Wiesn-Wirt Günter Steinberg: „Wir werden oft angesprochen, warum hier eine Bibel auf dem Oktoberfest ist“
Am Mittwoch, den 25. September, fand auf dem Münchner Oktoberfest im Marstall-Festzelt der traditionelle Wiesn-Gottesdienst statt, zu dem Schausteller, Marktkaufleute, Wiesn-Wirte, Oktoberfest-Mitarbeiter und viele andere Besucher im Marstall-Festzelt zusammenkamen, um gemeinsam für eine friedliche Wiesn zu beten.
Wie das Erzbistum München und Freising auf seiner Facebook-Seite berichtet, spendete zu Beginn des Gottesdienstes Pfarrer Sascha Ellinghaus, Leiter der Katholischen Circus- und Schaustellerseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz, einem Schaustellerkind das Taufsakrament. In seiner Predigt betonte er:
„Es gibt kein Oktoberfest ohne Tradition. Und es gibt keine christliche Kirche ohne die Tradition – ohne das, was die eine Generation an die nächste weiterzugeben hat an Schönheit, an Weisheit, an Freude und Friede, an dem, was das Herz berührt.“
Hinweis: Bilder vom Wiesn-Gottesdienst gibt es HIER.
Überhaupt spielt an so manchen Orten der Wiesn der christliche Glaube eine größere Rolle als man gemeinhin annehmen mag. So berichtete vor einem Jahr im Interview mit uns der Kabarettist Wolfgang Krebs, der durch seine Parodien von Politikern wie Markus Söder, Edmund Stoiber oder Horst Seehofer bekannt ist, dass bei ihm durch eine Begegnung im Stüberl im Hofbräu-Festzelt der Entschluss zum Wiedereintritt in die Kirche grundgelegt wurde. Dazu sagte er:
„Überzeugt davon und aufgeweckt hat mich eine Begegnung auf dem Münchner Oktoberfest.“
Krebs berichtete, dass er mit den Hofbräu-Zelt-Betreibern Margot und Günter Steinberg befreundet ist und er im Stüberl von deren Festzelt dem Pfarrer Josef Fegg vom Pfarrverband Rottenbuch über den Weg lief und ihm das Aufeinandertreffen mit diesem Mann der Kirche begeisterte. Im Anschluss traf sich Wolfgang Krebs immer wieder mit diesem Seelsorger. Dabei reifte in ihm der Entschluss, sich auf den Weg zu begeben, um in Begleitung von Pfarrer Fegg am 10. September 2023 wieder in die Kirche einzutreten. Mittlerweile machen die beiden einen katholisch-fröhlichen Podcast mit dem Titel „Vergelt’s Gott“, in dem sie alle zwei Wochen mit einer großen Portion Humor über ihr Leben auf Bühne und am Altar, ihre beruflichen Irrwege und ihren ganz persönlichen Blick auf die Welt sprechen (siehe HIER).
Ein viertel Jahr vor unserem Interview mit Wolfgang Krebs sprachen wir im Interview mit den Wiesn-Wirten des Hofbräu-Festzeltes, Margot und Günter Steinberg, auch über das besondere Stüberl in ihrem Zelt, in dem es mitunter zu tiefgehenden Gesprächen kommt. Zu diesem besonderen Ort im Hofbräu-Festzelt berichtete Günter Steinberg:
„Wir haben so einen kleinen Raum, in dem wir uns zurückziehen und wo auch eine Bibel auf dem Tisch liegt. Da werden wir oft angesprochen von Leuten, die uns da besuchen und fragen, warum hier eine Bibel auf dem Oktoberfest ist. Und dann kann man schon wieder darüber sprechen.“
In einem bewegenden Gespräch erzählten die beiden gläubigen Christen vom Perspektivwechsel, den ihr Leben durch die Beziehung zu Jesus Christus erfuhr und wie prägend ihr Christ-Sein heute bei ihrer Arbeit auf dem Oktoberfest ist.
Anbei unser Interview mit den Wiesn-Wirten Margot und Günter Steinberg: