der gleichnamigen ZDF-Serie.
Im Rahmen der Sendung zeigte Halmer eine weitere Charaktereigenschaft: sein Gottvertrauen! Um angstfrei zu leben, brauche es Gottvertrauen. Dazu sagte er weiter:
„Man muss das ja haben im Leben. Gottvertrauen! Wenn man ins Auto steigt und am Verkehr teilnimmt und weiß wie viel Tote es jedes Jahr [im Straßenverkehr] gibt, muss man ja glauben!“
An einem Beispiel schilderte der Schauspieler, dass es gerade für Situationen, die man selbst nicht in der Hand hat, Gottvertrauen brauche.
Bereits im Januar 2014 sprach Günther Maria Halmer im BR-Fernsehen über sein Gottvertrauen. Im Sendebeitrag „Glaube und Philosophie“ wird berichtet, dass der Schauspieler katholisch aufwuchs, als Ministrant diente und ihm sein Leben lang sein Gottesglaube wichtig sei. In der Kirche seines Heimatortes bei Rosenheim sitzend erklärte der Schauspieler:
„Ich glaube an die Kraft des positiven Denkens. Ich glaube, dass auch die Religion letztendlich ein positives Denken ist, denn auch der Gottglaube ist positives Denken.“
Zu glauben bedeute für ihn auch zu vertrauen, fügte Halmer an. Den Zweifel schildert er hingegen auch als steten Begleiter in seinem Leben.
Zu seinem Verhältnis zur Kirche erklärte Halmer seinerzeit:
„Ich habe manchmal so ein Bild im Kopf. Ich bekomme so als Kind, zuerst im Kindergarten, dann in der Grundschule und dann im Gymnasium so einen Kübel voll Glauben. Den trägt man so vor sich hin und im Laufe des Lebens schaut man in den Kübel rein und der ist plötzlich leer und man weiß nicht genau wann und wo der leckgeschlagen wurde. So geht es mir ein bisschen, auch mit der Kirche.“
Glaube und Religion gehören für ihn aber zusammen. Er sei trotz allem „ein großer Fan der Kirche“. Die begründet der Schauspieler wie folgt:
„Ich lebe hier in einem Dorf. Man lebt hier in dieser Ordnung in diesem Dorf mit dem tiefen Glauben, den diese Bevölkerung hier hat und der auch das Dorf zusammenhält. Das finde ich großartig und ich glaube, dass er [der Glaube] notwendig ist sowie auch die Kirche.“
Auch wenn er keine konkrete Vorstellung von Gott habe und sich heute auch mit dem Glauben an ein Leben nach dem Tod schwer tue, suche er dennoch das Zwiegespräch mit Gott. Dabei ist ihm aber bewusst:
„Mit Gott kann man nicht handeln.“
Man könne nicht sagen „Ich opfere dir etwas“, um dann darauf zu hoffen, etwas zu erhalten. So funktioniere ein Zwiegespräch mit Gott nicht.
Quellen: facebook.com, br.de, stern.de, merkur.de