Jan Josef Liefers: „Für einen nichtreligiösen Mann gehe ich oft und gerne in Kirchen“

In einem 111 Fragen umfassenden Interview mit der Bild-Zeitung sprach der Schauspieler und Sänger Jan Josef Liefers auch über seinen Bezug zu Glauben und Kirche.

Auf die Frage, wann er zuletzt in der Kirche gewesen sei, antwortete Jan-Josef Liefers, der zu Zeiten der DDR in Dresden aufwuchs, dass er zuletzt vor zwei Tagen eine Kirche besucht habe. Als Begründung gab der 54-jährige an, dass die Kirche für ihn ein Ort ist, um zur Ruhe zu kommen, was er wie folgt erklärte:

„Für einen nichtreligiösen Mann gehe ich oft und gerne in Kirchen. Dort sitze ich einfach eine Weile und hänge meinen Gedanken nach.“

Auch gebe er dann etwas in den Klingelbeutel, wobei er aber keinem Prinzip folge, sondern das einlege, „was gerade in der Hosentasche klimpert“.

Im Interview mit Stuttgarter Zeitung sagte er im Januar 2019, dass er sich, auch wenn er keiner Konfession angehöre und „nicht an den einen unfehlbaren, gütigen Gott“ glaube, für Religion und das Beten interessiere. Dazu hob er den Beitrag der Religion für unsere Kultur hervor und äußerte, dass er die sakralen Bauten, die Musik und die Lebensfragen, die bei der Beschäftigung mit Religion aufgeworfen wird, möge. Weiter betonte er:

„Und es war immer inspirierend, über Glauben nachzudenken. Ich bin auch von der Kraft des Gebets überzeugt. Allein schon, weil wir im Gebet ein Ziel formulieren und uns das hilft, die nötigen Dinge in Angriff zu nehmen, um sie zum Besseren zu verändern.“

Zudem hob er den Wert der Religionsfreiheit hervor, der auch die Freiheit umschließt, nicht zu glauben. Er selbst glaube „nicht an den einen unfehlbaren, gütigen Gott“, so Liefers.

Über das Thema Glauben und sein Verständnis von Gott sprach der Schauspieler bereits im November 2017 bezugnehmend auf die seinerzeit aktuelle Tatort-Folge „Gott ist auch nur ein Mensch“, in der Liefers wieder als  „Professor Boerne“  mit seinem kongenialen Schauspielpartner „Kommissar Thiel“ (Axel Prahl) ermittelte. Mit Blick auf auf das religiöse Thema dieses Tatorts wurde Jan Josef Liefers, der auch als Sänger der Band „Radio Doria“ erfolgreich ist, mit der Gretchenfrage ‚Wie hältst du’s mit der Religion?‘ konfrontiert.

Dazu sagte er im Berliner-Kurier:

„Er (Gott) ist seltsamerweise immer präsent. Obwohl ich im Sinne des christlichen Glaubensbekenntnisses nicht an ihn glaube.“

Trotzdem benutze er das Wort und betonte weiter:

„Gott bedeutet für mich die Summe aller Möglichkeiten und anders als in den meisten Religionen universelle Freiheit.“

 

Auch Liefers‘ Tatort-Kollege Axel Prahl äußerte sich im Rahmen dieser Tatort-Folge zur Frage nach seinem Glauben.

Axel Prahl, der mit der Kirche aufgewachsen ist, sagte diesbezüglich:

„Ich bin christlich erzogen worden, und das werde ich nicht los. Ich war auch lange Zeit im Kirchenchor, die Kirche ist mir durchaus wichtig.“

Überdies findet er es sehr schade, dass die Anzahl der Gläubigen in Deutschland immer mehr abnimmt.

„Alleine, weil ich denke, wenn alle die Zehn Gebote beherzigen würden, wäre die Welt eine bessere.“

Quellen: bild.de, stuttgarter-zeitung.de, berliner-kurier.de

 

Dass ihm Werte wie Versöhnung und Vergebung wichtig sind, brachte Jan Josef Liefers mit seinem Song „Jeder meiner Fehler“ im Rahmen seines Bandprojekts „Radio Doria“ zum Ausdruck: