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Markus Söder: „Das Christentum bleibt für Bayern eine große und wichtige Angelegenheit“

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Heute Vormittag wurde Papst Benedikt XVI. in den Grotten unter der Basilika des Petersdoms begraben. Zehntausende Menschen waren vor Ort und begleiteten den ehemaligen Papst auf seinem letzten Weg, darunter viele Politiker wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder, die beide heute just an diesem Tag Geburtstag haben. Die Totenmesse, die Papst Franziskus vor so vielen gläubigen Christen aus der ganzen Welt auf dem Peterplatz feierte, zeigte, wie bedeutend die christliche Botschaft auch 2.000 Jahre nach Christus weiterhin ist. Papst Benedikt XVI. hat insbesondere mit seinen Ausführungen zum Thema „Glaube und Vernunft“ sowie mit seiner Enzyklika „Deus caritas est“ (Gott ist die Liebe) und seiner Jesus-Trilogie einen Beitrag geleistet, dass der christliche Glauben auch in den nächsten 2.000 Jahren die Menschen ermutigen und inspirieren wird. Genau diesen Aspekt brachte der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder im Anschluss an die Live-Übertragung aus Rom im Bayerischen Fernsehen zum Ausdruck.

BR-Chefredakteur Christian Nitsche meinte im Interview mit Markus Söder, dass durch Papst Benedikt die beiden großen Kirchen in Bayern „nochmal eine große Aufwertung durch die Präsenz in Rom und weltweit“ erhalten hätten, was jetzt wegfallen würde. Auf die anschließende Frage, wie wichtig die beiden großen Kirchen für Bayern trotzdem noch bleiben würden, entlarvte der bayerische Ministerpräsident mit Blick auf die vielen gläubigen Menschen aus der ganzen Welt und die nachhaltig gültige Hoffnungsbotschaft des Christentums die Naivität, die in der Frage des BR-Journalisten steckte. Söder betonte:

„Das Christentum bleibt für Bayern eine große und wichtige Angelegenheit.“

Bayern sei zum einen ein „traditionell christlich geprägtes Land“. Zum anderen müsse aber auch bewusst sein, „dass der Glaube auch weiterhin sehr attraktiv ist“, auch wenn die institutionellen Kirchen „schon ihre Herausforderungen haben“. Von den Eindrücken einer Totenmesse, die mit viel österlicher Hoffnung verbunden war, bewegt und mit Blick auf die vielen Menschen vor Ort, die diese Hoffnung weltweit eint, ermutigte Markus Söder vielmehr die Kirchen hierzulande die Attraktivität, die im Evangelium liegt, wieder in den Vordergrund zu rücken. Dazu erklärte er:

„Umso wichtiger ist es, dass man aus einem solchen Tag der Anteilnahme und des Blicks zurück vielleicht auch ein bisschen Hoffnung schöpft. Wenn man das hier so sieht, gerade auch den Charakter der Weltkirche, der sich hier zeigt, wie viele Menschen aus unterschiedlichen Nationen zusammenkommen und gemeinsam einen Gottesdienst feiern, vielleicht kann das auch ein bisschen Kraft und Mut geben auch der Kirche daheim, wenn ich das so sagen darf, auch sich wieder mehr damit zu beschäftigen.“

So sei der heutige Tag in Rom „mit zwei Gefühlen verbunden“: Zum einen dem Gefühl der Sorge und der Trauer und zum anderen gleichzeitig mit der „Hoffnung, die man aus einem solchen Tag schöpfen darf“. Dazu betonte Söder:

„Ich würde mir wünschen, dass unsere Kirche, evangelisch oder katholisch, mehr Mut findet zu menschlicher Mission, und nicht nur mit Selbstbeschäftigung.“

Mit Blick auf die Bedeutung von Papst Benedikt für ihn persönlich sowie für die Gesellschaft insgesamt, erklärte Markus Söder, dass Benedikt als erster Papst aus Bayern für ihn persönlich eine besondere Bedeutung habe. Sein Pontifikat sei nicht einfach gewesen, aber schlussendlich bleibe eine „ganz beeindruckende Lebensleistung“, sagte Söder, der sich selbst im christlichen Glauben getragen weiß (wir berichteten). Weiter hob der Bayerische Ministerpräsident hervor, dass Joseph Ratzinger einer der bedeutendsten Theologen des 20. Jahrhunderts gewesen sei sowie auch ein „Philosoph, ein Intellektueller“. Er glaube, dass Benedikt XVI, der seine Liebe zu Bayern immer im Herzen getragen habe, viel herzlicher in Erinnerung bleiben werde als viele denken, prognostizierte Markus Söder.

 

Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte Papst Benedikt nach der Trauerfeier im Vatikan als „großen Theologen ausgestattet mit kräftigem Intellekt“ und „Mann mit großer Bescheidenheit“. Weiter lobte ihn Steinmeier als Menschen, der tief verankert in den kirchlichen Traditionen war, und zugleich immer wieder zum Dialog mit anderen Kirchen und Religionen aufgerufen habe.

 

Die Bayerische Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales Melanie Huml übermittelte in ihrem Facebook-Post zum Abschied von Papst Benedikt XVI. einen Satz, den Benedikt bei seiner Amtseinführung im Jahr 2005 sagte. Ein Satz, der im Umgang mit Tod und Trauer aus der Perspektive österlicher Hoffnung mehr sagt als tausend Worte:

„Wer glaubt, ist nie allein – im Leben nicht und auch im Sterben nicht.“

Anbei der Facebook-Post des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder mit Eindrücken von der Trauerfeier im Vatikan:

 

Hier der beschriebene Facebook-Post der Bayerischen Staatsministerin Melanie Huml: