Priester-Influencer Don Cosimo Schena: „Gott bringt Menschen auf Kurs“
Erst kürzlich zeigten sich säkulare Medien vom Phänomen christlicher Fußballerinnen und Fußballer irritiert und berichteten mit kritischer Note darüber. Im Anschluss war die Kritik an dieser Berichterstattung lauter als wohl vermutet. Auf jeden Fall korrigierte die Tagesschau ihre Beiträge über christliche Fußballer und löschte sogar ein Video zur Berichterstattung (Mehr dazu siehe unter: faz.net, welt.de und pro-medienmagazin.de).
Bereits zuvor war in vielen Medien kritisch über christliche Influencer wie u.a. Jana Highholder, die O’Bros oder Dr. Johannes Hartl berichtet worden, die mit ihren Inhalten in den sozialen Medien bzw. mit ihrer Kunst immer mehr Menschen inspirieren. Als etwa die O’Bros im Frühjahr 2025 mit ihrem neuen Album auf Platz 1 der deutschen Album-Charts landeten, erschien bei BR24 der Beitrag „Religiöser Rap: Wie harmlos oder problematisch sind die O’Bros?“
Fazit: Die Aufmerksamkeit der Medien zeigt in jedem Fall an, dass der christliche Glaube auch in unseren Breiten 2025 nach Christus nicht outdated ist.
Aktuell erschienen viele Beiträge über das Phänomen von Priester als Influencern. So berichtete die Münchner Abendzeitung in ihrer Ausgabe vom 19. August 2025: „Die katholischen Kirchen sind längst nicht mehr voll. Doch im Netz entwickelt sich ein Hype um Priester, die dort – unter anderem – das Evangelium verkünden.“
Die katholische Kirche erlebe online „eine überraschende Wiederentdeckung“, bei der sich unter Hashtags wie #catholic oder #jesus Millionen von Klicks sammelten, berichtet die Abendzeitung weiter.
Der Tagesspiegel titelte am 21. August mit der Headline „Katholische Influencer verleihen der Kirche Auftrieb“. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) lieferte am 17. August die Überschrift „Influencer im Namen des Herrn“ und SWR3 wartete am 7. August gar mit der Schlagzeile auf „Heiliger Bizeps! Die Kirche geht mit heißen Priestern viral!“.
In allen Beiträgen wird auf die Diskrepanz zwischen leeren Kirchenbänken und millionenfacher Reichweite von Priestern in den sozialen Medien hingewiesen. Exemplarisch sei hier auf die Einleitung im Tagesspiegel verwiesen, in der es heißt: „Influencer statt Kirchenbänke: Die Kirche geht online – mit Bodybuilder-Priestern, modischer Kleidung und Selfies. Vermittelt das die Botschaft besser?“
Könnte es aber nicht sein, dass durch die Ansprache und die damit verbundene Aufmerksamkeit in den sozialen Medien künftig auch die Kirchenbänke wieder voller werden und die beste Botschaft der Welt sowohl digital und als auch analog die Menschen begeistert?
Wir sind diesem Phänomen auf die Spur gegangen und haben uns einen der Priester-Influencer genauer angeschaut, der in der aktuellen Berichterstattung vielfach hervorgehoben wurde: Don Cosimo Schena, dem in den sozialen Medien rund eine Millionen Menschen folgen. Allein sein Instagram-Account zählt über 475.000 Follower.
Und seine virtuelle Gemeinde wächst und wächst. Aktuell teilte der 46-Jährige in einem Insta-Post vom 17. August seinen Followern mit, dass er täglich „hunderte liebevolle Nachrichten“ erhalte und um Verständnis bitte, dass er „nicht jedem sofort antworten“ könne, aber dass er alle Nachrichten lese und sie in seinem Herzen trage und Gott im Gebet anvertraue.
Über Don Cosima Schena wird in der aktuellen Berichterstattung mitgeteilt, dass er seit 16 Jahren katholischer Priester ist und vor seiner Berufungserfahrung Informatik studiert habe und verlobt gewesen sei. Zu seiner Motivation, über die sozialen Medien Menschen zu inspirieren, erklärt Schena:
„Es gibt Leute, die tanzen oder etwas anderes machen. Ich mache motivierende, spirituelle und psychologische Videos.“
Dabei sieht er sich ganz in der Nachfolge Jesu. Denn seiner Meinung nach könnte man sagen, dass Jesus der erste Influencer war. Mit Blick auf das Phänomen der sozialen Medien betont der 46-Jährige:
„Heute hätte Jesus wahrscheinlich Milliarden Follower.“
Bereits im Januar 2024 berichtete katholisch.de über das Phänomen des „beliebtesten Priester Italiens auf Social Media“. In diesem Beitrag war zu erfahren, dass Don Cosmia Schena sich als „Dichter der Liebe Gottes“ bezeichnet und in seinen Posts seinen Followern Gedanken und Überlegungen mitteilt, die manchmal auch über die Welt der Kirche hinausgehen. Dazu wird der Geistliche aus einem seiner Videos mit folgenden Worten zitiert:
„Was ist der Sinn unseres Lebens? Wenn das Leben nicht nach unseren Vorstellungen verläuft, halten wir es für nutzlos. Aber es ist ein Geschenk, das Gott uns gegeben hat, und es wird zu einem Geschenk für andere. Wenn das Leben nutzlos erscheint, liegt das daran, dass wir es nicht an andere weitergeben. Es ist ein Geschenk, das zu einem Geschenk wird.“
Zu seiner Motivation, über die sozialen Medien Menschen für die Sache Jesu zu erreichen, erklärte der Priester-Influencer gegenüber katholisch.de:
„Meine Botschaft ist, Gottes Liebe zu verbreiten und jedem, der in Not ist, Hoffnung und Trost zu spenden.“
Weiter ließ er wissen, dass er durch seine Gedichte, Gedanken und Videos versuche, die Menschen zu inspirieren, ein Leben voller Sinn und Zweck zu leben. Dazu betonte er:
„Mein Ziel ist es, anderen zu helfen, den inneren Frieden und das Glück zu finden, das sie suchen.“
Er wolle im Blick auf das tägliche Leben und die damit einhergehenden Herausforderungen Menschen ermutigen – „ohne Unterschied“, fügte der Seelsorger an.
Auch weltkirche.katholisch.de berichtete im Januar 2024 positiv unter der Headline „Provinzpriester mit Lederjacke und Einfluss“ über Don Cosima Schena. Dabei erklärte der Priester-Influencer, dass seine ‚ganz unvirtuelle‘ Pfarrgemeinde vor Ort Vorrang vor seiner Influencer-Tätigkeit habe. Er versuche sich seine Zeit zwischen den Aktivitäten in den sozialen Medien und seiner seelsorgerischen Tätigkeit als Pfarrer einzuteilen, fügte er an und erklärte weiter, dass er die potentielle Gefahr einer Verweltlichung oder der Pflege des eigenen Images und Selbstbezogenheit bei Geistlichen im Auge habe. Dazu betonte er:
„Ich denke jedoch, dass soziale Medien ein nützliches Instrument sein können, um ein größeres Publikum zu erreichen und die Botschaft der Kirche von Liebe und Hoffnung zu verbreiten.“
Und weiter:
„Ich versuche immer, soziale Medien verantwortungsvoll zu nutzen und nicht in die Falle der Selbstreferenzialität zu tappen.“
Aber wie sehen nun die Social-Media-Aktivitäten des Don Cosima Schena eigentlich aus? Anbei teilen wir zwei aktuelle Beispiele. Am 20. August gab er in einem Insta-Post Auskunft auf die Frage, warum er eigentlich Priester geworden sei. Diesbezüglich ließ er wissen, dass es nicht eine einzige Antwort dafür gäbe, und schrieb weiter:
„Es brennt eine Stimme, eine Berufung, ein Feuer in dir, das du nicht ignorieren kannst. Priester zu sein bedeutet nicht, das Leben aufzugeben… Es ist die Entscheidung, es in vollen Zügen zu leben, für andere, mit anderen, in Gott.“
Weiter erklärt er:
„In den sozialen Medien sieht man einen Teil von mir, aber hinter jedem Wort stecken Gesichter, Geschichten, Tränen, Lächeln. Es gibt Menschen, die ich jeden Tag treffe, die mir beibringen, was es wirklich bedeutet zu lieben. Ich bin glücklich. Nicht weil mein Leben einfach ist, sondern weil ich weiß, für wen ich lebe.“
In seinem Post vom 16. August inspirierte er mit folgenden Worten die Menschen:
„Egal wie oft das Leben dich niedergeschlagen hat: Der Herr holt dich immer auf, kleidet dich mit Würde und bringt dich wieder auf Kurs.“
Dazu führt er weiter aus:
„Priester zu sein bedeutet nicht, keine Wunden zu haben, sondern zu glauben, dass diese Wunden leicht werden können.
Ein Gläubiger zu sein bedeutet nicht, nicht zu fallen, sondern sicher zu sein, dass es eine Hand gibt, die einen aufhebt.“
Anschließend ermutigte er seine Follower, im Glauben nicht nachzulassen oder gar aufzugeben. Dazu schrieb er:
„Bruder, Schwester, gib nicht auf: Glaube ist keine Last, es ist ein Feuer, das das Herz entzündet. Und wenn es sich anfühlt, als wäre alles vorbei, denk daran, dass Gott deine Geschichte schreibt, auch wenn du nur zerrissene Seiten siehst. Schau nach oben, komm wieder rein, hab keine Angst: Gott geht mit dir.“
Quellen: abendzeitung-muenchen.de, tagesspiegel.de, swr3.de, rnd.de, katholisch.de, weltkirche.katholisch.de, instagram.com/doncosimoschena/



