Foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0, 2023-05-09 Deutschland gegen USA (Eishockey-Länderspiel) by Sandro Halank–086, cropped, CC BY-SA 4.0

NHL-Star Nico Sturm: „Ich habe zurück zu meinem Glauben gefunden“

Der deutsche Eishockey-Nationalspieler Nico Sturm, der seit Juli 2022 bei den San Jose Sharks aus der National Hockey League (NHL) unter Vertrag steht und zuvor mit der Colorado Avalanche in den Playoffs 2022 den Stanley Cup gewann, sprach aktuell im Interview mit der Süddeutschen Zeitung über seine erstaunliche Karriere in den USA. Dabei ging der 28-Jährige, der auf der Position des Centers spielt, auch darauf ein, wie sein Glaube ihm geholfen hat.

Als Nico Sturm im Juni 2022 mit der Colorado Avalanche den Stanley Cup gewann, titelte die deutschsprachige Internet-Zeitung Nordschleswiger mit Sitz in Dänemark mit der Headline „Mit Stoßgebeten zum NHL-Triumph: Sturm kann es nicht fassen“. Dabei wird berichtet, dass Nico Sturm in den letzten Sekunden des Spiels das „ein oder andere Stoßgebet nach oben“ geschickt habe.

Im aktuellen Interview mit der Süddeutschen Zeitung gab der 28-Jährige Eishockey-Stürmer, der mit sechs Treffern maßgeblich zum Gewinn der Silbermedaille der Deutschen Eishockey-Nationalmannschaft bei der WM 2023 in Finnland beitrug, tiefere Einblicke zur Bedeutung des christlichen Glaubens in seinem Leben. Sturm berichtete, dass er „oft Selbstzweifel“ habe. Danach gefragt, was er dagegen tue, erklärte der Stürmer-Star:

„Ich habe in den vergangenen beiden Jahren zurück zu meinem Glauben gefunden. Ich bin evangelisch getauft.“

Das Lesen in der Bibel, das mit seinem Weg zum Glauben verbunden war, habe ihm „viel Kraft gegeben“, was sich auch darin zeigte, dass seine Selbstzweifel, mit denen er „sehr zu kämpfen gehabt“ habe, weniger wurden. Der 28-Jährige verriet, dass er „meistens am Abend“ eine Seite in der Bibel lese und er sich darin „ab und zu“ Stellen markiere.

Weiter brachte Sturm zum Ausdruck, dass ihm der Wert der Familie bewusst wurde und sich der Stellenwert des Eishockeys relativierte. So sei es für ihn heute „gut zu wissen, dass es nur Eishockey ist“ verbunden mit der Gewissheit, dass er „auch so ein super Leben haben“ werde.

Das Einstehen für den Glauben beschrieb Nico Sturm als etwas ganz Normales in der NHL-Community. So fände alle zwei Wochen ein „Facetime-Call mit den Spielern, die gläubig sind“, satt. Dabei hörten sie sich zunächst einen Podcast an, über den sie sich im Anschluss austauschten. Zudem berichtete Sturm, dass er und sechs weitere Mitspieler in San Jose „eine Kirchengruppe“ haben.

Im SZ-Interview darauf angesprochen, dass das ungewöhnlich sei, erklärte der NHL-Stürmer, dass er nicht vorhabe, „andere zu missionieren“ und jeder Mensch mit Problemen und Stress anders umgehe. Er lade andere Spieler zur Kirchengruppe ein und freue sich, „wenn neue Gesichter dazukommen“. Es sei für ihn aber auch völlig in Ordnung, wenn jemand, die Einladung nicht annimmt. Weiter betont Sturm:

„Ich denke auch nicht, dass ich besser bin als andere, nur weil ich in der Bibel lese. Jeder kann machen, was er will. Das ist eben meine Sache. Und mir hat das sehr geholfen.“

 

Im Interview mit der SZ brachte Nico Sturm an verschieden Stellen auch für ihn wichtige Werte zum Ausdruck, wie die „Akzeptanz, dass es okay ist zu verlieren“ sowie Opferbereitschaft, um sich „die bestmögliche Chance auf Erfolg zu geben“. Des Weitern hob er den Wert der Authentizität u.a. wie folgt hervor:

„Ich verstelle mich nicht. Ich werde nicht versuchen, ein Spieler zu sein, der ich nicht bin. Sonst schade ich nur mir und der Mannschaft. Ich mache einfach mein Ding.“

In der Begegnung mit Mitspielern und anderen Menschen stelle er fest, „dass das auf andere wirkt“.

Gerade den jungen Spielern will er seine Werte auch weitervermitteln. So wolle er ihnen zeigen, wie man sich vorbereitet und wie man mit Menschen umgeht. Dazu betont Nico Sturm:

„Die Kultur in einem Klub kommt von den Menschen, die dort arbeiten.“

Quellen: sueddeutsche.de, nordschleswiger.dk