Bülent Ceylan: „Denkt wieder an Nächstenliebe“

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Der Comedian Bülent Ceylan geht im kommenden Jahr mit einem Rock-Album an den Start. Bereits jetzt erscheint als Vorläufer der Song „Lieder gegen Nazis“, mit dem der 47-Jährige ein Zeichen gegen Fremdenhass setzt. Im Interview mit BILD hebt der gläubige Christ dabei den Wert der Nächstenliebe hervor.

Mit dem knapp zweieinhalb Minuten langen Rocksong gegen Rechtsextremismus macht Bülent Ceylan „eine Ansage an alle, die eine rechtsextreme Einstellung haben und sich rassistisch äußern“. Wie SWR Aktuell berichtet, habe der Sohn eines türkischen Vaters und einer deutschen Mutter selbst Erfahrungen mit Fremdenhass gemacht. Zwar hätten sich Beschimpfungen in seiner Jugend in Grenzen gehalten, jedoch sei er des Öfteren als „Türk“ betitelt worden. Mit seinem Song mit der prägnanten Textzeile „Es gibt nie zu viele Lieder gegen Nazis“ geht es Bülent Ceylan aber um mehr, als nur Betroffenheit zu erzeugen. Gegenüber BILD sagte er, dass ihm die rechten Entwicklungen in Deutschland insbesondere mit Blick auf seine vier Kinder „große Sorge“ bereiten. Als Mensch, der in der Öffentlichkeit steht, könne er ein Zeichen setzen. Dazu betonte der 47-Jährige:

„Meine Botschaft ist: Lasst rassistische Äußerungen nicht zu. Denkt wieder an Nächstenliebe!“

Dass er diesen urchristlichen Wert hervorhebt, kommt nicht von ungefähr. Gegenüber BILD erklärte er bezüglich der Gedanken, die er sich um mögliche Reaktionen auf seinen Song mache:

„Da ich christlich bin, sagt man zwar, der Teufel will dir immer Angst machen. Und die Angst darf dich nicht beherrschen. Aber natürlich habe ich ganz natürliche Bedenken, wenn es um meine Familie oder Freunde geht und die Zukunft des Landes.“

 

Über die Bedeutung des christlichen Glaubens, zu dem er als Sohn eines muslimischen Vaters und einer katholischen Mutter im Lauf seines Lebens fand, äußerte sich Bülent Ceylan erstmals im September 2021 in der Berliner Tageszeitung Der Tagesspiegel. Dabei erklärte er, dass Jesus Christus heute sein Leben prägt (wir berichteten). Der Comedy-Star schilderte, dass er im Lauf seines Lebens „immer auf der Suche“ gewesen sei und sich mit Fragen wie „Was ist richtig? Was ist der Sinn des Lebens?“ beschäftigte. Ein befreundeter evangelischer Pfarrer habe ihn dann inspiriert, als er ihm mitteilte, dass er „in Momenten, in denen er völlig beladen ist mit Sorgen“, diese an Jesus übergebe. Als Bülent Ceylan dann im Jahr 2019 selbst „so einen Moment“ durchlebte, wendete er sich an Jesus. Dazu schreibt Ceylan am 17. September 2021 im Tagesspiegel:

„Ich wusste nicht weiter, bin auf die Knie gefallen und habe gedacht: Jesus, zeig mir, was der richtige Weg ist. Und dann habe ich – ja, ich weiß wie irre das klingt – eine Art Erscheinung gehabt. Danach habe ich mich taufen lassen.“

Auch wenn er „nicht jede Woche in die Kirche“ gehe, sei Jesus für ihn „schon der Wahnsinn“. Dies begründete der Comedian wie folgt:

„Dass sich jemand so für die Nächstenliebe aufopfert und auf jeden zugeht, egal, wer er ist, finde ich inspirierend.“

 

Im Rahmen des CHRISTIVAL22, das vom 25. – 29. Mai 2022 in Erfurt stattfand, stand Bülent Ceylan verschiedenen christlichen Journalistinnen und Journalisten Rede und Antwort (wir berichteten). Ceylan teilte mit, dass ihm die Gemeinschaft im Glauben „sehr viel“ bedeute. Zu seiner Entscheidung zur Taufe im Jahr 2019 erklärte er:

„Ich bin so beschenkt worden, das ist echt krass! Der Glaube hat so viele Türen geöffnet, das glaubst du nicht!“

Vor allem die Verbundenheit im Glauben mit anderen Menschen bereichert sein Leben. Dazu schilderte er u.a.:

„Man weiß, man glaubt an denselben Gott, das verbindet. Du hast ein gemeinsames Ding, feierst Weihnachten und Ostern anders.“

Weiter brachte er zum Ausdruck, dass er Zwang und starre Ansichten im Glauben für kontraproduktiv hält und diese Dinge eher einer persönlichen Beziehung zu Gott im Wege stehen. Wenn Christen ihren Glauben in Zwängen leben, denke er:

„Mir ist einer, der einfach an Gott glaubt, lieber, als einer, der nur so tut und sagt, ich bin ein toller Christ, aber eigentlich spürst du es nicht. Das ist nicht gut.“

So empfindet er als das „Allerwichtigste“ im Glauben die Freiheit. So wie er sich selbst frei für den christlichen Glauben entschieden habe, so erziehe er auch seine Kinder in Freiheit christlich. Die grundlegende Entscheidung für den Glauben schildert Bülent Ceylan dann auch folgendermaßen:

„Ich selber habe die Erfahrung gemacht, dass ich Jesus Christus gespürt habe.“

Quellen: bild.de, swr.de, tagesspiegel.de, jesus.de