Foto: Ausschnitt aus Film "Und vorne hilft der liebe Gott" (Mit freundlicher Genehmigung von David Kadel)

Jürgen Klopp: „Die Betroffenen und diejenigen, die noch krank werden, sind in unseren Gebeten“

Wie in der Fußball-Bundesliga ruht auch in der englischen Premier League aufgrund des sich ausbreitenden Corona-Virus der Ball und es besteht Unsicherheit, ob die Saison zu Ende gespielt werden kann. Während einige Fußball-Manager in Sorge um den Fußball geraten, steht beim Teamchef des FC Liverpool, Jürgen Klopp, der Mensch im Vordergrund. Dies ist umso beeindruckender, weil für seinen Verein, der auf dem besten Weg ist zum ersten Mal seit 30 Jahren wieder englischer Meister zu werden, ein Saisonabbruch besonders bitter wäre. Mit einem rührenden Brief an die Fans des FC Liverpool machte Kloppo deutlich, dass die Menschlichkeit immer an erster Stelle steht und der Fußball reine Nebensache ist. Fundament seiner Werteorientierung ist dabei der christliche Glaube. So rief er in seinem Brief auch zum Gebet auf.

Besonders bitter ist die Situation für Kloppo’s Team, weil es am kommenden Spieltag mit einem Sieg und gleichzeitiger Niederlage von Manchester City den so langersehnten Meistertitel nach 1990 hätte perfekt machen können. Statt über die für ihn ungünstige Situation zu lamentieren, rief  Jürgen Klopp in seinem Brief an die Fans zu verantwortungsvollem Handeln auf.

Gleich zu Beginn des Briefs, den die Reds auf ihrer Homepage veröffentlichten, betonte der 52-Jährige Erfolgscoach:

„Ich denke nicht, dass dies ein Moment ist, in dem die Gedanken eines Fußballmanagers wichtig sein sollten.“

Da er aber verstehe, dass die Fans „etwas von der Mannschaft hören wollen“, werde er diesem Wunsch gerecht. Mit folgenden Worten plädierte er direkt für Besonnenheit:

„In erster Linie müssen wir alle alles tun, um uns gegenseitig zu schützen. In der Gesellschaft, meine ich. Das sollte die ganze Zeit im Leben so sein, aber in diesem Moment ist es meiner Meinung nach wichtiger denn je.“

Zudem rückte Klopp die Bedeutung des Fußballs, der für viele Fans heute eine Art Ersatzreligion ist, ins rechte Licht, indem er betonte:

„Ich habe bereits gesagt, dass Fußball immer das Wichtigste unter den unwichtigen Dingen ist. Heute sind Fußball und Fußballspiele überhaupt nicht mehr wichtig.“

Gerade weil er mit seinem Team auf dem besten Weg war, in dem kommenden Tagen den seit 30 Jahren ersehnten Meistertitel einzufahren, ist es umso beachtlicher, dass Jürgen Klopp folgendes zum Ausdruck bringt:

„Natürlich möchten wir nicht vor einem leeren Stadion spielen, und wir möchten nicht, dass Spiele oder Wettbewerbe ausgesetzt werden. Wenn dies jedoch dazu beiträgt, dass eine Person gesund bleibt – nur eine –, werden keine Fragen gestellt.“

Beim FC Liverpool unterstütze man die Entscheidung, den Spieltag vorerst zu verschieben „voll und ganz“, so Klopp.

Auch sagte er:

„Wenn es eine Wahl zwischen Fußball und dem Wohl der Gesellschaft ist, ist das kein Wettbewerb. Wirklich nicht.“

Das Allgemeinwohl stünde immer im Vordergrund. Diesbezüglich plädierte er für eine Entscheidung der Verantwortlichen, die „auf Moral“ aufgebaut ist.

Im Anbetracht der Tatsache, dass „Mitglieder von Teams, gegen die wir antreten, krank wurden“ und dass dieses Virus gezeigt habe, „dass die Teilhabe am Fußball keine Immunität biete“, rief Jürgen Klopp, der sich seit vielen Jahren zu seinem Glauben bekennt, zum Gebet auf. Wörtlich sagte er:

„Unsere Rivalen und die Betroffenen und diejenigen, die noch später krank werden, sind in unseren Gedanken und Gebeten.“

Weiter wies er auf die Fürsorge, Selbstachtsamkeit sowie Achtsamkeit für den Nächsten hin. Dazu sagte er:

„Stellt eure Gesundheit an die oberste Stelle. Geht kein Risiko ein. Denkt an die Verwundbaren in unserer Gesellschaft und handelt, wo immer möglich, mit Mitgefühl für sie. Bitte passt auf euch auf und achtet aufeinander.“

Abschließend verabschiedete er sich mit dem Vereinsmotto des FC Liverpool: „You’ll never walk alone, Jürgen.“

 

Im Leben von Jürgen Klopp gilt dieser Slogan auch mit Blick nach oben. Dass er in seinem Leben mit Gott unterwegs ist, bekannte er bereits zu Beginn seiner Trainerarbeit im Projekt „Fußball-Bibel“ von David Kadel. Damals sagte Kloppo u.a.:

„Für mich ist der Glaube an Gott wie ein Fixstern, der immer da ist. Ein treuer Begleiter, der dir oft genau dann Kraft schenkt, wenn du gar nicht mehr damit rechnest. Aber auch ein starker Rückhalt, der mir die nötige Lockerheit gibt, mit einem Lächeln durchs Leben zu gehen, und dem nötigen Vertrauen, dass der ›da oben‹ schon alles richtig macht.“

Wie die Bild-Zeitung im Januar 2012 berichtete, spielt der Gottesdienstbesuch und das Gebet für Klopp eine wichtige Rolle. So wie er aktuell im Umgang mit der Corona-Krise zum Ausdruck bringt, dass es im Leben wichtigeres als Fußball gibt, so spielt auch das Thema Fußball in seiner Beziehung zu Gott keine große Rolle. Diesbezüglich erklärte der Erfolgscoach bereits vor Jahren, dass er nie für Siege betet, sondern:

„Ich bitte nur um Kraft und Besonnenheit, die Dinge richtig einzuschätzen und anzugehen. Es gibt so viel wichtigere Dinge als Fußball.“

Quellen: eurosport.de, sport1.de, sportbild.bild.de, t-online.de, welt.de, livenet.de, bild.de

 

Hier ein Statement von Jürgen Klopp zur Bedeutung von Jesus Christus für sein Leben (im Rahmen des aktuellen „Was macht dich stark“-Projekts von David Kadel):