Magdalena Neuner: „Die Werte, die ich als Kind aus der Kirche mitbekommen habe, sind auch heute wichtig“
Magdalena Neuner war in ihrer aktiven Zeit zweimalige Olympiasiegerin und zwölfmalige Weltmeisterin im Biathlon. Bereits im Alter von 25 Jahren beendete sie ihre sportliche Karriere, weil für sie u.a. der Wert der Familie stärker in den Fokus rückte. Mit dem Magazin Grandios sprach die 33-Jährige aktuell über ihr wichtige Werte und Rituale, die ihr Fundament im christlichen Glauben haben.
Gleich zu Beginn des Interviews betonte Magdalena Neuner die Werte Lebensfreude und Demut mit Blick auf ihr Leben. Ihr Wertebewusstsein wurde in ihrer Erziehung im christlichen Glauben grundgelegt (wir berichteten).
Gegenüber Grandios, dem Magazin des Bistums Regensburg, berichtete Magdalena Neuner zu ihrem Aufwachsen in einem katholischen Elternhaus in Wallgau, dass sie als Kind den sonntäglichen Kirchgang nicht immer gerne begangen habe und manchmal lieber ausgeschlafen hätte. Dazu betonte die 33-Jährige aber:
„Andererseits hat mir diese Regelmäßigkeit viel gegeben. Sonntags sind wir in die Kirche. Danach sind wir heim, und Mama hat für uns alle gekocht. Als Kind war mir diese Regelmäßigkeit wichtig.“
Auf diese Zeit zurückblickend erkennt die ehemalige Spitzensportlerin, dass ihr dieses „bodenständige und fest gefügte Leben mit dem Glauben“ viel gegeben habe. Diese guten und lebensprägenden Erfahrungen möchte sie auch ihren Kindern ermöglichen. Dazu erklärte die Oberbayerin:
„Diese Rituale aus der Kindheit begleiten einen im Leben weiter. Das prägt mich auch jetzt als Mama.“
Zudem empfindet Magdalena Neuner, die ihr in der Kindheit vermittelten Werte als lebensprägend. Dabei hebt sie auch die Kirche als Ort der Wertevermittlung hervor:
„Ich glaube, die Werte, die ich als Kind aus der Kirche und dem religiösen Leben mitbekommen habe, sind auch heute wichtig.“
Weiter erklärte sie:
„Ich möchte meinen Kindern die Werte, die ich als Kind vermittelt bekommen habe, weitergeben.“
Zu ihrem persönlichen Glauben ließ Magdalena Neuner durchblicken, dass ihr die Freude am Glauben wichtig ist und ihr Unterwürfigkeit im Glauben nicht gefalle. Dazu erklärte die ehemalige Weltklasse-Biathletin, dass sie mit dem Schuldbekenntnis gleich am Anfang des Gottesdienstes ein Problem habe, weil es den Menschen so auf die Sünde fixiert. Zu ihrem Gottesbild äußerte sie:
„Ich glaube, dass Gott uns so liebt, wie wir sind. Das ist ja auch das, was der Glaube vermittelt.“
Und weiter:
„Für mich ist es wichtig zu wissen, dass es eine Kraft gibt, die uns leitet und uns im Leben führt.“
Wenig Bedeutung haben für sie dabei konfessionelle Unterschiede. Unbehagen bereitet ihr jedoch „Rechthaberei zwischen Gläubigen“ und Anfeindungen zwischen den unterschiedlichen Religionen. Bei all den negativen Erscheinungen, die durch religiösen Fundamentalismus in der Welt ersichtlich sind, richtet die 33-Jährige ihren Blick auf die Lebenskraft, die ein vernunftbegründeter und lebensbejahender Glaube, der „über den Tellerrand“ hinausblickt, bietet. Dazu betonte sie:
„Aber ich gehe gerne in die Kirche. Meine Kinder sind getauft und wir haben kirchlich geheiratet. Das ist mir unheimlich wichtig.“
Lebensfreude im Glauben ist das, was in den Augen von Magdalena Neuner zählt und zugleich das, was sie selbst auch ausstrahlt.
Das „Grandios“-Interview mit Magdalena Neuner gibt’s unter