Foto: Michael Kremer | SnapArt

Pop-Sänger Toni Kraus: „Ich machte früher Sachen, die ich moralisch uncool fand“

Am vergangenen Samstag veröffentlichte der Pop-Sänger Toni Kraus mit seiner neuen Single „Zeit zurückdrehen“ einen echten Ohrwurm, der aktuell viral geht.

Der heute 25-Jährige war als Kind schon ein Star in der Volksmusikszene mit Auftritten bei Florian Silbereisen und Co.

Als er im Alter von 16 Jahren mit dem Song Sommerregen einen Hit komponiert und im Zuge dessen einen Plattenvertrag bei SonyMusic erhält, verändert sich sein Leben in Richtung Rastlosigkeit. Als Gast-Act des DJ-Duos „Gerstört aber GeiL“ tritt er vor tausenden von Menschen auf und führt ein rastloses Rock’n’Roll-Leben. Dabei fährt er sein Leben an die Wand. In einer darauf folgenden Sinnkrise sucht er die Rückbindung zu Gott, was seinen Blick auf das Leben verwandelt. In seinem neuen Song „Zeit zurückdrehen“ erinnert sich der 25-Jährige zurück.

Mit uns sprach TONI vor kurzem über den Perspektivwechsel in seinem Leben und dabei auch über die Phase, in der er, wie er selbst sagt, sein Leben gegen die Wand fuhr. Das Gefühl fehlender Anerkennung, das ihn seit Schulzeiten begleitet, versuchte TONI in dieser Zeit durch einen Lifestyle à la „Sex, Drugs & Rock’n’Roll“ zu kompensieren, was ihm seine erste große Liebe kostet. Er tut Dinge, die er eigentlich „moralisch gar nicht so cool“ findet. Aus heutiger Sicht bezeichnet er dies als „wahnsinnig traurig“. Dazu erklärt der Sänger:

„Ich bin rückblickend total wütend über mich selber und total sprachlos, über das was ich gemacht habe. Mich schüttelt es manchmal rückwirkend richtig, wenn ich an bestimmte Sachen denke.“

Zum Perspektivwechsel in seinem Leben kommt es im Sommer 2020 nach erneutem Scheitern im privaten Bereich, was ihn „dermaßen aus der Bahn geworfen“ habe. Er erkrankt an einer halbseitigen Gesichtslähmung und muss dabei Singen, Sprechen und Lachen noch einmal neu erlernen. Dazu beschreibt er:

„Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben so etwas wie Panik verspürt und eine Art Angststörung diagnostiziert bekommen.“

In dieser Zeit beginnt er, neu und grundlegend über sein Leben nachzudenken. Dabei erinnert er sich an den christlichen Glauben, in dem er erzogen wurde. War dieser zuvor eher „Label“, wird er nun zur Orientierung und gestaltenden Kraft in seinem Leben. Diesen Wendepunkt vom hedonistischen Lifestyle hin zu einem Weltbild mit Tiefgang beschreibt der Musiker wie folgt:

„An einer Stelle, wo ich so krank war und wo man dir im Krankenhaus sagt, dass es keine Garantie dafür gibt, dass das Gesicht wieder so wird wie es war, sind wir Menschen ja doch dazu geneigt, zu fragen: ‚Wer könnte mir den jetzt noch helfen?‘.
Das war der Punkt, an dem ich meine Beziehung zu Gott wieder intensiviert habe.“

Er beginnt zu beten, sich mit der Bibel zu beschäftigen und sucht Unterstützung in einer freikirchlichen Gemeinde, wo er sich letztes Jahr auch taufen ließ. Diesbezüglich betont TONI:

„Ich habe angefangen mit Gott zu gehen und mein Leben danach auszurichten. (…) Das war mind-blowing und hat mein Leben total verändert.“

Seinem „jungen Ich“ würde er heute zurufen: „Mach die Dinge anders, als sie alle machen, wenn du merkst, dass dich das nicht glücklich macht“.

Heute stehen für ihn die Sehnsucht nach Ehe und Familie und Werte wie Achtsamkeit, Verzicht, Dankbarkeit und Vergebung im Mittelpunkt seines Lebens. Dies möchte er auch in seiner Musik „nicht verschweigen“. So besingt er etwa in seiner Single „Mein Zuhause“ seine Sehnsucht nach Ehe und Familie und seine Hoffnung, die er auch auf Gott richtet.

Anbei unser Interview mit TONI:

Hier TONI’s neue Single „Zeit zurückdrehen“ – Vorsicht Ohrwurm!!!