Symbolbild von Gerd Altmann auf Pixabay

Sterbeforscherin Monika Renz: „Mit dem nahenden Tod verändert sich alles“

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Die schweizerische Bestsellerautorin Monika Renz, die Musik- und Psychotherapeutin sowie Psychoonkologin am Kantonsspital St. Gallen ist, hat eine Krankenbibel veröffentlicht, die dabei hilft, sich selbst und Gott zu finden. Im Interview mit kath.ch sprach die Sterbeforscherin über ihr neuestes Werk und erzählte auch von einer persönlichen Gotteserfahrung.

Aufgrund der Tatsache, dass sich ältere Menschen und jüngere, von Krankheit und Leid Betroffene sich heutzutage wieder vermehrt der Bibel zuwenden und sich nach Sinn und Heil-Werden, nach einem mit Gott und der Welt versöhnteren Dasein sehnen, hat Monika Renz eine Krankenbibel (Herder-Verlag) herausgebracht, die ausgewählte „Hoffnungsgeschichten“ aus Altem und Neuem Testament mit eingefügten Erklärungen enthält.

Im Interview mit kath.ch erklärte die Autorin, dass sich die Krankenbibel an „Menschen, die sich nach Gottverbundenheit, Frieden und Ganzsein sehnen“, richtet. Die biblischen Texte vermittelten Hoffnung und könnten helfen, „zu einem volleren, erfüllteren Leben zu finden“, indem sie von Menschen erzählen, „die auf langen Wegen Gott finden“, so die schweizerische Theologin.

Kürzlich berichtete der Philosoph und Jesuit Godehard Brüntrup von einer Nadtoderfahrung, die er im Alter von Ende 20 nach einem Herz-Kreislauf-Versagen erlebte und die ihn in der Gewissheit bestärkte, dass Gott „überwältigende Liebe“ ist (wir berichteten).

Monika Renz, die im Kantonsspital St. Gallen mit krebskranken Menschen arbeitet, kennt diese Erfahrungen. Gegenüber kath.ch schilderte sie Erlebnisse von Menschen, die eine Nahtoderfahrung machten und dabei „ein anderes Dasein – Licht“ gespürt hätten, sowie von Sterbenden, denen im Loslassen „eine andere Dimension“ entgegengekommen sei.

Die Sterbebegleiterin weist darauf hin, dass solche Erfahrungen für Menschen, die noch nie in so einer Situation waren, „kaum nachvollziehbar“ seien. Dazu betont sie:

„Aber mit dem nahenden Tod verändert sich alles: Einfache Sinneseindrücke werden intensiv, Liebe scheint förmlich greifbar zu sein, Gott ist nahe.“

Sie selbst habe eine solche Erfahrung schon einmal „inmitten von Krankheit“ gemacht. Diesbezüglich erklärt Monika Renz:

„Ich hatte Träume, die mich das Reich Gottes spüren ließen. Es war das Schönste und Tiefste, was ich jemals empfunden habe.“

In ihren Büchern Hinübergehen. Was beim Sterben geschieht. Annäherungen an letzte Wahrheiten unseres Lebens“ und Hoffnung und Gnade. Erfahrung von Transzendenz in Leid und Krankheit – Spiritual Care“ berichtet Monika Renz ausführlich von Erfahrungen in den Grenzsituationen des Lebens.

Quellen: kath.ch, monikarenz.ch, herder.de

Anbei die SRF-Doku „Nahtoderfahrungen – Was passiert, wenn wir sterben?“: