Foto: CROSSING EUROPE Filmfestival Linz, Sophie Rois (2022), cropped, CC BY 2.0

Sophie Rois: „Als abendländischer Mensch ist man von 2000 Jahren Christentum geprägt“

Die österreichische Schauspielerin Sophie Rois, die regelmäßig am Theater in Berlin (Volksbühne bzw. Deutsches Theater) sowie  in verschiedenen Rollen in Film- und Fernsehproduktionen zu sehen ist, sprach im Interview mit der katholischen Zeitung Die Tagespost über die Orientierung, die der christliche Glauben gibt.

Wie die Tagespost in einer Vorabmeldung zum Interview, das in der kommenden Ausgabe der Tagespost erscheinen wird, mitteilte, erklärte sich die Schauspielerin zum heutigen Umgang mit Sprache und ihren religiösen Einsichten. Sophie Rois wuchs in ihrer Kindheit im katholischen Glauben auf, der sie genauso wie die Gesellschaft, in der sie lebt, bis heute prägt. Dazu sagt die 61-Jährige:

„Meine Seelen-, meine Psychodynamik ist eine katholische. Als abendländischer Mensch ist man von zweitausend Jahren Christentum geprägt, auch wenn man vielleicht kein Bewusstsein dafür hat.“

Selbst in Berlin, wo sie seit 1993 regelmäßig auf der Volksbühne bzw. am Deutschen Theater spielt, feiere sie jedes Jahr Ostern. An diesem Fest fasziniert sie die „großartige Dramaturgie“, die vieles der menschlichen Existent beinhalte, was die Schauspielerin wie folgt beschreibt:

„Gott fällt vom Glauben ab, zweifelt, stirbt von allen verlassen. Nur aus dem Boden dieser Verzweiflung gibt es eine Auferstehung am Ostersonntag.“

Dieses Ereignis, das mit unserer Zeitrechnung zusammenhängt, ist für sie auch 2000 Jahre später noch so relevant, dass sie am Karfreitag „niemals feiern gehen“ würde, weil ihr an diesem Tag, die Kreuzigung Jesus vor Augen habend, bewusst werde: „Jetzt ist er gestorben.“

 

Ihr Bewusstsein für ihre christliche Identität ging in Berlin nicht verloren, sondern vertiefte sich dort erst.

Als die katholische Kirche im November 2013 in Berlin im Roten Rathaus, Deutschen Theater, in der Charité und im Bode-Museum Debatten ausrichtete, um mit Künstlern, Wissenschaftlern und Philosophen, mit Zweiflern und Atheisten ins Gespräch zu kommen, war auch Sophie Rois unter den Protagonisten. Wie die Berliner Tageszeitung Tagesspiegel mit dem Titel „Gott gehört auf die Bühne“ dazu berichtete, führte Rois Schüler und Studenten in einer mit Licht, Schatten und Musik spielenden „Prozession“ durchs Bode-Museum. Dabei habe sie empathisch bekannt, dass sie ausgerechnet im säkularen Berlin zur Religion zurückgefunden habe. Im Aufwachsen in ihrer Kindheit in Österreich habe sie das Katholische so normal wie engstirnig empfunden. Erst im säkularen Berlin sei ihr bewusst geworden, wie sehr der Glaube sie geprägt habe. Im Rahmen ihrer damaligen Führung im Bode-Museum entwickelte die Schauspielerin vor dem Bild eines dornengekrönten Hauptes aus dem Jahr 1500 eine interessante Theologie des Leidens, wobei sie erklärte, wie Jesus Erlösung durch „exzessives Lieben“ vorgelebt hat.

 

Im Interview mit der österreichischen Tageszeitung „Kleine Zeitung“, das sie im Juni 2022 im Kontext ihres seinerzeit aktuellen Kinofilms „A E I O U – Das schnelle Alphabet der Liebe“ gab, sprach Sophie Rois über sich hingebende Liebe. Dabei betonte sie in Abgrenzung zum Liebesmarkt à la Tinder und Co.:

„Glück in der Liebe ist ein Gottesgeschenk.“

Quellen: die-tagespost.de, tagesspiegel.de, kleinezeitung.at

Hinweis: Das beschriebene Interview von Sophie Rois mit der Tagespost gibt es:

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Hinweis: Ein Statement zur Liebe von Sophie Rois inspirierte unseren geistlichen Begleiter Pater Dr. Peter Uzor im Mai 2021 zu seiner Predigt über die Liebe. Die Predigt mit dem Titel „Liebe ist mehr als ein Hormon-Cocktail. Liebe ist eine Erfindung Gottes“ gibt es:

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