Papst Leo XIV.: „Gott liebt uns, Gott liebt euch alle, und das Böse wird nicht siegen“
„Habemus Papam!“ Die 1,4 Milliarden Katholiken weltweit haben einen neuen Papst. Am 8. Mai 2025 um kurz nach 19 Uhr verkündete der französische Kardinal Dominique Mamberti: „Annuntio vobis gaudium magnum: habemus Papam“ („Ich verkünde euch eine große Freude: Wir haben einen Papst“). Mit Spannung richteten sich tausende Augen auf den Balkon des Petersdoms, auf den der US-Amerikaner Robert Francis Prevost als neuer Papst trat. Er nennt sich Papst Leo XIV. und ist der 267. Pontifex der römisch-katholischen Kirche. Mit einer beeindruckenden Ansprache berührte er sichtlich die Herzen der Menschen. Dabei stellte er den Fokus auf Jesus Christus ins Zentrum seiner Rede.
Mit den Worten „Der Friede sei mit euch“ begrüßte Papst Leo XIV. die jubelnden Menschen auf dem Petersplatz. Mit den ersten Worten des auferstandenen Christus brachte der 69-jährige Pontifex seine Hoffnung zum Ausdruck, „dass dieser Friedensgruß alle Völker und alle Menschen erreicht“. Dabei betonte er, dass Gott alle Menschen ohne Bedingungen liebe und diese Liebe in der Beziehung zu Jesus Christus erfahrbar sei. Wörtlich sagte er:
„Gott liebt uns, Gott liebt euch alle, und das Böse wird nicht siegen! Wir sind alle in Gottes Hand. Deshalb lasst uns ohne Angst, Hand in Hand mit Gott und miteinander vereint, voranschreiten. Wir sind Jünger Christi. Christus geht uns voraus. Die Welt braucht sein Licht. Die Menschheit braucht ihn als Brücke zu Gott und seiner Liebe.“
Mit Blick auf die Kirche richtete er die Erwartung einer missionarischen Kirche, „die Brücken baut, die den Dialog sucht, die immer offen ist, um alle mit offenen Armen zu empfangen“. Die Kirche solle ein offener Ort sein „für alle, die unsere Nächstenliebe, unsere Gegenwart, den Dialog, die Liebe brauchen“.
Am Ende seiner Rede spendete Leo XIV. den Segen „Urbi et orbi“ und verließ unter dem Jubel von Menschen allen Alters und aus aller Welt den Balkon des Petersdoms.
Wie wichtig ihm das Bewusstsein für ein Handeln aus der Liebe zu Gott heraus ist, hob Papst Leo XIV. in einem Interview mit Vaticannews hervor, das geführt wurde, als der neue Papst noch Kardinal war. Darin betonte der 69-Jährige, dass die Beziehung zu Jesus Christus das Fundament christlichen Handelns bildet. Dazu sagte er u.a.:
„Wir sind oft damit beschäftigt, die Lehre, die Art und Weise, wie wir unseren Glauben leben sollen, zu lehren, aber wir laufen Gefahr zu vergessen, dass unsere erste Aufgabe darin besteht, zu lehren, was es bedeutet, Jesus Christus zu kennen und Zeugnis von unserer Nähe zum Herrn zu geben. Das steht an erster Stelle: die Schönheit des Glaubens zu vermitteln, die Schönheit und Freude, Jesus zu kennen. Das bedeutet, dass wir es selbst leben und diese Erfahrung teilen.“
Quellen: vaticnanews.va (1), vaticannews.va (2)
Anbei die erste Ansprache von Papst Leo XIV. in Bild und Ton:
Update:
Stringent zu seinem Interview mit Vaticannews vor der Papstwahl und seiner ersten Ansprache als Papst erklärte das neue Oberhaupt der katholischen Kirche in seiner ersten Predigt, dass es darum gehe, sich klein zu machen, „damit Christus bleibt“. In seiner ersten Messe in der Sixtinischen Kapelle mit den Kardinälen, die ihn gewählt haben, warnte Papst Leo XIV. vor den Folgen des Glaubensverlustes, der oft „dramatische Begleiterscheinungen“ mit sich bringe. Dazu erklärte er, dass mit dem Glaubensverlust zugleich „etwa der Sinn des Lebens verloren geht, die Barmherzigkeit in Vergessenheit gerät, die Würde des Menschen in den dramatischsten Formen verletzt wird, die Krise der Familie und viele andere Wunden, unter denen unsere Gesellschaft nicht unerheblich leidet“, so Leo XIV.
Zudem stellte er fest, dass der Glaube in der heutigen Zeit vielfach als etwas „Absurdes“ angesehen werde und als etwas für „schwache und wenig intelligente Menschen“. Demzufolge würden dem Glauben vielfach andere Dinge vorgezogen wie Technologie, Geld, Erfolg, Macht und Vergnügen, schilderte der neue Pontifex. Im Zuge dessen würde auch das Verständnis von Jesus Christus auf die Rolle eines charismatischen Anführers oder Übermenschen reduziert, wodurch auch Getaufte Christen „schließlich in einen faktischen Atheismus geraten“, mahnte Papst Leo XIV. an.
Wie Papst Franziskus in seinem Pontifikat oft gelehrt habe, gelte es, „den freudigen Glauben an Jesus, den Erlöser, zu bezeugen“. Dazu betonte das neue Oberhaupt der katholischen Kirche:
„Deshalb ist es auch für uns unerlässlich, immer neu zu bekennen: ‚Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes‘ (Mt 16,16).“
- Die erste Predigt von Papst Leo XIV. gibt es unter folgendem Link:
- Das im Artikel angesprochenen Interview von Vaticannews mit Papst Leo XIV. gibt es:
Anbei die Worte, die der erste Papst aus den USA in englischer Sprache an die Kardinäle richtete und seine Jesuszentriertheit zeigen:
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