Ministerpräsident Stephan Weil bleibt trotz Kirchenaustritt „innerlich Katholik“
Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil trat in den 1980er Jahren aus der katholischen Kirche aus, um gegen die vatikanische Familienpolitik zu protestieren. Beim Tag der offenen Tür des niedersächsischen Landtags in Hannover, der am 14. September stattfand, sprach er nun bei einem Talk des Evangelischen Pressedienstes (epd) und des Evangelischen Kirchenfunkes Niedersachsen-Bremen (ekn) über einen möglichen Wiedereintritt in die Kirche.
Wie katholisch.de berichtet, äußerte Stephan Weil, dass er in den letzten 20 Jahren des Öfteren mit dem Gedanken des Wiedereintritts gespielt habe. Die katholische Kirche, die er als „meine Kirche“ bezeichnet, habe es ihm dabei aber „immer wieder schwer“ gemacht. Dazu begründete der SPD-Politiker:
„Eigentlich müsste sie [die katholische Kirche] es nur mal eine Zeit lang schaffen, ohne bestimmte Schlagzeilen zu bleiben. Dann wäre ich wieder drin.“
Der 66-Jährige berichtete, dass sein Aufwachsen im Glauben ihn bis heute „stark“ präge. Die Auswirkungen dessen beschreibt Weil folgendermaßen:
„Ich bin ziemlich katholisch erzogen worden. Und dann können sie austreten, so oft sie lustig sind – innerlich bleiben sie Katholik.“
Durch diese innere Grundausrichtung habe er auch nicht mit dem Gedanken eines Übertrittst in die evangelische Kirche gespielt, schilderte Niedersachsens Ministerpräsident.
Bereits im Jahr 2013 sprach Stephan Weil mit der Zeit-Beilage „Christ und Welt“ über seinen persönlichen Zugang zum Glauben. Dazu sagte er:
„In meinem politischen Alltag spielt der Glaube keine Rolle, in meinem persönlichen jedoch sehr wohl.“
Im Jahr 2013 wurde Stephan Weil zum Ministerpräsident Niedersachsens gewählt. In diesem Kontext ließ er über seine Verbindung zu Gott wissen, dass man den lieben Gott seiner Ansicht nach nicht mit den Landtagswahlen „behelligen“ sollte und dass er am Wahlabend folglich nicht dafür gebetet habe, Ministerpräsident zu werden. Vielmehr habe er für Unversehrtheit an „Leib und Seele“ nach dem Wahlkampf gebetet.
Schon damals erklärte der SPD-Politiker, dass er häufig darüber nachgedacht habe, wieder in die katholische Kirche einzutreten, wovon ihn aber eintretende Kirchenskandale abgehalten hätten. Dabei betonte er:
„Aber Austritt hin oder her: Ich bin und bleibe im Herzen Katholik.“
Im September 2022 berichtete Stephan Weil gegenüber dem Magazin „Bunte“, dass er seine Prägung durch den christlichen Glauben bis heute spüre, was er wie folgt begründet:
„Ich bin katholisch erzogen worden, das behält man immer in sich.“
Quellen: katholisch.de, pro-medienmagazin.de, welt.de