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Journalist Kai Weise plädiert für das Leben: „Das schreibe ich als gläubiger Christ“

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Aktuell plädieren der Schriftsteller und Kolumnist Gideon Böss, der Journalist Kai Weise sowie Pfarrer und Bestsellerautor Rainer Maria Schießler in Kommentaren in der Welt, in der BILD bzw. bei domradio.de für eine Rückbesinnung auf christliche Werte.

„Wenn das Christentum verschwindet, verschwindet mit ihm auch der Westen“! Mit diesen Worten betitelt Gideon Böss seinen Kommentar in der Welt. Dabei betont er:

„Westliche Werte sind weitestgehend christliche Werte. Umso wichtiger wäre ein Aufstieg des Kulturchristentums als Bewahrer ebendieser Werte, ohne die es keine freie Gesellschaft geben kann.“

Eindrücklich beschreibt der 42-Jährige in seinem Kommentar die Leistung des Christentums für eine freiheitliche Gesellschaft und die christliche Prägung unserer Gesellschaft. Mit Blick auf den weltbekannten Atheisten Richard Dawkins, der sich im vergangenen Jahr als kultureller Christ bezeichnete (siehe hier), ermutigt Böss am Ende seines Artikel die Leserinnen und Leser zum Einstehen für das Christentum. Dazu schreibt er:

„Wo der Einzelne nur noch ein Rädchen im Getriebe ist, ist die Unmenschlichkeit zu Hause. Wer das nicht will, sollte noch heute in die Kirche eintreten oder Kulturchrist werden – beziehungsweise verstehen, dass er das schon die ganze Zeit über war.“

 

In einem anderen Kontext verweist der BILD-Journalist Kai Weise auf die Bedeutung christlicher Werte im Umgang mit Tod und Sterben und bekennt sich dabei selbst zum christlichen Glauben. In seinem BILD-Kommentar  zum Tod der Kessler-Zwillinge, die im Alter von 89 Jahren sog. „begleitete Sterbehilfe“ in Anspruch nahmen, betont Weise: „Dieses Sterben ist doch kein Vorbild!“ Er wolle nicht „über diese so individuelle, schwere Entscheidung“ urteilen, hält der Journalist fest. Respektieren könne er aber ein solches Sterben nicht. Dazu begründet er:

„Das schreibe ich als gläubiger Christ. Als ein Mensch, der inmitten unseres aufgeklärten Lebens und eines inzwischen von KI bestimmten Alltags doch die naive Hoffnung behält, dass es da noch etwas Größeres gibt, was wir nicht verstehen und was uns in den schwersten Momenten des Lebens leiten und auffangen kann.“

Insbesondere schreibe er diese Zeilen, weil er unabhängig von Alter, Krankheit oder Status an den Wert des Lebens glaube. Deshalb plädiert Weise in seinem Kommentar für ein besseres Kümmern um alte Menschen und eine menschliche Pflege. Abschließend beschreibt Weise, dass er im persönlichen Umfeld erlebt habe, dass das Leben auch im Sterbeprozess bis zuletzt „nie wertlos“ gewesen sei.

 

Der katholische Pfarrer und Bestsellerautor Rainer Maria Schießler erklärt aktuell im Interview mit domradio.de, dass er im assistierten Suizid der Kessler-Zwillinge Egoismus sieht. Es gehe ihm nicht darum, die Kessler-Zwillinge zu verurteilen, betont der Geistliche. Vielmehr möchte er den Blick für eine andere Perspektive öffnen, die er wie folgt darlegt:

„Ich möchte als Gegengewicht meine Hoffnung auf die Antwort Gottes auf den Tod entgegensetzen.“

Wenn er von den Plänen gewusst hätte, hätte er davon mit Nachdruck abgeraten und vielmehr „dazu angeraten, in Dankbarkeit all das zu betrachten, was sie ein Leben lang erleben durften; und in Dankbarkeit etwas zurückzugeben, nämlich das eigene Leben“, betont Pfarrer Schießler und erklärt weiter, dass es für diesen Ansatz den Begriff der Resignation gebe. Dieser sei in folgender Weise positiv zu verstehen:

„Ein Signum, das Abzeichen des Lebens, zurückgeben in die Hände des Schöpfers. Das dürfen sie auch hintereinander, das müssen sie gar nicht gemeinsam.“

 

Quellen: welt.de, bild.de, domradio.de