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Pater Christoph Kreitmeir gibt Jesu Tipps für unser Leben weiter

Mit seiner Auslegung zum heutigen Sonntagsevangelium (Mk 6, 7-13) gibt unser geistlicher Begleiter Pater Christoph Kreitmeir Jesu Tipps für unser Leben weiter.

 

Anbei die Worte seiner Predigt als Audio-Datei und anschließend im Textformat:

 

 

An diesem Sonntag erfahren wir, wie Jesus auf Gegenwind, Unverständnis und Ablehnung reagiert. Denn dies zeigte sich bei den Menschen immer mehr. Jesus zieht sich nicht zurück und jammert über die Verstocktheit der Leute. Was er vielmehr tut ist, dass er seine Jünger um sich sammelt. Das wird ganz kurz angedeutet mit den Worten: „Jesus rief die Zwölf zu sich…“

Er ruft die zu sich, die zu ihm gehören, um sein Tun zwölffach, das heißt vielfach zu multiplizieren, denn er sendet sie nach der Sammlung um ihn hinaus in die Welt. Nebenbei gesagt: Vor der Aussendung kommt die Sammlung, das gilt auch für jede qualitativ wertvolle Arbeit, die gut vorbereitet werden will. Jesus gibt bei dieser Sammlung um ihn den Jüngern Weisungen, die bis heute ihre Kraft nicht verloren haben:

  • Er sandte sie zu zweit aus.
  • Er gab ihnen Vollmacht über die unreinen Geister.
  • Nehmt nichts mit außer einem Wanderstab.
  • Und, nehmt die Gastfreundschaft bei Verständigen an, mit Unverständigen gebt euch nicht ab.

Diesen Weisungen Jesu möchte ich ein wenig nachgehen und sie für uns in unserer Zeit etwas fruchtbar werden lassen.

Er rief die Zwölf zu sich …: Allem voran steht die Erkenntnis, dass die Nähe zu Jesus das Kapital und die Kraft der Jünger ist.

Wer sich auch heute in seiner Nähe aufhält, der schöpft Kraft, Sinn und Zielorientierung daraus. Die Nähe zu ihm finden wir im persönlichen Gebet, in der Schriftlesung, in der Meditation, im Besuch der hl. Messe und im vertrauensvollen Austausch untereinander bezogen auf IHN.

Er sandte sie zu zweit aus …: Wer in seinem Leben schon längere Zeiten des Alleinseins und vor allem der Einsamkeit aushalten musste, weiß wie wichtig und wertvoll der Austausch mit anderen ist.

Der kleinste gemeinsame Nenner ist hier eine Zweierbeziehung. Die Aussendung zu Zweit gibt Halt, Stütze, Kraft, Ermutigung, Trost, aber auch Auseinandersetzung, Korrektur und Infragestellung. All dies bringt uns auf unserer Lebensreise weiter.

Er gab ihnen Vollmacht über die unreinen Geister …: Was für eine mächtige Zusage ist dies! Darin liegt ein Erkennen von unreinen, von wirren, von negativen Gedanken in uns selbst und bei anderen.

Meister der Lüge, wie Wladimir Putin und viele andere auf der Weltbühne, lächeln dir ins Gesicht und behaupten mit maskenhaftem Gesicht dies und das und verführen nicht wenige Menschen, ihnen zu glauben oder ihnen sogar zu folgen. Xi Linping macht dies, Joseph Goebbels war ein Meister darin. Die „Kunst der Unterscheidung der Geister“ (Ignatius von Loyola entwickelte dieses wichtige Werkzeug) hilft heraus zu finden, was wahr und gut ist und schenkt die Stärke, dies dann auch tapfer zu leben. Eine Eindeutigkeit, eine Klarheit, eine Authentizität/Echtheit werden wachsen und ausstrahlen. Verwandte Geister werden dies spüren und sich angezogen fühlen, fremde und unreine Geister werden es bekämpfen oder fliehen.

Nehmt nichts mit außer einem Wanderstab …: Wenig Gepäck macht frei, beweglich und verfügbar.

Ich bin immer wieder erstaunt darüber, was sich alles in meiner Wohnung im Laufe der Zeit ansammelt. Es ist schier unglaublich, was man alles hat und doch nicht braucht. Das kann blockieren und unfrei machen. Im Laufe unseres Lebens werden wir immer wieder mehr oder weniger sanft oder unsanft herausgefordert, uns von vielem zu trennen: Von Dingen, von Arbeitsplätzen, von Lebensträumen und Lebensplänen, von Menschen, von Lebensorten, von Heimat, von unserer Kraft und Gesundheit und ganz am Ende sogar von unserem Leben. Es ist klug, sich im Reduzieren, Verkleinern und Abgeben immer wieder einzuüben. Der WANDERSTAB ist dabei ein Symbol für das lebenslange Unterwegssein, er gibt Schutz vor wilden Tieren und bösen Menschen, man kann sich auf ihn stützen und er erinnert uns an unsere Rückbindung an Gott: „Der Herr ist mein Hirte … muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, Du bist bei mir. Dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht …“ (Psalm 23)

Und, nehmt die Gastfreundschaft bei Verständigen an, mit Unverständigen gebt euch nicht ab …: Wir alle wissen es, wie kräfteraubend es ist, wenn man mit Menschen zu tun haben muss, vielleicht sogar mit ihnen zusammen leben muss, die einen in wirklich wichtigen Dingen nicht verstehen, die es nicht können oder nicht wollen.

Da ist jede Liebesmüh umsonst und kostet unnötig Kraft. Man soll sich um einen guten Austausch bemühen, aber irgendwann kommt die Einsicht, dass eine Trennung besser ist, als sich in Sinnlosem aufzureiben. Dies gilt auch für Geistiges und Spirituelles. Wer schon einmal mit Unverständigen – weil sie nicht können oder nicht wollen – zu tun hatte, der weiß, dass es irgendwann auch gut ist. Und wer mit Querdenkern oder Sektierern zu tun hatte, der wird aufgrund seiner nicht leichten Erfahrungen bestätigen, dass es besser ist, sich auf kein Gespräch und keinen Austausch mit diesen einzulassen. Weitergehen, Staub abschütteln und woanders auf fruchtbarerem Boden sein Glück versuchen.

Merken Sie, wie sinnvoll und hilfreich es ist, sich um Jesus zu versammeln, seine Weisungen zu hören und diese dann in unserer Zeit umzusetzen?

Amen.

Hinweis: Mehr geistliche Impulse von Pater Kreitmeir gibt es auf seiner Webseite:

www.christoph-kreitmeir.de