Kultreporter und bekennender Christ Günther Koch kritisiert Werteverschiebung im Fußball

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Der fränkische Kultreporter Günther Koch, der viele Jahre die Spiele des 1. FC Nürnberg in der BR-Sendung „Heute im Stadion“ mit unnachahmlicher Leidenschaft moderierte und deutschlandweit als die „Stimme Frankens“ bekannt wurde, sprach aktuell im Interview mit der BILD-Zeitung über die Werteverschiebung im Fußball. Seine Orientierung bezieht der „überzeugte evangelische Christ“ aus seinem Glauben.

Dass der Fußball heutzutage die Berichterstattung in den Medien dermaßen dominiere, sei „ein riesiges Problem“, das dem ganzen deutschen Sport Schaden zufüge, warnte der 80-Jährige ehemalige Hörfunk- und Fernseh-Reporter. Den gegenwärtigen Fußball bezeichnet er gar als verkommen und kaputt, so dass er sich wünsche, „dass noch mehr Fans aufwachen und sich von diesem verabscheuungswürdigen Oligarchen-Fußball distanzieren“ und anschließend zu anderen Sportarten zurückkehren wie etwa „zum Amateurfußball und der Leichtathletik, dem Boxen, Triathlon oder Fechten“.

Die BILD bezeichnet Koch als den ‚wohl bekanntesten Realschullehrer‘, der auch mit 80 Jahren immer noch meinungsstark ist. Seine Wertehaltung bezieht die Reporterlegende aus seinem Glauben. Seit den 70er Jahren unterrichtete der bekennende Christ die Fächer Deutsch, Englisch und Evangelische Religionslehre an einer Realschule. Bis zu seiner Pensionierung blieb Günther Koch neben seiner Reportertätigkeit mit einer  Teilzeitstelle im bayerischen Schuldienst tätig. (Quelle: wikipedia.org)

Zum christlichen Glauben bekannte sich Koch zuletzt im November 2021 in einem Fragebogen zu seinem 80. Geburtstag gegenüber Onetz.de. In Zeiten, in denen die Kirchen in der öffentlichen Berichterstattung oftmals nur mit dem, was schief läuft, vorkommen, erklärte Koch hinsichtlich seiner Meinung zur Kirche:

„Als überzeugter evangelischer Christ denke ich, dass die evangelische Kirche viel mehr richtig als verkehrt gemacht hat.“

 

Für den Roadmovie „Und vorne hilft der liebe Gott“ (erschienen im April 2016), in dem Fußball-Stars wie Jürgen Klopp oder David Alaba zur Bedeutung des Glaubens und den damit verbundenen Werten in ihrem Leben Stellung bezogen, konnte der Regisseur David Kadel für den Kommentar des Films Günther Koch gewinnen. Klopp schwärmte seinerzeit über den Film: „Werte vermitteln, Vorbild sein, Glaube, Demut und Dankbarkeit, sich zur Persönlichkeit entwickeln – all diese Themen werden hier toll aufgearbeitet und sehr anschaulich und authentisch rüber gebracht. Mir hat es einen Riesen-Spaß gemacht, Teil dieser Produktion zu sein.“

 

Jahre zuvor war Günther Koch im Gespräch mit David Kadel in dessen damaliger Fernsehsendung „Um Gottes Willen – N24 Ethik“ zu Gast, die am 19. Juni 2005 unter dem Titel „Wenn die Fußballseele kocht … Günther Koch, Lehrer und Fußballreporter“ erstmals ausgestrahlt wurde. Damals erklärte der fränkische Lehrer und Kultreporter auf seine Art, warum der Glaube an Gott für den Menschen von essenzieller Bedeutung ist und bleibt:

„Wer keine Begeisterung hat, wer keinen Gott in sich trägt, für den er glaubt, dass es Wert ist, dass man sich engagiert, der kommt nicht über die Rampe.“

 

Im Herbst 2021 erschien die Biografie „Wir melden uns vom Abgrund – Günther Koch – Ein Leben als Fußball-Reporter“, das der Schriftsteller Jürgen Roth über die Reporter-Legende geschrieben hat. Darin würdigt er die Lebensleistung von Günther Koch, dessen Stimme selbst Köln-, HSV- und Hertha-Fans erkennen und dessen Ausspruch „Hallo, hier ist Nürnberg! Wir melden uns vom Abgrund!“ ins kollektive Fußballgedächtnis eingegangen ist, als der 1. FC Nürnberg in einem dramatischen Finale am letzten Spieltag der Bundesligasaison 1998/99 unerwartet noch abgestiegen ist.

Quellen: bild.de (1), onetz.de, nordbayern.de, bild.de (2), presseportal.de, br.de