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Matthias Miersch beschreibt sein kirchliches Engagement als prägend

Der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Matthias Miersch, sprach aktuell im Interview mit dem christlichen Medienmagazin PRO, wie er über Umwege zum Engagement in der evangelischen Kirche kam und wie dieses Aufwachsen im kirchlichen Umfeld sein Gerechtigkeitsempfinden und auch seine „Verbindung zum Spirituellen“ prägte.

Matthias Miersch berichtete, dass sein Vater als Erzieher in einem Jugendheim und seine Mutter als Schwesternhelferin in einem von Nonnen geleiteten Krankenhaus oft fehlende Barmherzigkeit bis hin zu Bigotterie an diesen Orten erlebt hätten, weshalb sie ihm und seiner Zwillingsschwester „die Kirche bewusst nicht mit auf den Lebensweg gegeben“ hätten. Miersch schilderte, dass er über Umwege zum Engagement in der Kirche kam. Im Zuge der Anmeldung seiner Freunde zum Konfirmandenunterricht, habe er auch daran teilgenommen und dabei einen „tollen Pastor“ erlebt. Im Rückblick auf diesen Pastor betont der SPD-Politiker:

„Es ging bei ihm immer sehr stark um Gerechtigkeitsfragen. Und da merkte ich, das ist es.“

Miersch schilderte die bei diesen Pastor gemachten Erfahrungen als prägend für sein Gerechtigskeitsempfinden. So habe er begonnen, „die Ungleichverteilung von Wohlstand zwischen Nord- und Südhalbkugel und den Einfluss der Wirtschaft auf den afrikanischen Kontinent damals als schreiende Ungerechtigkeit“ zu begreifen und sich an kirchlichen Aktionen, die darauf aufmerksam machten, zu beteiligen. Neben Gerechtigkeit sei es auch um Krieg und Frieden gegangen, berichtete der 56-Jährige weiter und hob dabei hervor, dass dies „immer natürlich in Verbindung mit dem biblischen Kontext, dem christlichen Menschenbild“ geschehen sei. Über seine moralische Entwicklung im Umfeld der Kirche hinaus, infolge derer sein „politisches Herz“ erwacht sei, hob Miersch hervor:

„Ich fand auch die Verbindung zum Spirituellen spannend. Die Erkenntnis, dass wir Menschen nicht greifen können, was wir aber spüren: Gott. Eine behütende Kraft.“

So habe er sich entschieden, sich konfirmieren zu lassen und in die Jugendarbeit in seiner Kirchengemeinde, die vom CVJM organisiert wurde, voll einzusteigen. Zu seinen damaligen Engagement ließ der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion wissen, dass er eine Kinderbibelgruppe geleitet, Sommerfreizeiten für Jugendliche organisiert und in der Christmette an Weihnachten mitgewirkt habe. Des Weiteren sei er in der offenen Jugendarbeit aktiv gewesen und in den Vorstand des CVJM gegangen. An Weihnachten hätten er und seine Zwillingsschwester gegen 21 Uhr das elterliche Zuhause verlassen, um sich in der kirchlichen Jugendarbeit „in einem nicht so guten Viertel meiner Laatzener Heimat“ zu engagieren, berichtete Matthias Miersch weiter.

Die damals gemachten Erfahrungen waren für ihn nicht nur für seinen Weg in die Politik prägend, sondern auch für seine Spiritualität. Danach gefragt welche Rolle die Fragen von Leben, Tod, Ewigkeit für seinen Glauben spielen, merkte der 56-Jährige an, dass er daran noch arbeite. Dabei betonte er:

„Ich bin davon überzeugt, dass es etwas gibt, was wir alle nicht richtig wissen, aber was wir spüren und fühlen können.“

Im Umgang mit dem Tod seines Vaters sei für ihn der Glaube an ein Leben über den Tod hinaus „ganz zentral“ gewesen, so Miersch. Weiter erklärte er, dass er sich in Situationen, in denen es ihm schlecht geht, sich aufgefangen wisse, „durch Kräfte, die einerseits in mir sind, die ich aber auch zulassen muss“. Dazu gehöre für ihn der Glaube, betonte Miersch und fügt an, dass er „ohne diese große Sicherheit“ keine Politik machen könnte.

Quelle: pro-medienmagazin.de

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