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Prinzen-Frontmann Tobias Künzel: „Ich hoffe, es gibt Gott tatsächlich“

2016 schilderte der Sänger Jens Sembdner, der Mitglied der Popgruppe „Die Prinzen“ ist, in seinem Buch „Von unten betrachtet geht es nur nach oben“, dass er über den christlichen Glauben einen Weg fand, mit dem frühen Tod seiner Frau umzugehen (wir berichteten). Bereits im September 2015 sprach Jens Sembdner im Interview mit dem christlichen Medienmagazin Pro über seinen ihn tragenden Glauben an Gott und berichtete dabei, dass auch sein Bandkollege Wolfgang Lenk gläubiger Christ ist. Nun hat sich auch der Prinzen-Frontmann Tobias Künzel im Interview mit der konservativen Wochenzeitung „Junge Freiheit“ zum Glauben an Gott bekannt.

Der heute 60-Jährige war einst Schüler der Leipziger Thomasschule und wurde 1973 in den Thomanerchor aufgenommen. Seit Anfang der 1990er feiert Künzel mit der Popgruppe Die Prinzen, die zu den erfolgreichsten deutschen Bands gehört, mit Hits wie u.a. „Millionär“, „Mann im Mond“, „Alles nur geklaut“ oder „Deutschland“ große Charthits. Auf den 1992 erschienen Album „Küssen verboten“ performte Tobias Künzel, der einer der beiden Frontsänger der Prinzen ist, den Song „Bombe“, der sich inhaltlich gegen Gewalt, Extremismus, unverantwortliches und oberflächliches Verhalten richtet. Anbei der Song:

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Gegenüber der „Jungen Freiheit“ beantwortete Tobias Künzel aktuell einen standardisierten Fragebogen, in dem er u.a. darüber Auskunft gab, was er gerne verändern würde, was ihm wirklich wichtig ist, woran er glaubt und welche Werte für ihn von Bedeutung sind.

Wie in seinem Lied „Bombe“ stellte sich Künzel erneut gegen aufkommenden Extremismus. Auf die Frage, was er verändern möchte, betonte der Sänger mit Blick auf die Wendezeit Ende der 1980er Jahre in der damaligen DDR:

„Ich möchte nicht, dass alte Muster aus meiner Kindheit und Jugend, gegen die ich 1989 auf Leipzigs Straßen demonstriert habe, sich wieder in unser Land einschleichen.“

Kompetenz und Inhalt seien für ihn wichtiger als die Form, fügte er an.

Danach gefragt, woran er glaube, erklärte Tobias Künzel:

„Ich hoffe, es gibt Gott tatsächlich.“

Diese Hoffnung begründete er mit sich bildenden Religionsersatz bei schwindenden geoffenbarten Glauben. So sagte er, dass ihm „schon viele Ideologien, ‚historische‘ und ‚wissenschaftliche‘ Fakten als absolute Wahrheiten verkauft“ worden seien und dass seiner Ansicht nach heutzutage „eine neue Art Religiosität [herrsche], mit Menschen im Bundestag, die eher einen Guru-Status als den eines Politikers haben“. Weiter fügte Künzel an, dass er „die Leichtgläubigkeit vieler Menschen, die darauf reinfallen“, für gefährlich halte.

Als wirklich wichtig für sein Leben benannte er Liebe und Vernunft. Auch teilte er mit, dass ihm die Endlichkeit des Lebens durch den Tod seiner Eltern und seines Bruders in den vergangenen beiden Jahren deutlich wurde und ihm dabei bewusst wurde, dass der Tod für die Hinterbliebenen „am schlimmsten“ sei. An seine Kinder wolle er als wichtige Werte weitergeben, „dass man auf Dauer nicht auf Kosten anderer leben kann und dass man keinen dafür bestrafen darf, weil er fleißig ist und etwas erschafft“, so Künzel.

Quellen: junge-freiheit.de, pro-medienmagazin.de, promisglauben.de

Hinweis: Im Titelsong „Krone der Schöpfung“ ihres letzten Albums thematisieren die Prinzen eine „Nach mir die Sintflut“-Haltung im Zuge derer der Mensch sich selbst für die Krone der Schöpfung hält.

Anbei der Prinzen-Song „Krone der Schöpfung“:

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