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Oberammergauer Passionsspiele gestartet: „Hier wird die Geschichte aller Geschichten aufgeführt“

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Die Passion Christi ist zurück in der Mitte der Gesellschaft. Zum zweiten Mal in diesem Jahr bewegt die Heilstat Christi auf der großen Bühne die Massen. Nach dem RTL-Live-Event „Die Passion“, der am 13. April mit großem Star-Aufgebot in Essen aufgeführt wurde und drei Millionen Menschen an den TV-Geräten erreichte, feierten am vergangenen Samstag die berühmten Oberammergauer Passionsspiele ihre Premiere zu einem Ereignis, das wie kein anderes unsere Kultur, unser Denken und unsere Geschichte geprägt hat und nicht zuletzt den Glauben und die Wertehaltung von Milliarden Menschen bestimmt.

„Jesus lebt“ stellten zur Premiere der Passionsspiele in Oberammergau u.a. der Bayerische Rundfunk und die Wochenzeitung Die Zeit in ihren Headlines fest. Ganz in diesem Sinne rief Regisseur Christian Stückl den Medienschaffenden zu:

„Uns hat das Passionsfieber gepackt!“

Wie Die Zeit“ berichtet, will Stückl, der die Passion zum vierten Mal inszeniert, stärker als früher das Wirken Jesu in den Vordergrund rücken. Dazu erklärt der 60-Jährige:

„Wir haben früher die Leidensgeschichte von Jesus erzählt. Aber ganz wichtig ist die Lebensgeschichte. Was wollte er in seinem Leben? Und: Wie passt dieser Jesus in unsere Zeit?“

Im Gespräch mit Vaticannews merkte Christian Stückl an, dass die Kirche verlernt habe, die Geschichte von Jesus zu erzählen, Jesus uns aber zugleich „wahnsinnig viel zu sagen“ habe.

Der Darsteller Frederik Mayet, der 2022 zum zweiten Mal Jesus bei den Oberammergauern Passionsspielen verkörpert, betonte bereits vorab, dass das, was in Oberammergau seit 400 Jahren passiere, eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der Geschichte und der Botschaft von Jesus sei. Die Begeisterung an der Heilstat Christi ist dann auch bei der Premiere in Oberammergau zu spüren (Eine Rezension zur Erstaufführung gibt’s unter katholisch.de).

 

Dass die Heilstat Christi wieder in der Mitte der Gesellschaft anzukommen scheint, zeigt auch der große Auflauf von Prominenten zur Erstaufführung der 42. Passionsspiele, zu denen der katholische Münchner Kardinal Reinhard Marx und der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm den Eröffnungsgottesdienst gestalteten. Die Predigt hielten die beiden Geistlichen gemeinsamen und betonten mit Blick auf das Engagement der Oberammergauer:

„Ihr seid ein großes Geschenk für die ganze Welt.“

Wie Marx, der hervorhob, dass das Passionsspiel den Besucherinnen und Besuchern ermögliche, die Person Jesus von Nazareth kennenzulernen und dann zu entscheiden, das Leben aus seinem Blick zu gestalten, erklärte auch Bedford-Strohm, dass die Aufführung das Interesse an Jesus und seiner berührenden Botschaft wecke.

Neben weiteren Persönlichkeiten aus der Welt des Glaubens wie u.a. dem Apostolischen Nuntius Nikola Eterovic, den Bischöfen von Augsburg, Bamberg und Passau, Bertram Meier, Ludwig Schick und Stefan Oster, den Benediktiner-Äbten von Ettal und Metten sowie vom Zentralrat der Juden in Deutschland dessen Präsident Josef Schuster und der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, befanden sich auch zahlreiche Promis aus Politik und Gesellschaft.

So waren unter den Gästen Stars wie die TV-Legenden Uschi Glas, Jutta Speidel und Dieter Hallervorden, die Ministerpräsidenten Markus Söder und Reiner Haseloff, die Landtagspräsidentin Ilse Aigner, die Schauspieler Ben Becker, Dominic Raacke, Udo Wachtveitl, Clemens Schick, Götz Otto oder Rufus Beck, der ehemalige Skirennläufer und Olympiasieger Markus Wasmeier, die Moderatorinnen Dunya Hayali und Collien Ulmen-Fernandes sowie die Moderatoren Frank Plasberg und Eckart von Hirschhausen.

Der Schauspieler Ben Becker brachte mit seinem Statement die Dringlichkeit eines neuen Nachdenkens über die Bedeutung des Evangeliums für unsere Gesellschaft zum Ausdruck. Der 57-Jährige, der bereits vor Jahren selbst die Bibel als gesprochene Symphonie in den großen Hallen Deutschlands präsentierte, erklärte am Samstag bei der Premiere der Passionsspiele Oberammergau:

„Schade ist nur, dass wir den Text zwar kennen, aber nicht verinnerlicht haben und nicht daraus lernen. Mehr Schönheit, Wahrheit und mehr Antwort kann man den Menschen nicht geben. Dass das nicht funktioniert, ist mir nach wie vor ein Rätsel.“

Mit Unterhaltung haben die Passionsspiele aus seiner Sicht nichts zu tun. Dazu betonte Becker:

„Ich sehe es nicht als Unterhaltung, ich sehe es sehr ernst.“

 

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder ließ via Instagram wissen, dass die Premiere der Passionsspiele in Oberammergau „unter großartiger Regie von Christian Stückl“ seine Seele berührt habe. Weiter schrieb er:

„Hier wird die Geschichte aller Geschichten aufgeführt. Sie gibt Hoffnung und Halt. Man spürt die tiefe Religiosität.“

Die Leistung der ehrenamtlichen Schauspieler bezeichnete der Ministerpräsident als „grandios“.

Quellen: passionsspiele-oberammergau.de, br.de, zeit.de, merkur.de, katholisch.de (1), katholisch.de (2), katholisch.de (3), vaticannews.va, stern.de, rp-online.de, bild.de, ekd.de, pro-medienmagazin.de, instagram.com

Anbei der beschriebene Insta-Post des Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder zur Premiere der Oberammgauer Passionsspiele 2022:

 

 

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