Foto: Martin Kraft creator QS:P170,Q65553673, MJK 20229 Harald Lesch (Republica 2018), cropped, CC BY-SA 3.0

Harald Lesch zur Entwicklung der Corona-Zahlen: „Man sollte dem Herrn auf Knien dafür danken“

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Der Astrophysiker und Fernsehmoderator Harald Lesch, der in der ZDF-Sendung „Leschs Komos“ Wissen zu aktuellen und relevanten Entwicklungen verständlich und unterhaltsam vermittelt, hat zusammen mit dem Journalisten Klaus Kamphausen das Buch „Denkt mit!“ (Penguin Verlag) veröffentlicht. Darin appellieren sie, der Wissenschaft besser zuzuhören. Im Interview zum Buch mit der Münchner TZ betonte Lesch, dass Forscher ein Segen seien. Weiter brachte der 60-Jährige auch zum Ausdruck, dass in seinem Weltbild auch der Blick zu Gott eine Rolle spielt.

Dass es mitunter zu einer großen Diskrepanz zwischen der öffentlichen und wissenschaftlichen Sicht auf die Corona-Pandemie kommt, sieht Lesch auch darin begründet, dass komplexe Zusammenhänge Zeit brauchen, in Talkshows dafür aber zu wenig Zeit eingeräumt werde. Dazu sagt er veranschaulichend:

„Als Wissenschaftler sollst du in einer Talkshow in zehn Sekunden erklären, wofür du möglicherweise Jahre gebraucht hast, um das überhaupt erst mal zu überreißen.“

Zudem gibt er zu bedenken, dass sich Meinungen „in kleinen Zeiteinheiten“ bilden würden, während wissenschaftliche Erkenntnisse „sehr, sehr lange“ brauchten. Ein weiteres Problem sieht Lesch auch im Ungleichgewicht zwischen der Komplexität wissenschaftlicher Zusammenhänge und der dafür notwendigen Aufmerksamkeit. Ihm erscheine es so, dass manche Menschen nicht mehr aufmerksam genug seien, um Wissenschaftlern mal richtig zuzuhören.

Neben der Beachtung wissenschaftlicher Erkenntnisse ist für Harald Lesch auch der Blick nach oben relevant. Zur Situation, dass die Kliniken in der Kritik stehen, mit ihren Warnungen vor zu vielen Corona-Fällen übertrieben zu haben, appelliert Harald Lesch gegenüber der TZ, „den Leuten vor Ort“ zu glauben. In seinem Unverständnis darüber, dass die Kliniken „öffentlich massiv angegriffen“ werden, betont er:

„Dabei sollte man dem Herrn auf Knien dafür danken, dass die Zahlen nicht so schlimm geworden sind wie befürchtet.“

Harald Lesch bekennt sich seit Jahren auf Nachfrage ganz selbstverständlich zu seinem Glauben (wir berichteten). Gegenüber dem christlichen Medienmagazin Pro sagte er 2010 einmal:

„Ich bin vom Scheitel bis zur Sohle Protestant.“

Quellen: tz.de, pro-medienmagazin.de, promisglauben.de