Prinzen-Sänger Jens Sembdner fand vor Jahren durch Glauben an Gott ins Leben zurück

Die Pop-Band Die Prinzen, die vor allem in den 90er Jahren große Hits landete (u.a. „Millionar“, „Alles nur geklaut“ oder „Küssen verboten“), stieg am 4. Juni mit ihrem aktuellen Album „Krone der Schöpfung“ auf Platz 2 der Deutschen Album-Charts ein und legte damit das beste Ergebnis ihrer 30-jährigen Karriere hin. In der illustren Runde der Band findet sich Sänger und Gründungsmitglied Jens Sembdner, der vor Jahren nach einem privaten Schicksalsschlag durch den Glauben an den Schöpfer Stück für Stück ins Leben zurückfand.

Im November 2001 veränderte sich das Leben von Jens Sembder schlagartig, als sich seine Frau im Alter von nur 34 Jahren mit einer Tablettenüberdosis das Leben nahm. Infolgedessen verlor er den Boden unter den Füßen, erlitt einen Nervenzusammenbruch und fand sich selbst im Krankenhaus wieder. Der Berliner Kurier titelte damals ‘Verzweifelter Prinz wegen Nervenzusammenbruch in Klinik’. Daraufhin stellte er sich Fragen, auf die er keine Antwort fand: Was hat er falsch gemacht? Warum hat er nicht gesehen, dass es seiner Frau so schlecht ging? Durch die Beziehung zu Gott fand Jens Sembdner Stück für Stück ins Leben zurück.

Über diese Erfahrungen schrieb Sembdner ein Buch mit dem Titel „Von unten betrachtet geht es nur nach oben“ (Gütersloher Verlagshaus), das im Oktober 2016 veröffentlicht wurde. Bei Markus Lanz, bei SWR1 in der Sendung Leute, gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung oder der Leipziger Volkszeitung sprach der Sänger damals offen über das existenzieller Ereignis. Im Vorwort seines Buches betont Sembdner:

„Ich kann jeden verstehen, der findet, dass Privates auch privat zu bleiben hat, aber ich sehe keinen Grund mehr, meine Erfahrungen für mich zu behalten.“

Mit dem Buch möchte er Denkanstöße weitergeben.

Im Juli 2017 wurde Jens Sembdner im „Leipziger Impulsgespräch“ mit der Frage konfrontiert ‚Du hast über den christlichen Glauben einen Weg für dich gefunden. Hadert man in solchen Situationen nicht mit Gott?‘. Darauf antwortete er:

„Ja, natürlich. Du stellst dir die Frage: ‚Warum?‘ Ich habe den Tod nicht akzeptiert. Und dann fing ich die ganz normale Tippel-Tappel-Tour an. In Physik habe ich gelernt, Energie geht nicht verloren. Und ein Mensch besteht aus Energie. Vielleicht ist der Tod eine Energieumwandlung. Dann bin ich zur Religion gekommen.“

Dann erklärte er weiter:

„Ich habe die Bibel von vorne bis hinten durchgelesen, um irgendwelche Erklärungen und Trost zu finden. Natürlich haderte ich mit Gott. Aber ich habe dann meinen Frieden mit ihm gefunden, weil man jemanden braucht, mit dem man reden kann. Anfangs schimpfst du mit ihm, aber irgendwann sagst du dir, er ist wenigstens da.“

Bereits im September 2015 gab Jens Sembdner ein Jahr vor Veröffentlichung seines Buches dem christlichen Medienmagazin Pro ein Interview, das unter der Headline Es wird alles so sein, wie Gott es will“ veröffentlicht wurde. Darin sprach der Sänger, der in seiner Kindheit im Dresdner Kreuzchor sang, ausführlich über seinen ihn tragenden Glauben.

Er berichtete, dass er nach dem Tod seiner Frau gegen Gott gewettert habe und sich mit der Frage nach dem Warum im Kreis drehte. Eine Änderung trat ein, als er im Laufe der Zeit feststellte, dass er „alles, was passiert, als gegeben hinnehmen“ müsse. Danach habe er sehen können, „dass neue Dinge, neue Orientierungen daraus entstehen“. Zu diesem Prozess betonte er:

„Ich war vorher nicht sonderlich mit Gott vertraut. Über diesen Weg des Beschimpfens bin ich zu ihm gekommen. Das ist kurios. Manchmal musst du nur abwarten. Es hat alles seinen Sinn, glaube ich. Es wird alles so sein, wie es sein soll oder wie Gott es will.“

Bei seinem Weg zurück ins Leben habe der Glaube eine bedeutende Rolle gespielt. Im Zustand der inneren Zerrissenheit habe er begonnen sich mit Dingen zu beschäftigen, „mit denen ich mich vorher nicht beschäftigt habe“. Im Bewusstsein, dass sein Frau tot ist, begab er sich auf die Suche, „dass es etwas geben muss, dass der Mensch noch da ist“, so der Sänger. Er habe sich dann mit allen möglichen Religionen und Berichten über Nahtoderfahrungen beschäftigt. Zur Ruhe und inneren Frieden kam der ehemalige Sänger des Dresdner Kreuzchores schließlich, als er (wieder) entdeckte, dass Gott personal ansprechbar ist. Diesen Prozess beschrieb Jens Sembdner gegenüber dem christlichen Medienmagazin Pro wie folgt:

„Dann habe ich mir gedacht: Wo suchst du eigentlich? Tagsüber suchst du immer rechts und links und nachts betest du zu Gott. Ich habe gemerkt, dass mir das Ruhe gegeben hat. Ich konnte mit jemandem reden, und ich habe Ruhe empfunden, obwohl es eine sehr hektische Zeit für die Seele war, eine unruhige Zeit, in der ich am liebsten nicht mehr da sein wollte, weil es so bedrückend war. In dieser Phase habe ich Ruhe gefunden. Das fand ich sehr bedeutend und sensationell. Das schafft kein Medikament dieser Welt, aber ein Gebet schafft das nachts.“

Sein Glaube habe sich im Zuge dessen immer weiter intensiviert. So habe er auch wieder begonnen, in die Kirche zu gehen. Die Predigt des Pfarrers empfand er dabei „als sehr toll“. Die Worte des Pfarrers ergriffen ihn regelrecht, was Jens Sembdner wie folgt zum Ausdruck brachte:

„Das ist eine so tolle Botschaft und es ist etwas, was viele Menschen hören müssen. Später fragte ich mich: Was könnte ich tun? Ich habe mich hingesetzt und die Psalmen und Choräle, die wir im Kreuzchor gesungen haben – mit Orchester und im klassischen Gewand –, vertont und einen Beat drunter gelegt und versucht, sie in die heutige Zeit rüberzuziehen.“

Daraus entstand dann das Album „Da wo du bist“, das Jens Sembdner unter dem Namen JES41 veröffentlichte. Sein Soloprojekt JES41, das er im Jahr 2007 startete, bezieht sich auf einen Text des Propheten Jesaja in der Bibel bezieht: „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir!“

Mit diesem Projekt verlieh er seinem Glauben musikalischen Ausdruck. Neben bekannten Titeln wie „Oh, Haupt voll Blut und Wunden“ oder „Morning Has Broken“ gibt es auch eigene Stücke, in denen Jens Sembdner das persönlich Erlebte verarbeitet. Am 11. November 2008 wurde er ihm dafür der „Goldene Kompass“ verliehen, mit dem seit 1990 Personen ausgezeichnet werden, die sich für gute Berichterstattung über Kirche und christlichen Glauben und glaubhaft dargestelltes Christsein in den Medien engagiert haben.

Quellen: warnermusic.de, swr.de, pro-medienmagazin.de (1), mz.de, lvz.de, youtube.com, pro-medienmagazin.de (2)

 

Eine Rezension zu Jens Sembdner’s Buch „Von unten betrachtet geht es nur nach oben“ gibt’s HIER

Das Video zum Song „Da wo du bist“, in dem Jens Sembdner das persönlich Erfahrene und Erlebte verarbeitet, gibt’s HIER

 

In der TV-Serie „Begegnungen zum Glaubensbekenntnis“ sprach Jens Sembdner eindrücklich über seine Glaubenserfahrung: