Foto: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons), Maischberger - 2017-04-26-3021, cropped, CC BY-SA 4.0

Sandra Maischberger ist wieder in die Kirche eingetreten

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Die Journalistin Sandra Maischberger, die derzeit die Talkshows Maischberger im Ersten sowie Ich stelle mich im WDR moderiert, war kürzlich zu Gast in der BR-Sendung Gipfeltreffen, wo sie mit Moderator Werner Schmidbauer auf das 1.512 m hohe Elbacher Kreuz wanderte. Im Verlauf des Gesprächs teilte die 57-jährige TV-Moderatorin mit, dass sie wieder in die evangelische Kirche eingetreten ist, obgleich sie nach wie vor nicht an Gott glaubt.

Bei einer Rast auf dem Weg zum Gipfel sprach Werner Schmidbauer – vor einem Wegekreuz sitzend – Sandra Maischberger darauf an, dass sie und er die gemeinsame Erfahrung teilen, dass sie beide ihre Väter „viel zu früh“ verloren haben. Mit Blick auf den Tod ihres Vaters, der im Alter von 55 Jahren an Krebs verstarb, sagte die Journalistin:

„Die tröstlichen Gedanken sind die, wenn ich in den Bergen bin, dass ich das Gefühl habe, er ist gar nicht weg, weil er einfach mitgeht.“

Wenn sie mit ihrer Familie in die Berge gehe, sei ihr Vater „irgendwo“ präsent und „mit dabei“. Daraufhin stellte Werner Schmidbauer, der mit der Moderatorin seit vielen Jahren befreundet ist, die Frage, ob sie ‚in irgendeiner Form doch gläubig‘ sei, obwohl sie doch immer gesagt habe, dass sie eigentlich nicht glaube. Im Zuge der Frage antwortete Sandra Maischberger sehr bestimmt, dass sie wie ihr Vater auch nicht glaube. Sie sei aber dennoch wieder in die evangelische Kirche eingetreten, was Schmidbauer mit folgenden Worten auf bayrisch kommentierte: „Olle treten aus und die Maischbergerin tritt ei.“ Diesbezüglich begründete Sandra Maischberger:

„Ich bin ausgetreten, weil ich nie geglaubt habe.“

Als sie einst zu ihrer Konfirmation den Spruch erhalten habe „Der Mensch denkt, Gott lenkt“, habe sie mit dem Gottesbild, das dieser Spruch impliziert, nichts anfangen können. Genau das habe sie an Religion immer gestört, dass der Mensch als fremdbestimmt gesehen werde in der Form, dass ihm suggeriert werde, dass er selbst nicht mehr nachdenken müsse. Zu ihrem Wiedereintritt bewegte sie nicht der Glaubensinhalt, sondern die christliche Glaubensgemeinschaft und das damit verbundene Denken und Handeln, was die 57-Jährige wie folgt darlegte:

„Was ich aber mochte an der Kirche, an meiner Kirche in Garching, war die Gemeinde, die Gemeindearbeit, die Jugendgemeinde, den Kirchenchor, das politische Diskutieren.“

So habe sie in ihrem Konfirmationskurs angefangen, politisch zu denken, was sie damals schon beeindruckend fand.

Aktuell lebe sie in einem Stadtteil in Berlin, wo sie eine Kirche besucht, die auch politisch aktiv sei. Dort habe bereits der evangelische Theologe und NS-Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer einen Konfirmantenkurs geleitet. Zu Zeiten des Reaktorunglücks in Tschernobly sei dort „eine Umweltbibliothek gemacht“ worden und während des Mauerfalls habe diese Kirchengemeinde „mit zu denen gehört, die da mit agitiert haben“, berichtete die Journalistin. Weiter betonte sie:

„Jeder kann da rein und auch Menschen wie ich, die ungläubig sind.“

Während ihr Steuerberater, wie Maischberger mitteilte, ihren Kircheneintritt für keine gute Idee hielt, beschreibt die 57-Jährige mit ihren Worten, dass eine Kirchengemeinde die Menschen stützt und ein erfüllendes Gemeinschaftsgefühl vermittelt.

Anbei der Ausschnitt aus der Sendung Gipfeltreffen mit Sandra Maischberger, in dem sie über ihren Kircheneintritt und ihre optimistische Grundhaltung spricht: