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Reinhold Mathy: „Ich lebe mit Vater, Sohn und Heiligem Geist, also der Dreieinigkeit, zusammen“

Einst galt der ehemalige Bayern-Stürmer Reinhold Mathy, der mit dem FC Bayern München in den 80er Jahren viermal Deutscher Meister wurde und zweimal das Pokalfinale der Landesmeister erreichte, als das größte deutsche Fußballtalent. Eine größere Karriere blieb dem heute 58-Jährigen aufgrund von Burn-Out verwehrt – eine Erkrankung, die damals noch fast unbekannt war. Nachhaltige Stabilität kehrte in sein Leben ein, als er sich dem christlichen Glauben zuwandte. Darüber sprach Reinhold Mathy kürzlich im Interview mit der Allgäuer Zeitung.

Bei seinem Wechsel im Jahr 1979 von seinem Heimatverein FC Memmingen aus dem Allgäu in die Jugend des FC Bayern galt Mathy als das größte deutsche Fußball-Talent. Die Verantwortlichen beim FC Bayern sahen in ihm den Stürmer, der den damaligen Superstar Karl-Heinz Rummenigge beerben sollte. Mit 19 Jahren stand Mathy bereits in der Startformation des Landesmeisterfinales gegen den Premier-League-Klub Aston Villa.

Wie die Bayerische Staatszeitung im Januar 2012  in einem ausführlichen Artikel über die Achterbahn-Karriere des Reinhold Mathy berichtete, machte ein Burn-Out Reinhold Mathy, der sich im Rückblibk selbst als „nicht gefestigte Persönlichkeit“ bezeichnete, zum „ewigen Talent“. Im Alter von 25 Jahren erlebte er einen psychischen Zusammenbruch. Mathy versuchte mit Lebensratgebern, langen Spaziergängen und mit Hilfe eines Psychologen in die Spur zu finden. Dazu berichtete Mathy gegenüber der Bayerischen Staatszeitung rückblickend:

„In diesen Sitzungen redeten wir nicht über mein Privatleben, sondern nur darüber, wie man einfacher Fußball spielt. Das war aber nicht mein Problem. Meines war die Leere.“

Nach weiteren Karrierestationen beim damaligen Bundesligisten Bayer 05 Uerdingen, beim Schweizer Erstligisten FC Wettingen sowie schlussendlich beim damaligen Zweitligisten Hannover 96 beendete Reinhold Mathy im Alter von 31 Jahren seine Profi-Karriere. Anfang der 2000er-Jahre kehrte Mathy noch einmal auf die große Fußball-Bühne zurück. So gelang es ihm als Co-Trainer, sich an der Seite des Cheftrainers und gläubigen Christen Eckhard Krautzun (wir berichteten) mit der Nationalmannschaft Tunesiens für die WM 2002 zu qualifizieren.

Im Jahr 2009 wurde es dann ganz dunkel im Leben von Reinhold Mathy. Durch die Trennung seiner damaligen Partnerin ausgelöst, dachte er von Zukunftsängsten geplagt sogar an Selbstmord. Bereits 2012 erklärte Mathy, dass er diese schwierige Phase überwunden habe. Schon damals berichtete er, dass er über eine Freikirche zu Gott gefunden habe und täglich bete.

 

Im aktuellen Interview mit der Allgäuer Zeitung beschrieb Reinhold Mathy nun, wie sein Glaube ihn von Burnout und Depressionen befreite. Der heute 58-Jährige berichtete, dass ihn seine Mutter, die „sehr gläubig“ gewesen sei, im evangelischen Glauben erzog. Im Laufe seines Lebens habe er die Verbindung zu Glaube und Kirche zunehmend verloren, schilderte der ehemalige Bayern-Stürmer weiter. Als Grund führte er an, dass in seiner Profi-Zeit das „relativ“ viele Geld und der Fußball die bestimmenden Lebensthemen gewesen seien und nicht die Verbindung zu Gott. Dazu erklärte er:

„Man lebt da in einem Trott, hat durch die Spiele samstags und in der Woche auch wenig Zeit. Da denkt man nicht mehr an Gott.“

Nach seinem zweiten seelischen Zusammenbruch im Jahr 2009 sei er „durch Zufall“ mit der freikirchlichen Gemeinde in Mindelheim in Kontakt gekommen. Dort vertiefte er seine Beziehung zu Gott, was er gegenüber der Allgäuer Zeitung wie folgt beschrieb:

„Seitdem ist Gott wieder in mein Leben getreten. Ich lebe mit Vater, Sohn und Heiligem Geist, also der Dreieinigkeit, zusammen.“

Er habe, als er damals zum ersten Mal die Freikirche besuchte, eine „totale Leere“ in sich getragen. Durch die Verbindung zur Gemeinde und das gemeinsame Gebet sei es ihm „nach und nach besser gegangen“. Heute lese er fast täglich in der Bibel, was ihm Orientierung im Leben gibt, erklärte Mathy weiter.

Quellen: bayerische-staatszeitung.de, sueddeutsche.de, all-in.de