Laith Al-Deen: „An Nichts zu glauben, vermittelt ein Gefühl der Leere“

Der Musiker Laith Al-Deen, dessen Karriere vor mittlerweile mehr als 20 Jahren mit dem Hit „Bilder von dir“ begann, übernahm im RTL-Live-Event „Die Passion“ die Rolle des Petrus. Mit dem Thema Glauben kam der 50-Jährige im Lauf seines Lebens immer wieder in Berührung und bleibt bis heute in der Spur des Suchenden, gerade weil ihm bewusst ist, dass das Nichtglauben ein Gefühl der Leere hinterlässt. Dazu äußerte er sich aktuell im Interview mit dem christlichen Medienmagazin Pro sowie im Gespräch über die christliche Serie „The Chosen“.

Laith Al-Deen wurde 1972 als Sohn eines Irakers und einer Deutschen in Karlsruhe geboren. In der Talksendung „Gerwin trifft“ berichtete der Sänger vor Jahren, dass seine Mutter „aus einer relativ streng katholischen Familie“ stamme. Aktuell erklärte er im Pro-Interview, dass seine Mutter in der katholischen Kirche war und sein Vater nicht praktizierender Moslem sei.

In den genannten Interviews schilderte Al-Deen, dass er in seinem Leben immer wieder mit dem Thema Glauben in Berührung ist. So sammelte er in der Kindheit Erfahrungen beim Besuch des Religionsunterrichts und bei der Teilnahme an kirchlichen Freizeiten. Seit vielen Jahren ist er Botschafter des christlichen Hilfswerkes „World Vision“ und aktuell setzt er sich mit der Passionsgeschichte sowie den Inhalten der Jesus-Serie „The Chosen“ auseinander. Im „Chosen-Interview“ erklärte der Sänger:

„Wenn ich zurückschaue, dann hat die Auseinandersetzung mit Glauben in der Grundschule angefangen und zieht sich schlangenlinienförmig durch mein Leben. Es gibt immer wieder Berührungspunkte und es hört auch nicht auf. Das scheint der Weg zu sein und ich habe dabei immer wieder die Möglichkeit, das neu zu justieren.“

Dass ihn die Beschäftigung mit dem Glauben an Gott schon immer interessiert hat, berichtete Laith Al-Deen bereits im Interview mit dem Journalisten Hanno Gerwin. Damals sagte er, dass er als konfessionsloser Mensch im Abitur als drittes Prüfungsfach Religion belegt hat. Dabei betonte der Sänger:

„Die Bibel zu lesen kann was sehr Spannendes sein.“

Überhaupt empfinde er die Entwicklung eines Glaubensbildes, das „einen weiter bringt“, als „sehr gut“.

 

Im Pro-Interview zu seiner Rolle des Petrus im TV-Event „Die Passion“ betonte Laith Al-Deen die Aktualität der Passionsgeschichte, die für ihn „zu einer der aktuellsten und zeitlosesten Geschichten“ der Welt gehört. Was er aus der Beschäftigung mit der Passionsgeschichte mitgenommen habe, benennt der Musiker wie folgt:

„Es geht um das füreinander Einstehen, um Verrat und Verleumdung und es geht darum, aus Fehlern zu lernen.“

Er hoffe, dass sie mit der Aufführung der Passion Jesu „in die Herzen der Menschen kommen“.

Die Beschäftigung mit Petrus und das Entdecken von Parallelen in der eigenen Persönlichkeit fand er inspirierend. So könne er gut nachvollziehen, wenn Petrus als einer, der „von einer Idee wirklich begeistert“ war und für diese Idee lebte, „durch Einflüsse von außen ins Zweifeln und ins Straucheln“ geriet. Ein weiterer Charakterzug von Petrus, der auch auf ihn zutreffe und Petrus überdies mit vielen Menschen verbinde, sei, „dass er jemand ist, der sein eigenes Potenzial nicht erkennt“ und dieses ihm „erst offenbart werden“ musste. Diesbezüglich fährt Al-Deen fort:

„Er [Petrus] muss sogar seinen geliebten Freund verleugnen, bevor er dann in die Rolle des Grundsteins der christlichen Kirche hineinwachsen kann.“

Gerade durch „das Wechselbad der Gefühle zwischen Hingabe und den Selbstzweifeln und dem Selbstschutz“ erlebe er die Rolle des Petrus als „total spannend“.

 

Im „The Chosen“-Interview beschreibt sich Laith Al-Deen auf seinem Glaubensweg als „On-Off-Typ“, den das Thema Glauben „immer wieder begleitet“. Dazu sagte er:

„Nach wie vor habe ich mein eigenes Tun mit dem Glauben und das lässt mich nicht los.“

So finde er auch Projekte wie „The Chosen“ gut, die für das Thema Glauben sensibilisieren. Den Wert des Glaubens beschreibt der Sänger wie folgt:

„An Nichts zu glauben, vermittelt mir zumindest ein Gefühl der Leere.“

Dies fühle sich an, „wie ein großer leerer Raum, der nicht gefüllt wird“. An etwas zu glauben, sei seiner Meinung nach „zwingend erforderlich“ und „wahnsinnig wichtig“ für den Menschen. Als Beispiel führte er seine Rolle als Vater an, wozu er erklärte:

„Wenn man anfängt ein Stück von sich weiterzugeben und auch Werte zu vermitteln, dann wird es ganz entscheidend, dass man selber daran glaubt, an das, was man da macht.“

Weiter schilderte der Sänger, dass für ihn der Wert der Nächstenliebe sehr wichtig ist. Dies sei ein Thema, dass stärker in den Mittelpunkt gestellt werden müsste, wie es etwa in der Serie „The Chosen“ der Fall ist.

Seit vielen Jahren engagiert sich Laith Al-Deen als Botschafter von World-Vision. Bereits im Januar 2012 erklärte er gegenüber dem christlichen Medienmagazin Pro, dass für sein Engagement bei dem christlichen Hilfswerk die gelebte Nächstenliebe, die er vorgefunden habe, entscheidend gewesen sei. Nächstenliebe verstehe er als die große Schnittmenge der meisten Religionen. Der Glaube könne helfen, sie umzusetzen. Weiter sagte er damals, dass er versuche, „die Nächstenliebe mit meinem Leben zu vereinbaren, sie nach außen zu tragen“.

Als er vor einigen Jahren sein Patenkind in Vietnam besuchte, traf er Menschen, „die seit 30 Jahren ehrenamtlich dort arbeiten und viel Zeit investieren“, berichtete Laith Al-Deen im aktuellen Pro-Interview. In der einen Woche im Vietnam habe er „so viel Nächstenliebe erfahren“, dass ihm deutlich wurde, dass auch durch sein Zutun, „eine kleine Spur gelegt [ist], die wieder etwas Größeres entstehen lässt“.

Ganz in diesem Sinne inspiriert ihn auch seine aktuelle Auseinandersetzung mit Jesus Christus, wenn er gegenüber Pro erklärt:

„Für mich ist Jesus im weltlichen Sinne stellvertretend für die Idee, dass Glauben die sprichwörtlichen Berge versetzen kann und damit unerlässlich für jeden, der sich ein Ziel gesetzt hat.“

Quellen: pro-medienmagazin.de (1), gerwintrifft.de, youtube.com, pro-medienmagazin.de

Anbei der Song „Liebe ist ein Geschenk“ von Laith Al-Deen:

„Liebe ist eine Kraft, die das Leben größer macht.“